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Um es klarzustellen:

Laut den mir vorliegenden Informationen wird Bamberg in der nächsten Saison einen neuen Trainer haben.

Ob Chris Fleming schon offiziell entlassen wurde, ist doch unerheblich. Es wird jedenfalls mit ihm nicht mehr geplant.
Ebenfalls soll ein Teil der Mannschaft nicht mehr das Bamberger Trikot tragen. Mit wem nicht mehr geplant wird, dass entscheidet der neue Trainer.
Als Abgänge stehen bereits Goldsberry, Jacobsen, Gavel und Tadda (nach Oldenburg) fest.
Ob der neue Übungsleiter Dirk Bauermann sein wird, weiß ich nicht. Vorstellen kann ich es mir, und meine Quellen, jedenfalls nicht. Angeblich steht schon seit dem Ausscheiden aus dem Eurocup fest, dass ohne Chris Fleming für die nächste Saison geplant wird.
Deshalb wird der Trainermarkt auch schon seit geraumer Zeit sondiert. Im Gespräch sind namhafte europäische Trainer, die mit Bamberg einen Neuaufbau starten sollen.

Ob es so kommt, oder doch ganz anders, werden die nächsten Wochen zeigen.

 

DER Unterschied…

Es ist nur schwer vorstellbar, welchen Unterschied das Auswechseln eines Spielers ausmachen kann.

Gestern wurden alle Bambergfans Zeugen, dass es dieses Phänomen doch gibt. Jared Jordan – überraschenderweise (oder doch nicht) in der Starting Five – spielte auf, als hätte er nie woanders gespielt. Pässe verschiedenster Art, eine recht ordentliche Verteidigung im Vergleich zum Vorgänger, Kampf um jeden Ball, alles in allem eine Vorstellung, als hätte man es mit dem „jüngeren Goldsberry“ zu tun.

Diese Einstellung färbte auf alle anderen Spieler in einem Umfang ab, der einen über die beiden Vorgänger nachdenklich werden ließ. Anscheinend waren Wright und Velickovic doch auch persönliche Störfaktoren innerhalb der Mannschaft.

Die Spielfreude – auch des wieder genesenen Sharrod Ford – ließ das Herz, ich glaube, aller Fans höher hüpfen. In dieser Konstellation hätte man nicht aus  der Euroleague und genau so wenig aus dem Eurocup ausscheiden müssen. Diesen Vorwurf müssen sich Heyder, Rooney und auch Fleming gefallen lassen.

Da zudem die anderen Mitbewerber um Platz eins derzeit etwas schwächeln, darf die Brose Fangemeinde sich durchaus berechtigte Hoffnung auf ein gelungens Pokalwochenende und auch erfolgreiche Playoffs machen.

Wünschen wir der Mannschaft, dass sie jetzt von größeren Verletzungen verschont bleibt und die Integration von Jared Jordan (den ich schon immer gerne in Bamberg gesehen hätte) so erfolgreich weiter geht, wie es dieses erste Spiel versprochen hat!

Köpferollen

Mit Wright und diesem Velidingsbums haben zwei Spieler Bamberg verlassen (müssen), um die es spielerisch nicht besonders Schade ist. Beide haben sich nicht nachhaltig in das Bamberger Fangedächtnis eingebrannt. Sportlich auf keinen Fall, eher durch die Umstände.

Das Bamberger Management muss sich kritische Fragen gefallen lassen: Wie kann man mit Velickovic einen Spieler verpflichten, der in den letzten Jahr mehr im Wartezimmern und OP-Sälen verschiedener Ärzte verbrachte, als in Trainingshallen. Im Herbst sagte ein Bamberger Akteur hinter vorgehaltener Hand, dass er schon viele ältere und angeschlagene Spieler erlebte, aber noch nie einen wie Velickovic, der in einem dermaßen desolaten körperlichen Zustand sei. Er prophezeite eine Trennung schon bis Weihnachten. Dass es jetzt doch Ende Februar wurde, ehe man sich trennte, lag wohl an der Verletzung Sharrod Fords. Wie kann sich die komplette Führungsriege in Person von Stoschek, Heyder und Fleming noch vor wenigen Wochen beim Fan-Talk hinstellen und behaupten Velickovic sei fit?

Als normaler Fan würde ich mir doch total verschaukelt vorkommen!

Die nächste kritische Verpflichtung war im letzten Sommer Zack Wright, für den an St. Petersburg eine Ablöse in Höhe von angeblich 150.000 € für bezahlt wurde. Anstatt sich von Knieproblemen zu kurieren, spielte der gebürtige US-Amerikaner lieber für Bosnien bei der Europameisterschaft Anfang September. Sein Engagement für den Balkanstaat wurde ihm sicherlich fürstlich entlohnt. Man spricht von einer 6stelligen Summe um ihn zu bewegen einen bosnischen Pass anzunehmen. So kam er angeschlagen von der Europameisterschaft zurück und konnte die ihm angedachte Rolle als Kopf, als Leader der Mannschaft nur annähernd ausführen.

Rechnet man die Ablösesumme dem Gehalt hinzu, war Zack Wright ein teures Missverständnis, da kam das Angebot aus Athen für ihn gerade zur rechten Zeit. In der letzten Off-Season hatte man die Möglichkeit den Bonner Jared Jordan als Point-Guard zu verpflichten, auch mit dem jetzt in München die Aufbau-Fäden ziehenden Malcolm Delaney war man in Kontakt. Unter dem Strich war dieser auch nur unwesentlich teurer als Zack Wright. Ich möchte Wright nicht schlechter machen als er ist. Er hat speziell in der Abwehr und beim Zug zum Korb seine Stärken. Aber er war fast nie in der Lage dem Spiel seinen Stempel konstant aufzudrücken, in kritischen Phasen den Aufbau sicher zu lenken und, was einen guten Point-Guard ausmacht, die Mitspieler besser zu machen.

Einen neuen Aufbauspieler wird es dem Vernehmen nach nur geben, wenn noch ein weiterer Akteur abgegeben werden kann. Man muss nicht lange spekulieren, dass Jamar Smith auf der Abschussliste ganz oben stehen soll.

Wird jetzt alles besser? Man muss abwarten, wichtig wird sein die Spieler, die das Herz des Bamberger Basketballs in den vergangenen Jahren waren, wieder mehr einzubinden und zu alter Stärke zu führen. Gerade Anton Gavel und Casey Jacobsen machten in den letzter Zeit nicht unbedingt einen glücklichen Eindruck. Auch D’or Fischer schien öfters kurz davor Zack Wright an die Gurgel zu gehen, wenn er wieder sein Ego-Zock machte.

Jedenfalls müssen der Trainerstab und die Mannschaft jetzt liefern, sonst wird es im kommenden Sommer einen größeren Umbruch geben, als sich mancher jetzt wünschen würde.

 

ENDE !

Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende…

Das habe ich – und mit mir sicher auch viele andere treue Anhänger der Brose Baskets gedacht, als die Spiele, die man sah, mehr schlecht als recht gespielt wurden.

Nun wurde also (zunächst) auf Spielerseite die Reißleine gezogen und die vermeintlichen zwei Schwachstellen in unserer Mannschaft „beseitigt“. Dass Wolfgang Heyder es auf sich nimmt, von „Fehlern im Recruiting“ zu sprechen, ehrt ihn.

Nun also ein neuer Spieler…  Hoffen wir, dass diesmal der große Coup gelingt und man einen Spieler erwischt, der bereit ist, sich schnell zu integrieren, der von Verletzungen verschont bleibt, und den man vielleicht mit einem längerfristigen Vertrag binden kann.

Gleichzeitig muss man aber jetzt schon die Weichen für die nächste Saison stellen. Wenn möglich, Fischer und Sanders einen neuen Vertrag anbieten (ggf. auch zu erhöhten Bezügen) und die Fühler nach einem wirklich guten Aufbauspieler, der diesen Namen auch verdient und vielleicht gleichzeitg ein bisschen korbgefährlicher ist, als die beiden aktuellen, ausstrecken.

Ob das unbedingt Jared Jordan aus Bonn sein muss (mir hätte er zu Beginn der Saison schon gut gefallen) oder „irgendein“ anderer, sollten wir dem „Recruitingteam“ überlassen. Man muss hoffen, dass sie aus den Fehlern der vergangenen zwei Jahre (Ogilvy, Velickovic, Gipson, Massey) gelernt haben.

Nach dem Ausscheiden aus den europäischen Ligen kann man sich auf jeden Fall jetzt voll auf den Pokal und die Meisterschaft konzentrieren, was z.B. Ulm und Alba so nicht können. Vielleicht sind auch zwei Unruheherde durch die Verkleinerung der Ausländerkontingentes verschwunden – hoffen wir es und freuen uns auf ein hoffentlich versöhnliches Ende dieser unrühmlichen Saison.

Eurocup Ade?

Angefangen wie die Feuerwehr, eingegangen wie Primeln….

So in etwa empfand ich das gestrige Spiel. Man mag gar nicht Einzelne oder die Mannschaft kritisieren, man hat – auch im Foyer der Halle – das Gefühl irgendetwas stimmt nicht in dieser Mannschaft!

Die Türken aus Ankara konnten das Spiel, vielleicht mit Ausnahme des dritten Viertels, beherrschen wie sie wollten. Freie Dreipunktwürfe, Halbdistanz oder unter dem Korb, sie waren uns in allen Belangen überlegen.

Einziger Lichtblick war die Freiwurfausbeute von Wright, bei dem ich einen veränderten Wurf zu erkennen glaube.

Symptomatisch dagegen das schnelle Abtauchen des Trainergespanns nach der Niederlage, nachdem zur Halbzeit Wolfgang Heyder schon Arne Woltmann gewaltig „den Kopf gewaschen“ hatte.

Bezeichend auch die Aussage von Harris heute in Radio Bamberg: „Nicht so schlimm, schließlich haben wir gegen Bayreuth gewonnen.“

Stego von Radio Bamberg meinte im selben Bericht, Michael Stoschek sei mit düsterer Mine durch die VIP Lounge getigert.

Zum Schluss eine absolut eigene Meinung: Man muss die Verdienste des Trainerteams um die Erfolge der Mannschaft in Deutschland in den letzten Jahren absolut anerkennen, aber genauso sei die Frage erlaubt, ob dieses Gespann uns in Europa weiter bringt. Auch die Aussage, dass die Trainer Spieler besser machen würden, kann man derzeit so nicht stehen lassen. Welche Fortschritte machen Zirbes, Velickovic oder Smith in dieser Saison? Im Gegenteil sind meiner Meinung nach bei Goldsberry, Gavel und Jacobsen – auch wenn dieser z. Zt. wieder trifft – eher Rückschritte festzustellen – leider!

Auch die Serie von Verletzungen trifft andere BBL Mannschaften viel mehr als Bamberg, zumal man ja einen recht großen Kader zur Verfügung hat.

Vielleicht sollte man doch einmal über einen Trainerwechsel nachdenken, zumal ja mit Duncan einer weniger auf der „Payroll“ steht.

Wenn man sieht, wie die echten Spitzenmannschaften ausgefuchst und hervorragend vorbereitet in Bamberg auftreten, wie sich selbst Weltstars wir Teodosic, Navarra und andere ihren Trainern unterordnen, davon bemerkt man in Bamberg nur wenig!

Schlechter Verlierer

Der folgende offener Brief wurde heute von Frau Hannah Schalk, „Vertrieb Stadion & Hörsaal, Fremdsprachenkorrespondentin“ (!), im Namen von Herrn Franz Stegner verschickt.
Beim Lesen soll sich jeder seinen eigenen Teil denken.

Offener Brief von Franz Stegner zum Thema:
Stoschek: „Die sinnlose Debatte muss ein Ende haben“

Die Auseinandersetzungen bei den Brose Baskets zwischen den Sponsoren, Fans und der Führung lassen mich nicht kalt. Auch wenn sich mein Unternehmen glücklicherweise inzwischen als Werbepartner zurückgezogen hat, ist der „Trommler Franz“ immer noch mit dem Basketball-Virus infiziert und drückt der Mannschaft in allen Wettbewerben ganz fest die Daumen.

Leider zeichnete sich das Hin und Her bereits im Frühjahr dieses Jahres ab. Deswegen haben wir unter anderem auch die Verträge fristlos gekündigt, um nicht in dieses befürchtete Schlamassel hineingezogen zu werden. So wie das im Augenblick abläuft, kann es nur Verlierer geben. Dem Verein fehlt eine seriöse und gut strukturierte Führung.

So große Verdienste der Geschäftsführer Wolfgang Heyder bei der Entwicklung des Projekts auch haben mag: Er blickte hinten und vorne nicht mehr durch, versprach jedem das Blaue vom Himmel, verstrickte sich in Widersprüche, verdrehte laufend die Tatsachen und war vor allem im kaufmännischen Bereich ein Chaot. Völlig daneben fanden wir, dass er unter Zeugen mehrmals den Hauptsponsor Michael Stoschek massiv beschuldigte und vor einer kompletten Übernahme durch das Unternehmen aus Coburg eindringlich warnte. Wir fragten uns schon damals: Was erzählt Herr Heyder wohl über Stechert bei anderen Gelegenheiten?

Jetzt ist die Katze aus dem Sack und Brose hat alle Fäden fest in der Hand. Vielleicht ist das eine gute Lösung. Denn auch ein professioneller Basketball-Verein muss wie ein Unternehmen mit klaren Strukturen geführt werden. Darin hat Michael Stoschek sicher große Erfahrung und mit seinen enormen finanziellen Möglichkeiten auch die Chance, die Brose Baskets auf europäischer Ebene dauerhaft in der Spitze zu positionieren.

Freilich sind auch unsere Erfahrungen mit Michael Stoschek nicht die besten. Noch heute bin ich sauer darüber, wie er mich im Herbst wegen einer Spielerverpflichtung über den Tisch zog. Wenn ich mein Engagement um weitere 100.000 Euro erhöhe, versprach er mir damals, werden wir sämtliche Stuhlaufträge von Brose erhalten. Das versicherte mir Michael Stoschek sogar per Handschlag. Doch sein Hallstadter Geschäftsführer Matthias Drewniok sorgte schnell wieder für Ernüchterung, als er unter Zeugen berichtete: Dieses Versprechen kann mein Chef gar nicht einhalten. Denn unsere Stühle und Tische kaufen wir China. Erst nach intensiver und längerer Nachfrage erhielten wir schließlich einen Auftrag über stolze 13.000 Euro.

Ehrlicherweise geht es mir nicht um das Geld. Ich bin von Michael Stoschek als Unternehmer-Persönlichkeit enttäuscht, die nicht ihr Wort hält.

Gerne hätten wir uns weiter als einer der großen Werbepartner in Bamberg engagiert. Mir und unseren Geschäftskunden gefiel das Basketball-Spektakel. Wir waren von den sportlichen Erfolgen restlos begeistert. Vor etwa einem Jahr hatten wir deshalb dem Bamberger Oberbürgermeister Starke bereits unsere Zusage gegeben, den Vertrag als Namens-Patron der damaligen Stechert Arena um drei Jahre zu verlängern. Starke klopfte mir in seinem Amtszimmer sogar auf die Schulter und lobte uns als Retter des Bamberger Basketballs. Doch dann wurden wir von Starke immer wieder vertröstet und an der Nase herumgeführt. Ich bin mir ziemlich sicher: Schon damals wurden wir nur hingehalten, um die große Lösung mit Brose vorzubereiten und zu realisieren. Einfach peinlich, wie wir vom Bamberger Oberbürgermeister abgekanzelt wurden. Ein typischer Fall von Mobbing. Die aktuelle Entwicklung bestätigt unsere Vorahnung.

Plötzlich spielt bei der Stadt Bamberg Geld für eine neue Bestuhlung, für ein neues Outfit und für einen neuen LED-Video-Würfel keine Rolle mehr. Mit uns wurde über eine neue Bestuhlung wie auf einem arabischen Kameltreibermarkt gefeilscht. Oberbürgermeister Starke jammerte immer wieder: Wir haben kein Geld.

Ich will nicht nachtarocken oder schmutzige Wäsche waschen, weil wir den Auftrag für die neue Bestuhlung der Arena nicht bekommnen haben. Das Leben geht weiter. Wir sind weltweit erfolgreich und bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien sind fünf Stadien mit unseren qualitativ hochwertigen Produkten ausgestattet. Wir sind an der Realisierung von europäischen Großprojekten wie der Elb-Philharmonie in Hamburg sowie den Konzertsälen der Philharmonie de Paris und von Radio France in der französischen Hauptstadt wesentlich beteiligt.

Aber wer den Franz Stegner kennt, weiß, dass ich mir kein Blatt vor den Mund nehme. Mit dieser teilweise primitiven, hinterfotzigen und unseriösen Art und Weise werden es die Brose Baskets zukünftig schwer haben, potente Sponsoren zu akquirieren. Die Wahrheit muss die Wahrheit bleiben.

Franz Stegner

geschäftsführender Gesellschafter der Stechert Stahlrohrmöbel GmbH

 

Sensation? JAAA!

Zumindest fast eine Sensation. Schlugen wir die Türken doch schon in Bamberg, wenn auch „nur“ mit einem Buzzerbeater in der letzten Sekunde.

Gestern – ich konnte leider nur die zweite Halbzeit sehen – war erstmals zu spüren (sogar über das Fernsehen), was die Mannschaft kann. Nicht zuletzt ist das der Weitsicht Heyders 😉 und dem Geldbeutel Stoscheks zu verdanken.

Einen solchen Spieler wie D’or Fischer haben wir gebraucht. Nicht nur als überragenden Center sondern auch – selbst schon nach nur drei Spielen – als „Seele“ für die Mannschaft. Er macht auch, übrigens ebenso wie der viel gescholtene Velickovic, die anderen Spieler stärker, hier besonders Sanders und Zirbes.

Nun kommt also morgen Alba Berlin. Die sind zwar im Eurocup auch recht erfolgreich, dennoch denke ich, dass unsere Jungs mit gestärktem Selbstvertrauen in dieses Spiel gehen werden und es für einen Sieg gegen der Erzrivalen reichen sollte!

SENSATION ? Leider nein!

In der Luft lag sie schon, die Sensation. Dass nichts daraus wurde, lag weniger am Spiel der Bamberger Mannschaft denn an der Qualität der Madrilenen.

Immerhin war man nach einem ansehnlichen Spiel mit einigen Höhepunkten im 4. Viertel bis auf drei Punkte an die Spanier herangekommen.

Dann aber setzten sich Routine und Sicherheit der mit vier spanischen Nationalspielern gespickten Mannschaft durch. Eine Dreierquote von überragenden 50 % und eine 100 %ige Ausbeute bei den Freiwürfen sprechen ihre eigene Sprache.

Dafür glänzte Bamberg erstmals in der Euroleague mit einem Sieg im Reboundduell, was sich in ester Linie Maik Zirbes als Erfolg anrechnen darf. Er wird immer mehr – trotz der Kritik vieler Zuschauer auch in meiner Umgebung – zu einem richtig guten Center!

Was mir noch auffiel, war, dass Velickovic offensichtlich sehr schnell seine konditionellen Defizite aufholt und einen ähnlich starken Eindruck macht, wie Peja Suput in seiner ersten Zeit in Bamberg.

Er zeigt Systeme an, spricht mit seinen Mitspielern auf dem Feld (hier besonders mit Sanders) und hat ein gutes Gespür für den Ball z.B. bei Abprallern. Er weiß, wenn er auf dem Feld ist, was zu tun ist – ein echter Anführer!

D`or Fischer, unser neuer Center, hat in diesem, seinem ersten Spiel gezeigt, was man von ihm zu erwarten hat. Manchmal noch etwas desorientiert, war er bemüht und wird sicher in der Lage sein uns – besonders in der Euroleague – zu helfen.

Madrid ist sicher auch nicht der Maßstab für uns, aber am Wochenende in Oldenburg, am Freitag in Istanbul und am Sonntag gegen Alba wird es wichtig sein, gut zu spielen.

Wünschen wir Chris Fleming eine gute, glückliche Hand bei der Auswahl der 6 Ausländer und drücken der Mannschaft alle Daumen, dass es weiter so aufwärts geht, wie es das gestrige Spiel erhoffen läßt!

Two Faces

Bamberg bleibt das Team der zwei Gesichter, gute Spiele wechseln sich mit erschreckender Regelmäßigkeit mit schlechten ab.

Bei der 72:83 Niederlage in Straßburg zeigte man wieder sein hässliches Gesicht. Nur wenig war vom typischen Bamberger Basketball zu sehen. Desorientiert und teilweise hilflos in der Abwehr ließ man die Franzosen gerade in der zweiten Halbzeit immer mehr ihren offensive Rhythmus finden und baute den Gegner geradezu auf.

Die in der Euroleague bislang sieglosen Straßburger waren in der bisherigen Saison nicht gerade Offensivmonster. Es klingt zwar blöd, aber man spielt meist immer nur so gut, wie es der Gegner zulässt. Und Bamberg ließ viel zu, zu viel. Das alles wäre noch zu verkraften gewesen, wenn es nicht im Bamberger Offensivspiel zu viele Ausfälle gegeben hätte. Wo waren ein Jacobsen (1 von 4 aus dem Feld) und ein Gavel (1 von 6). Selbst Topscorer Wright erzielte die meisten seiner 13 Punkte durch Egozock-Aktionen. Zu selten war durchdachtes Teamspiel zu erkennen.

Auch Coach Fleming ist wohl noch immer auf der Suche nach der optimalen Aufstellung. Anders ist es nicht zu erklären, dass seit Wochen ständig andere Formationen zusammen auf dem Feld stehen. Waren in Bonn noch Tadda, Sanders und Markota in der Starting 5, starte diesmal nur Sanders.

Ich bleibe dabei: Potential hat diese Truppe, aber sie bringen es zu selten auf das Parkett. So langsam wächst bei mir die Befürchtung, die Mannschaft passt nicht zusammen. Gute Einzelspieler aber kein Team. Man hatte jetzt mehr als drei Monate um als Gemeinschaft zusammenzuwachsen, einen Teamgeist zu entwickeln, Spielsysteme zu verinnerlichen und die Bamberger Siegermentalität vergangener Jahre zu zeigen. Viel scheint bislang nicht dabei herausgekommen zu sein.

Ich bin gespannt, wie es weitergeht. Das positivste an der Pleite ist noch, dass Bamberg wenigstens den direkten Vergleich nicht abgegeben hat. Aber darauf wird es hoffentlich nach Ende der Vorrunde nicht ankommen.

Verdachtsmomente

Ich stehe nicht gerade im Verdacht, in Sachen Basketball ein grenzenloser Optimist zu sein, doch dieser Saison sehe ich gelassen entgegen. Die Mannschaft hat noch lange nicht ihr wahres Gesicht gezeigt und ihr volles Potenzial ausgeschöpft. Sie steht bei vielleicht gerade einmal 70% ihres Leistungsvermögens. Immer mal wieder zeigt sie phasenweise, was wäre, wenn sie bei 100% ist.

Lässt man die bisherigen Spiele einmal kurz Revue passieren:
Supercup in Berlin:
Mit nur einem Punkt verloren – kann passieren.
Bundesliga:
In München bis kurz vor Schluss geführt und nur durch eigene Fehler das Spiel noch verloren. Es wurde ein großer Rückstand aufgeholt.
Bei den Artländern hat man lange geführt und auch nur am Ende knapp verloren.
Zuhause gegen Bayreuth drehte man einen Rückstand im letzten Viertel durch eine fulminante Schlussphase.
Euroleague: In Madrid mit 40 Punkten Differenz zu verlieren schmerzt, letztlich ist es aber egal, ob man mit 10 oder 40 Zählern den kürzeren zieht. Lieber so verlieren, als wieder einmal knapp.

Also, was ist in dieser Spielzeit eigentlich passiert? Bamberg hat in Berlin, München, Quakenbrück und Madrid verloren und mit einer Ausnahme bis kurz vor Ende der Partie immer eine Siegchance gehabt. Bei all diesen Gegnern hat Bamberg in der Vergangenheit auch gerne mal verloren.

Natürlich läuft zur Zeit noch nicht alles rund. Auch in den siegreichen Partien gab es immer mal wieder Phasen, in denen man alles andere als dominant agierte. Aber auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Die Mannschaft hat noch lange nicht alles gezeigt. Einzelne Spieler haben noch nicht ihre Rolle innerhalb des Teams gefunden, während andere sich noch mit Verletzungen herumschlagen.

Die Neuzugänge Smith und Sanders sind dabei besonders zu erwähnen. Würde man Smith von der Leine lassen, er würde jedes Spiel 25 Punkte erzielen. Er hat nicht nur einen schönen und butterweichen, sondern auch sehr sicheren Wurf. Seine Wurfquoten in Bundesliga und Euroleague kann man als überragend bezeichnen: aus dem 2er Bereich trifft er 62% (28/45) seiner Würfe, aus der Dreierdistanz 50% (16/32). Sein Wurfstil erinnert an Brian Roberts.
Rakim Sanders dagegen hat mehr Schwierigkeiten sich zu integrieren. Offensiv will er zu oft mit dem Kopf durch die Wand und begeht auch einfache Fehler. In der Abwehr kann er seinen Gegenspieler dominieren, wenn er denn richtig steht. Manchmal scheint es, wisse (noch) nicht, wohin er laufen muss. Aber dies sind keine unüberwindbaren Schwierigkeiten, das Verständnis mit dem restlichen Team wird kommen.
Da hat sich Damir Makota schon wesentlich besser integriert. Er macht die Dinge, für die er geholt wurde: Rebounden, Härte unter den Körben zeigen und keine Fehler machen.

Noch passen nicht alle Puzzelteile zusammen, noch gibt es zu oft Abschnitte innerhalb eines Spiels, in dem die Mannschaft den Faden verliert. Ich bin von den Neuzugängen nach wie vor überzeugt und glaube, man wird noch viel Freude an ihnen haben.

Im knapp gewonnen Euroleaguespiel gegen Istanbul hat man schon gesehen, wohin die Reise in dieser Saison gehen kann. Zwar wird Casey Jacobson nicht immer sieben Dreier treffen, aber er alleine war auch nicht für den Sieg gegen die Türken verantwortlich.

Was mir an dem diesjährigen Team so gefällt: Sie können sich innerhalb eines Spiels steigern und den Schalter umlegen. Schon gegen München und Bayreuth und auch am Freitag wieder wurden deutliche Rückstände innerhalb kürzester Zeit aufgeholt. Deshalb bin ich auch, im Gegensatz zu so manch anderen in der Halle, während der Partien gelassen und glaube an die Mannschaft.