2:0 für Bamberg

Also mir hat es gefallen, das zweite Play-off Spiel gegen Bonn. Und der 83:71 Sieg natürlich auch. So muss es sein: die eigene Mannschaft mit 10 Punkten in Rückstand, kämpft sich jedoch wieder heran, geht kurz vor der Halbzeit in Führung, baut diese dann im dritten Viertel aus und gewinnt am Ende sicher. So muss Basketball sein, so machen die Play-off Spaß.

Aber ganz so klar, wie es der Endstand vermuten läßt, war die Partie dann doch nicht. Das Spiel war lange Zeit ein verdammt enges Höschen, stand auf Messers Schneide. Bonn war der erwartet schwere Gegner, steckte nie auf und war drauf und dran den Sieg zu stehlen. Doch in der zweiten Halbzeit hatte ich nie das Gefühl, Bamberg könnte den Erfolg noch aus der Hand geben. Es ist schon komisch, normalerweise gehöre ich nicht zu den Berufsoptimisten, doch in dieser Serie gegen Bonn hatte ich bisher (auch bei klaren Rückständen) nie das Gefühl, Bamberg könnte als Verlierer vom Parkett gehen. In gleichem Maß wie die Bonner Trefferquote sank, stieg das Bamberger Selbstvertrauen. Aber nicht nur das Vertrauen in die eigene Stärke war ausschlaggebend, sondern auch die größere Entschlossenheit. Sinnbild war ein Defensivrebound John Goldsberrys, obwohl die versammelte Centergarde von Freund und Feind daneben stand. Dies war purer Wille.

Unheimlich wird mir langsam Tibor Pleiß. Obwohl es sich nach dem Sieg gegen Bonn eigentlich verbietet einen Bamberger Akteur herauszuheben, muss man den jungen Bamberger Center extra erwähnen. Erzielte er seine Punkte bislang hauptsächlich in unmittelbarer Korbnähe, hat er sein Wurfarsenal um eine Komponente erweitert, die es nun noch schwerer macht, ihn am Punkten zu hindern. Am Mittwoch erzielte er einige Punkte aus der Mitteldistanz, eine Entfernung aus der andere Center nicht mal ein Scheunentor treffen würden. 18 Punkte und 10 Rebounds sind eine erstklassige Ausbeute und macht ihn für andere Klubs oder Ligen nur noch interessanter.

War der Sieg zum 2:0 in der Serie eine Vorentscheidung? Ja, obwohl ich es Bonn durchaus zutraue in die Serie zurückzukommen. Gelegenheit dazu gibt es am Sonntag bei Spiel 3 in Bonn. Ich erwarte nicht unbedingt einen Bamberger Erfolg, Bonn wird noch einmal alles versuchen und Bamberg wird im Hinterkopf haben, dass man bei einer Niederlage ja immer noch zwei Möglichkeiten hätte den Einzug in das Halbfinale perfekt zu machen. Also, stellen wir uns schon mal darauf ein, am kommenden Mittwoch erneut in die Jako-Arena zu pilgern. Dazu muss es aber nicht kommen, warten wir es einfach ab.