Fehlgriff

Der FC Bamberg wollte Trainer Dan Palmer behalten, doch war über die Vertragsbedingungen keine Einigung zu erzielen. Ein Mann, der in Bamberg noch jedem Basketballfan bekannt ist, war seit einigen Jahren Trainer in Jugoslawien und dann in Norwegen. Die Rede ist von Ljubodrag „Duci“ Simonovic, der zum zweiten Mal vom FC Bamberg engagiert wurde – diesmal als Trainer. Auch die Mannschaft erhielt ein völlig neues Gesicht – leider!
5 Spieler verließen den Verein, nämlich Ralph Mc Pherson, Gary von Waaden, Michael Bezucha, Wolfgang Goppert und Reinhold Wurm. Neu im Team des FCB waren der vielfache Nationalspieler Frank Hudson, Nationalspieler Sven Meyer, nach zwei Collegejahren in den USA Jörg Schäffken und auf der Ausländerposition Brian Vaughns.
Ohne spielerisch zu überzeugen – und vor allen Dingen ohne erkennbare spielerische Fortschritte – gewann der FC zwar im wesentlichen seine Spiele gegen die schwächeren Mannschaften, hatte aber gegen Leverkusen und Bayreuth keine Chance. Auch im Korac-Europapokal, an dem der FC seit vielen Jahren das erstemal wieder teilnehmen konnte, schied man bereits in der 1. Runde gegen die finnische Mannschaft KTP Kotkan aus, nachdem man in Finnland völlig unnötig mit 109:73, also mit 36 Punkten Differenz verlor. Der 97:72-Heimsieg bewies lediglich, wie unnötig die Niederlage in Finnland war. Auch im DBB-Pokal schieden die Violetten bereits in der zweiten Hauptrunde durch eine Heimniederlage gegen den BSC Saturn Köln aus dem Wettbewerb.
Zunehmende Kritik an Trainer Simonovic führten dann nach der 97:93-Nie-derlage gegen den TV Langen zur Trennung. Vorher bereits wurde Brian Vaughns wegen völlig unzureichender Leistungen entlassen und der 2,08 m lange Gregory Cook, der zuletzt beim finnischen Meister unter Vertrag war, verpflichtet. Allerdings war Cook erst ab 1.1.1988 spielberechtigt.
Vor Beginn der Play-Off-Runde gab es einen entscheidenden Einschnitt in die Geschichte des Bamberger Basketballs. Ohne Schuld und Verantwortung der Basketballabteilung war der Hauptverein 1. FC Bamberg in derartige wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten, daß dieser Traditionsclub Konkurs anmelden mußte. Um den Basketball in und für Bamberg zu retten, wurde am 10.2.1988 ein neuer Basketballverein, der, TTL Basketball Bamberg e.V.“ ins Leben gerufen, der nicht nur die Bundesligamannschaft, sondern auch alle anderen Mannschaften – und darüber hinaus auch sämtliche Verbindlichkeiten und Verpflichtungen der Basketballabteilung des 1. FC Bamberg – übernahm.
Für Duci Simonovic hatte sich Hans Herbst als Trainer und Coach bis Saisonende bereiterklärt. In der 1. Play-Off-Runde hießt der Gegner DTV Charlottenburg, der nach dem System „Best of Three“ ggf. zweimal Heimrecht hat. Mit einer Riesenüberraschung, nämlich einem 68:65 des FC, endete die erste Begegnung in Berlin. Um so größer war dann die Enttäuschung im Rückspiel, das die Bamberger zu Hause mit 72:81 verloren. Das dritte Spiel mußte über de Einzug in das Halbfinale entscheiden. Erstmals traten die Bamberger in Berlin unter ihrem neuen Namen "TTL Basketball Bamberg e.V." an und verloren mit 68:62. Was blieb, war das Spiel um Platz 5 gegen den SSV Hagen. Nachdem der TTL in Hagen nur mit 75:73 verlor, hatte man eine reelle Rückspielchance. doch nach der höchsten Heimniederlage der Saison belegte der TTL Basketball Bamberg e.V. nach einer ebenso aufregenden wie verkorksten Saison wieder einmal den 6. Tabellenplatz.

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