Archiv für den Monat: Mai 2011

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Bamberg im Finale – in den letzten Jahren kein ungewohnter Zustand. Um jetzt ein wenig die Statistik zu bemühen: nach 2003, 2004, 2005, 2007 und 2010 stehen die Bamberger Basketballer nun nach dem 83:55 Sieg gegen Quakenbrück erneut im Finale um die deutsche Meisterschaft (Nostalgiker werden sich aber bestimmt auch noch an das verlorene Finale  zu Beginn der 90er gegen Leverkusen erinnern).

Ein harter Kampf war die fünfte Partie zwischen beiden Mannschaften nicht, lediglich am Anfang hielten die Artländer mit. Aber je länger die Partie dauerte, umso mehr schwanden deren Kräfte. Kein Wunder, denn nach Seggelke, Strasser fiel am Spieltag auch noch Nathan Peavy kurzfristig aus. So wurde die Rotation immer kürzer, folglich mussten die anderen Akteure mehr spielen. Bambergs Coach Fleming konnte dagegen aus dem vollen schöpfen und leistete sich den Luxus  keinen seiner Spieler länger als 25 Minuten Einsatzzeit geben zu müssen – mit Ausnahme Casey Jacobsens, der 33 Minuten auf dem Feld stand.

Den Unterschied machte also die stärker besetzte Bamberger Bank. Wer einen Brian Roberts, anstatt Andrej Mangold bei den Gästen, als 6. Mann zum Einsatz bringen kann, ist klar im Vorteil gegenüber seinem Gegner. Der Kräfteverschleiß war letztlich der entscheidende Faktor, der die Serie zugunsten der Bamberger entscheiden ließ. Wichtig war natürlich auch Heimrecht zu haben, denn dafür plagt man sich 34 Spieltage lang in der Hauptrunde ab, um in den Play-off in den entscheidenden fünften Spielen dann vor eigenem Publikum spielen zu können. Für Bamberg ist das Heimrecht sehr wichtig, bedeutet es doch, neben einer nicht ganz kleinen zusätzlichen Summe an Eintrittsgeldern, auch vor den eigenen Fans zu spielen.

Am Dienstag war die Stimmung in der Stechert Arena wieder einmal großartig. Die Zuschauer, sofern sie denn für Bamberg waren, übertrugen noch mal die letzten Prozent Energie auf die eigene Mannschaft. Glaubt man den Aussagen von Akteuren anderer Teams, dann freut sich keiner darauf in Bamberg spielen zu müssen. Schon gar nicht in den Play-off, wenn die Fans noch einen Gang höher schalten. Aber auch die Bamberger Spieler machten einen sehr fokussierten Eindruck, im Gegensatz zur verlorenen vierten Partie. Man ließ sich auf keinerlei Diskussionen mit Gegner oder Schiedsrichtern ein, bis auf eine Szene zur Halbzeit, als es eine kleine Rangelei zwischen Reyshawn Terry und einigen Artländer Bankspielern gab.

Bamberg agierte als Team, man warf also genau die Tugenden in die Waagschale, die auch in der bisherigen Saison zu vielen Erfolgen führte. Qukenbrücks Spiel war zu sehr auf wenige Akteure konzentriert. Haben Ryce, Bailey oder Fenn nicht ihren besten Tag – oder sie werden in ihren Möglichkeiten vom Gegner eingeschränkt – dann wird es für Artland schwer zu gewinnen.

Aber Bambergs Abwehr war wieder auf meisterlichen Niveau. Man doppelte geschickt an der Baseline die langen Artländer, setzte die Aufbauspieler schon in deren eigener Hälfte unter Druck, so dass für einen geordneten Spielaufbau dann nur noch wenige Sekunden auf der Schussuhr übrig blieben. Eine gute Abwehrarbeit nützt aber nichts, wenn man im Angriff nicht selbst zum Abschluss kommt. Dank des Ausfalls von Peavy hatte Bamberg aber gerade auf den großen Positionen eindeutig Vorteile. Nicht, dass man mich jetzt falsch versteht: Ich bin mir sicher, Bamberg hätte dieses Spiel auch gegen einen vollständigen Artländer Kader gewonnen. Aber schwerer wurde es für die Oberfranken durch den dünnen Kader der Gäste bestimmt nicht. Gerade Peja Suput hatte dadurch unter dem Korb freie Fahrt, die er wie gewohnt zu zahlreichen Punkten nutzte. Es ist immer wieder schön anzusehen, wie er mit seinem serbischen Tango die Gegner reihenweise sehr alt aussehen lässt.

Wen ich mir als Gegner im Finale wünsche? Da kann es nur eine Antwort geben: Berlin. Was kann es schöneres geben, als in einem möglichen vierten Spiel in Berlin vor 3000 mitgereisten Bamberger Freaks die Meisterschaft zu feiern? Aber, gemach, erst einmal müssen sich die Albatrosse am Donnerstag in Frankfurt durchsetzen, was angesichts der bisher kuriosen Serie zwischen beiden Teams durchaus möglich ist.

Nachsitzen am Dienstag

Als Bamberger Basketballfan hat man es dieser Tage nicht leicht. Die Gefühlslage pendelt zwischen grenzenloser Euphorie und zum Teufel wünschen hin und her. Erst gewinnt man nach hartem Kampf die Auftaktpartie, dann verliert man klar und deutlich im Artland, siegt anschließend nach grandioser Leistung und verliert dann doch das vierte Spiel in Quakenbrück.

Ich habe es nie verstanden und werde es wohl auch nicht mehr verstehen, wie man binnen weniger Tage als Mannschaft geschlossen so unterschiedliche Leistungen abliefern kann. Einmal dominant, kämpferisch, engagiert, mannschaftsdienlich, dann wieder ängstlich, lustlos und egoistisch. Man kann doch nicht innerhalb von vier Tagen alles das falsch machen, was man nur falsch machen kann.

Man spielt immer nur so gut, wie es der Gegner zulässt. Artland war am Samstag die bessere Mannschaft, traf ihr Würfe und hatte in Ryce zum wiederholten Male den alles überragenden Mann in ihren Reihen. Bamberg hatte zu viele Ausfälle: Suput, Roberts und Jacobsen trafen zusammen nur für 4 von 25 Würfen! Dadurch fielen schon man mehrere Optionen im Angriff weg. Auch ließ man das mannschaftliche Spiel oftmals vermissen. Bamberg ist nur als Team stark, Einzelaktionen führen selten zum Erfolg.

Es kommt nun so, wie in der Schule, wenn man seine Hausaufgaben nicht gemacht oder etwas angestellt hat: Man muss nachsitzen. Am Dienstag geht es um alles oder nichts, siegen oder fliegen, Finale oder Urlaub. Ich bin nach wie vor davon überzeugt, Bamberg wird sich durchsetzen. Aber man hat es sich durch die Niederlage in Quakenbrück nicht unbedingt einfacher gemacht.

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Nach E.M. Luft muss ich auch noch meinen Kommentar zum Spiel loswerden:

Politisch ist es nicht ganz korrekt, aber Bambergs Erfolg am Dienstagabend gegen Artland war ein Sieg des Willens. Wenn die Bamberger Mannschaft mit der richtigen Einstellung in eine Partie geht, wenn der Kampfgeist und das Engagement stimmen, dann ist es höchstwahrscheinlich, dass man am Ende als Sieger das Parkett verlässt. Eigentlich sollte man diese Eigenschaften in jeder Partie erwarten, doch auch Basketballspieler sind nur Menschen.

Ein Bekannter sagt immer, in solchen Spielen zeigt sich, wer für Männersport bereit ist. Auf Bamberger Seite war jedenfalls der Einsatz höher, man hob das Energielevel auf ein für die Artländer nicht zu erreichendes Niveau.

Spätestens seit dieser Begegnung sind die Bamberger in den Köpfen der Niedersachsen. Besonders deutlich ist dies bei Ruben Boumtje-Boumtje zu merken, der wiederum zweimal spektakulär von Kyle Hines geblockt wurde. Vermutlich träumt er die nächste Zeit von ihm. Die Verunsicherung beim Drachen ist spürbar und überträgt sich mittlerweile auf den gesamten Frontcourt der Quakenbrücker. Auch ein Robert Kurz und Nathan Peavy waren ein Schatten ihrer selbst, spielten ohne Elan und Durchsetzungsvermögen.

Bambergs Abwehrarbeit war auf dem Level, welches man die gesamte Saison über gewohnt war. Das Beeindruckte bei Bamberg war nicht zum ersten Mal die Ausgeglichenheit des Kaders.

Diesmal war es Anton Gavel, der in der Abwehr Rice und Bailey schwer zusetzte und auch offensiv mit 20 Punkten glänzte.
Kyle Hines lieferte nicht nur in der Defensive wie schon beschrieben eine Galavorstellung ab, sondern setze sich unter dem Artländer Korb glänzend durch. Es ist immer wieder imponierend wie er das Mismatch gegen wesentlich längere Gegenspieler für sich auszunutzen versteht. Er ist beweglich wie ein Aufbauspieler, hat dafür die Sprungkraft einer Gazelle. Seinen Druckkorbleger (auch als Dunking bekannt) aus dem Stand ließ die Zuschauer von den Sitzen aufspringen.
Einen Fleißpunkt verdiente sich auch Reyshawn Terry, der von Coach Fleming ganz offensichtlich Wurfverbot aus der Distanz erhalten hatte. Dies hielt er zwar nicht ganz durch, aber nach vier krachenden Windwill und Alley-Oop Dunks ging es mit ihm durch und er nahm zwei Würfe, die er dann aber nicht traf. Er sollte in Phasen, in denen seine Mannschaft seine Unterstützung braucht nicht versuchen mit dem Kopf durch die Wand zu gehen und den Korberfolg erzwingen. Dies war, neben anderen Faktoren, einer der Gründe für die Niederlage im zweiten Spiel.

Es steht nun in der Serie 2:1 für die Oberfranken und ich bin mir ziemlich sicher, es wird keine fünfte Partie mehr geben. Bamberg wird die Serie am Samstag in Quakenbrück entscheiden. Nachdem in den Play-off bislang die großen Überraschungen ausgeblieben sind, kein Team plötzlich einen Höhenflug starten konnte, also sich die Form der Hauptrunde in den Ergebnissen widerspiegelt, wird Bamberg sich nicht nur gegen Artland, sondern auch in einem möglichen Finale durchsetzen.

Kraft und Selbstvertrauen

Diese beiden Eigenschaften haben gestern den Brose Baskets zu einem ungefährdeten Sieg gegen die bisher fast ebenbürtigen Drachen aus Entenhausen verholfen.

Deutlich anzumerken war die Einstellung, die John Goldsberry als Starter auf dem Feld auch seinen Mitspielern einimpfte. Der „Guardterror“ mit zeitweiliger Doppeldeckung des ballbringenden Spielers der Drachen führte zu einer deutlichen Überlegenheit unserer Verteidigung, so dass die Zeit für den Angriff manchmal doch recht knapp wurde.

Hinzu kam noch der starke Kräfteverschleiß der Drachen die anfänglich noch 8 von 8 Freiwürfen trafen, mit zunehmender Spieldauer jedoch unkonzentrierter und kraftloser wurden.

Ganz anders bei unseren Brösels. Kein Spieler war mehr als 30 Minurten auf dem Feld, trotzdem trafen noch vier wieder zweistellig. Im vierten Viertel meinte man in unserer Reihe „ach ja Suput und Jacobsen haben wir ja auch noch“ als diese gar nicht mehr ins Spiel eingreifen mussten.

Neben Gavel und Hines würde ich heute das Abwehrverhalten unserer Diva und die veränderte Spielweise von Terry loben.  Mehrfach verzichtete Terry auf Dreierversuche zugunster der besser treffenden Mitspieler und zeigte eine ausgezeichnete Abwehr. 12 Steals, seine zwei Monsterblocks und die Superdunks von ihm lassen hoffen, dass es Fleming gelingen könnte, seine Spielweise doch in unserem System unterzubringen.

Eines möchte ich noch besonders erwähnen, nämlich die Entwicklung von Roberts und Hines. Roberts ist inzwischen ein recht passabler Aufbauspieler geworden, der meist auch in der Abwehr seinen Mann steht.

Hines hat in dieser Saison gelernt, Freiwürfe zu treffen und auch mal den Ball im Spiel halten oder sogar zu dribbeln. Für einen Center eher ungewöhlich.

Dieses Lob muss aber auch an den Coach und seine zwei Assistenten gehen, denn hier merkt man im Gegensatz zu früher deutliche Unterschiede!

In diesem Sinne: Weiter so, wir wollen die Meisterschaft und das Double!

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Die ersten 15 Minuten gehörten mit zum Besten, was die Bamberger Basketballfans in dieser Saison von ihrer Mannschaft gesehen haben. Dank einer aggressiven Abwehrarbeit und einer ausgezeichneten Trefferquote führte man mit 40:15 und für die Artländer deutete sich ein Debakel an. Das die Partie dann aber doch nicht zum Schlachtfest wurde, dafür gab es zwei Gründe: Bamberg schaltete was die Intensität betraf vom fünften in den ersten Gang zurück und Artland traf plötzlich seine Würfe. Binnen fünf Minuten legten die Dragons einen amtlichen 23:0 Lauf hin und waren damit wieder im Spiel. Es ist immer wieder erstaunlich wozu Mannschaften im positiven wie im negativen Sinn fähig sein können. Die Bamberger agierten von einer Minute auf die andere wie gelähmt, ohne Selbstvertrauen, so als wüssten sie nicht mehr wo der Korb hängt. Die Halbzeitpause kam gerade zur rechten Zeit, wohl selten zuvor wurde ein Viertelende so herbeigesehnt.

Im dritten Viertel fand Bamberg dann aber wieder in die Erfolgsspur zurück und machte den Sieg letztlich perfekt. Ganz überzeugt bin ich von der Mannschaftsleistung noch nicht, die Dominanz vergangener Monate ist nicht mehr vorhanden. Artland ist auf dem Weg zur Titelverteidigung ein schwerer Brocken und ein echter Prüfstein. Sie nutzten die Schwächphase der Oberfranken im zweiten Viertel gnadenlos aus und hätten die Partie fast noch gedreht.

Ich möchte jetzt auch nicht das Haar in der Suppe finden. Bambergs Ausgeglichenheit kann keine anderes noch im Play-off Rennen vertretendes Team aufbieten. Am Dienstag waren es wieder fünf Akteure, die im zweistelligen Bereich punkteten. Entscheidend war auch, dass den Artländern Brice und Bailey, die vor der Pause noch für zusammen 27 Punkte verantwortlich wraen, in den Vierteln 3 und 4 nur noch drei Zähler gestattet wurden.

In den Play-off zählt nur der Sieg, wie hoch und wie er zustande kam, dies ist egal. Es steht in der Serie 1:0 für Bamberg, bleiben noch 5 Siege bis zur Titelverteidigung. Den nächsten Schrit dorthin kann man am Samstag machen, wenn man im Artland zu Gast ist.

Bamberg 3:0 Bremerhaven

Das Mindestziel, der Einzug in das Halbfinale um die deutsche Meisterschaft, ist geschaft. Waren die ersten beiden Spiele gegen Bremerhaven zähe Angelegenheiten, zeigte Bamberg in der dritten Partie die Tugenden, die sie in dieser Saison bislang auszeichneten. Offense wins games, defense wins championships. Diese Formel ist eigentlich ganz einfach und sollte bei allen Mannschaften bekannt sein. Aber nur Bamberg schafft es so konsequent diese Marschroute auch in Erfolge umzusetzen.

In den beiden Auftaktbegegnungen gegen Bremerhaven ließ man aber den Biss in der Abwehr vermissen und gestattete den Norddeutschen schlappe 19 Punkte im Schnitt mehr zu erzielen, als Bamberg in der Hauptrunde den Gegnern zuließ. Dass es dennoch zu einem 2:0 Zwischenstand langte, war jeweils der überragenden Trefferquote in den letzten Minuten geschuldet. Immer wird dies aber nicht gutgehen dachte man sich wohl und ging am Sonntag wesentlich energischer und konsequenter an beiden Enden des Feldes zu Werke.

Aus der Distanz ließ man zwar die gewohnte Sicherheit vermissen (4 von 22 aus dem Dreierland), kompensierte diese Schwäche aber mit grandiosem Centerspiel. Tibor Pleiß und Kyle Hines zeigten Männersport und erzielten zusammen 29 Punkte. Man brachte immer wieder geschickt den Ball unter den Korb der Gäste oder zog mit viel Energie in die Zone. Vor allem die kleineren Bamberger Akteure zeichneten sich dabei aus.

Brian Roberts ist dabei besonders zu erwähnen. Er scheint in den höchsten Play-off Modus geschaltet zu haben, denn was er zur Zeit leistet ist unglaublich. Als Vertreter von John Goldsberry auf der Aufbauposition zog er geschickt zusammen mit Anton „coole Sau“ Gavel die Fäden und setzte immer wieder Nadelstiche, die den Bremerhavener sehr wehtaten.

Letztlich waren die Gäste chancenlos, verabschiedeten sich aber aus dem Titelrennen ehrenwert. Sie ließen sich, betrachtet man auch die ersten Partien, nicht, wie befürchtet, abschlachten. Wer der nächste Gegner Bambergs ist, wird noch zwischen Braunschweig und Artland entschieden. Persönlich wäre mir Braunschweig lieber, denn bei Artland habe ich das Gefühl die liegen uns nicht.

Bamberg 1:0 Bremerhaven

Die platten Sprüche über den erlegten Eisbären usw. erspare ich mir jetzt mal an dieser Stelle. Viel wichtiger ist, dass Bamberg im Play-off Viertelfinale mit 1:0 in Führungen gegangen ist. Wie hoch der Gegner bezwungen wird, ist in den Play-off generell egal. Es gibt zwar Anhänger der Theorie, man müsse den Kontrahenten hoch und deutlich besiegen um deren Selbstvertrauen zu zerstören. Ich dagegen halte davon nichts, jedes Spiel ist anders und muss auch erst gespielt werden.

Der 91:80 Erfolg Bambergs gegen Bremerhaven war verdient aber glanzlos. Lange, sehr lange Zeit war die Partie ausgeglichen und es war nicht vorhersehbar, wer gewinnen würde. Auch, wenn mein Sitznachbar mehr zu den Pessimisten zuzurechnen ist und eine Niederlage prophezeite, war mir klar, dass sich die Qualität Bambergs irgendwann einmal durchsetzen müsse. Nach dem Dreier von Casey Jacobsen zum 82:75 war ich mir siegessicher. Bamberg besitzt einfach die Fähigkeit in den wichtigen entscheidenden Phasen eines Spiels sich unheimlich zu fokussieren und die eigene Fehlerquote zu minimieren. Eine Eigenschaft, die in dieser Saison schon oft den Unterschied ausmachte.

Bremerhaven verstand es nahezu perfekt die wenigen Schwächen im Bamberger Spiel auszunutzen. Im ersten Viertel trafen sie ihre Würfe, Bamberg nicht. Dadurch setzten sie die Oberfranken so unter Druck, dass diese ein wenig ins Schwimmen gerieten. Der Schlüssel zu der bisher grandiosen Saison liegt eindeutig in der Abwehr, denn die Defensive ist in der Lage jede deutsche Mannschaft zu stoppen. So wurden auch die Nordlichter zu schlechten Würfen gezwungen und trafen folgerichtig nicht mehr so hochprozentig wie noch in der ersten Halbzeit.

Insgesamt bin ich mit dem Erfolg zufrieden, ich habe schon ganz andere erste Play-off Partien mit schlechterem Ausgang für Bamberg gesehen. Vielleicht war so eine Partie, bei der man gleich mal an seine Grenzen gehen und alles geben musste, gar nicht so verkehrt. So weiß die Mannschaft nun, man muss in jeder Partie immer alles geben – auch und gerade von Anfang an. Nur wenn die Intensität von Beginn an vorhanden ist, können die Play-off für Bamberg ein Erfolg werden.

Im Folgenden nun die total subjektive Einzelkritik der Bamberger Akteure:

Goldsberry (3 Punkte): Ihm merkte man sein Knieprellung noch an, spielte er doch ungewohnt gehemmt und ließ die letzte Spur Intensität vermissen. Er hat noch Luft nach oben.

Terry (10): Soll ich mit seiner Leistung nun zufrieden sein oder doch nicht. 10 Zähler und 8 Rebounds klingen auf den ersten Blick ganz gut. Auf den zweiten Blick will er zu oft mit dem Kopf durch die Wand. Er hat zwar die Athletik auch gegen zwei Gegenspieler zum Korberfolg zu kommen, doch ein Pass zum besser postierten Nebenmann wäre manchmal besser.

Suput (11): Auch bei ihm lief zu Beginn der Partie vieles verkehrt. Ungewohnt viele Ballverluste leistete er sich, als die Mannschaft Stabilität gebraucht hätte. Er fing sich dann aber doch im Laufe des Spiels und zeigte sein gewohntes Programm.

Tadda (3): Abwehr hui, Angriff pfui. Aber dies ist ja nichts Neues.

Pleiß (15): 15 Punkte, 12 Rebounds in nur 18 Minuten Spielzeit. Tibor, dies war eine starke Vorstellung. Manche Fans beklagen sich. Tibor spiele nicht konstant genug und er könne Gegenspieler nicht dominieren. Diese Argumente kann ich verstehen, aber er spielt nunmal unter den Körben, dort wo Basketball Männersport ist und viel mit Erfahrung zu tun hat. Erfahrung, die er gerade sammelt. Man darf auch nicht vergessen, er ist, nicht nur gegen Bremerhaven, der effektivste Bamberger Akteur.

Roberts (17): Über ihn braucht man eigentlich nur noch ein Wort verlieren: Unglaublich! Er reißt die Mannschaft mit, er ist der Go-to-Guy, er ist der Clutch-Player. Sperrt ihm sämtlich Kommunikationsmittel wie Handy und Internet, damit ja kein anderer Klub mit ihm Kontakt aufnehmen kann. Brian Roberts muss bleiben.

Jacobsen (15): Im alllgemeinen Jubel ging seine Leistung ein wenig unter. Nicht nur, die pure Anzahl der Dreier (vier) war eindrucksvoll, sondern der Zeitpunkt, wann er seine Bomben von Downtown traf. Der Distanzwurf zum 82:75 war wohl der wichtigste.

Gavel (9): Anton der Wusler, Anton der auf-die-Nerven-geher, Anton der Mann für die wichtigen Momente (des Basketballs). Kein Wunder, dass sich viele Berliner ihn als Neuzugang wünschen.

Hines (8): Täusche ich mich, oder haben sie die Gegenspieler die letzten Wochen besser auf ihn eingestellt? So dominant wie noch in den ersten Saisonmonaten agiert der bullige Center nicht mehr. Angeblich soll Bayern München Interesse an ihm und Terry haben. Kann mir aber gut vorstellen, dass die Oberbayern Angebote an die halbe Liga verschicken.