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Alles wird gut

27:17

Nein, dies ist nicht der Zwischenstand in einem Freundschaftsspiel der Bamberger Basketball.
27:17 ist das Abstimmungsergebnis im Bamberger Stadtrat für den Vorschlag der Verwaltung die Jako-Arena durch die Stadt Bamberg bzw. durch die Töchter Stadtbau und Stadtwerke zu übernehmen.

Dies bedeutet den Fortbestand der Jako-Arena und auch die Fortsetzung der Erfolgsgeschichte des Basketballs. Allen Fans von Freak-City wird diesen Abend ein riesen Stein vom Herzen fallen. Nun kann die Konzentration auf das erste Saisonspiel am Sonntag gegen Ulm beginnen.

Fifty-fifty

Viele Informationen drangen nicht aus der nicht öffentlichen Sitzung des Stadtrats am Mittwoch in der es um die Zukunft der Jako-Arena ging. In dieser ersten Informationsveranstaltung von Insolvenzverwalter Dr. Beck und Oberbürgermeister Starke wurde ein Rettungspakt vorgestellt, welches im wesentlichen das umfasst, was an dieser Stelle bereits skizziert wurde.

Viel mehr als um die Frage, wer was zu bezahlen hat, scheint es wie so oft im politischen Tagesgeschäft, darum zu gehen, andere zu diskreditieren. Während alle Fraktionen für die Übernahme der Halle durch die städtischen Töchter Stadtbau und Stadtwerke sind, haben die Grünen (die ja oft als Bedenkenträger auftreten) und die CSU große Vorbehalte. Gerade bei den Christsozialen scheinen aber nicht die finanziellen Aspekte eine große Rolle zu spielen, sondern eine Opposition zum Oberbürgermeister Starke zu bilden. Nächstes Jahr wird das Oberhaupt der Stadt Bamberg gewählt und der SPD-Mann Starke hat gute Karten auf eine Wiederwahl. Nach dem Fiasko der letzten 15 Jahre mit gescheiterten Kandidaten und Selbstzerfleischungen in den eigenen Reihen versucht die CSU ihre Truppen in Stellung zu bringen. Und dazu gehört es zu ihrem Selbstverständnis zu Vorschlägen, die aus der Richtung des politischen Gegners kommen, erst einmal auf Distanz zu gehen. Aber ob sich die CSU mit der Schließung der Halle einen Gefallen tut, darf bezweifelt werden. Mehr Profil und letztlich Wählerstimmen werden sie dadurch sicher nicht erreichen.

Ich denke die Bevölkerung hat schon längst mit den Füssen abgestimmt, nämlich dadurch das jährlich 500.000 Besucher in die Jako-Arena zu Veranstaltungen kommen. Vielleicht sollten die Entscheidungsträger einmal über den Tellerrand hinausschauen und den Blick in die weitere Zukunft richten. Man braucht kein Prophet sein um vorherzusagen, dass wenn die Halle endgültig schließen sollte, wird es auch in den nächsten 50 Jahren kein Veranstaltungsort vergleichbarer Größe in Bamberg geben. Bamberg schmückt sich gerne mit dem Titel Weltkulturerbe und war nicht im Fränkischen Tag nach dem Umbau des Foyers der Kongress- und Konzerthalle (Kosten übrigens 7,5 Millionen Euro, getragen von der Stadt Bamberg!) von „Weltstadtniveau“ die Rede?

Was ich damit ausdrücken möchte: Bamberg würde gerne in der Liga der Großen mitspielen, und dabei geht es nicht um Basketball. Nein, Bamberg hat, nein muss, den Anspruch haben zu wachsen, sich weiterzuentwickeln, den Menschen die hier leben etwas zu bieten. Dazu gehören neben Rauchbier, dem Dom, den Symphonikern, einem Spaßbad eben auch eine große Veranstaltungshalle mit einem breitgefächerten Angebot. Ich bin jedes Jahr etwa 35 Mal in der Jako-Arena. Davon entfallen circa 30 Besuche auf Basketball und die restlichen 5 auf andere Veranstaltungen. So war ich, um nur eine kleine Auswahl zu geben, in den letzten Monaten zum Beispiel bei der Freizeitmesse, beim Volleyball, habe Schiller live gesehen und werde dieses Jahr (sofern es die Halle dann noch gibt) Horst Lichter beim Kochen zusehen. Alles Veranstaltungen, die es ohne die Halle wohl kaum in Bamberg gäbe.

Bamberg braucht die Halle, die Menschen brauchen die Halle! Und beim Entscheidungsprozess haben politische Ränkespiele und Kindergartengehabe um gekränkte Eitelkeiten keinen Platz!

PS: Eine Liste der Mitglieder der CSU-Fraktion findet man hier. Es ist jedem unbenommen die Stadträte zu kontaktieren und darauf hinzuweisen, was die Bevölkerung will. Schließlich sind die Stadträte ja auch vom Volk gewählt.

High Noon in der Harmonie

Über den am Wochenende stattgefundenen Domreiter-Cup möchte ich gar nicht mehr viel schreiben. Wichtig war die Partie gegen Göttingen, denn da war die Mannschaft erstmals in der Vorbereitung spielerisch und emotional richtig gefordert. Die klaren Siege in den Wochen vorher gegen schwächere Gegner sind zwar gut für das Selbstvertrauen, sagen aber nicht viel über die wahre Stärke aus.

Aber die Vorbereitung könnte für die Katz sein, wenn der Stadtrat in seiner heutigen Sitzung am Mittwoch den Stecker aus der Jako-Arena zieht. Denn dann finden die Spiele der Bamberger Basketballer nicht hier, sondern in Nürnberg statt. Dies wäre der Super-Gau für das Projekt Profi-Basketball in Bamberg. Ich für meinen Teil würde die Fahrerei in die mittelfränkische Metropole nicht auf mich nehmen, ich wüsste mit der dann vergeudeten (Fahr)Zeit besseres anzufangen. Zum Beispiel würde sich Familie & Hund bestimmt freuen. Ich will MEINE Mannschaft in MEINER Halle sehen und nicht in der Diaspora.

Abert soweit muss es ja nicht kommen. Ein (wahrscheinliches) Szenario skizzierte in der der Sendung Blickpunkt Sport am Montag Abend Oberbürgermeister Andreas Starke. Er sprach davon, dass Stadtbau und Stadtwerke die Halle übernehmen könnten, allerdings vorbehaltlich der Zustimmung des Stadtrates. Und dieser soll laut seinen Worten bereits am Dienstag Mittwoch hinter verschlossenen Türgen tagen. High Noon in der Harmonie (dem Tagungsort des Stadtrats)?

Die Lösung könnte so aussehen: die Firma Stechert wird der neue Namensgeber der Halle (nun doch) und bürgt gleichzeitig mit der Firma Brose (wahrscheinlicher aber deren Macher Michael Stoschek), während die städtischen Töchter Stadtbau GmbH und/oder die Stadtwerke die Halle offiziell besitzen. Betreiber wird dann die ebenfalls in städtischer Hand befindliche Stadthallen GmbH, die auch schon die Konzert- und Kogresshalle verwaltet und betreibt. Dann hätte deren Chef Horst Feulner bereits zum zweiten Mal das Sagen über die Jako-Arena, denn bereits nach der Fertigstellung 2001 war er Herr der Halle bevor es ihn in städtische Obhut zog. Und sind wir doch einmal ehrlich: Einen anderen Weg zur Rettung der Jako-Arena wird und kann es nicht geben, die Stadt Bamberg ist jetzt gefordert. Die Alternativen sind entweder übernehmen oder zusperren.

Interessant war auch der Auftritt Wolfgang Heyders in der schon angesprochen Sendung im Bayerischen Fernsehen. Er forderte ein klares Bekenntnis und größere Unterstützung zur Halle durch die Stadt, verweigerte aber seinerseits – trotz Nachfrage der Moderatorin – ein klares Statement für den Standort Bamberg. So eierte er bei der Frage, ob er seine Beratertätigkeit für den FC Bayern München in der Zukunft ausbaue, herum und sprach davon, dass man sich im „Januar zusammensetzen werde“ und „schaut, wie es in Bamberg weitergeht“. Er forderte auch eine langfristige Zusage der großen Sponsoren für den Bamberger Basketball. Ein klares Bekenntnis pro Bamberg ohne Wenn und Aber klingt für mich anders.

Nix neues an der Front

Die letzten Wochen habe ich mich ganz bewusst zurückgehalten. Zum Einen war ich ein paar Tage in den Alpen unterwegs. Nicht zum Bergsteigen sondern zum Geocachen. Wer noch nicht weiß, was das ist, dem sei empfohlen bei Wikipedia nachzulesen. Und zum Anderen geht mir dieses hick-hack um die Halle „formely-known-as-Jako-Arena“ gehörig auf die Nerven. Das in der Öffentlickkeit ausgetragene beschimpfen, fordern, taktieren gibt ein sehr schlechtes Bild ab.

Manche mögen in der Insolvenz der Inhabergesellschaft Sabo GmbH das Ende aller Tage sehen. Ich finde dies nicht. Denn jetzt wird endlich einmal alles auf den Tisch kommen und es werden alle Verflechtungen die es zwischen Halle und Basketball gibt, vom Insolvenzverwalter untersucht werden. Vielleicht entsteht dann endlich Klärheit, wer wem was schuldet und wo es Möglichkeiten der Optimierung gibt.

Letzten Endes läuft es auf die Entscheidung hinaus, ob die Stadt Bamberg (mit welcher ihrer Töchter auch immer) bereit ist die Halle als Inhaber und Betreiber zu übernehmen. Der Bau der Halle vor fast 10 Jahren wurde zwar durch die Gemeinde gefördert, aber erst nach massivem Druck in Hirschaid oder Hallstadt eine Arena aus dem Boden zu stampfen. Die Stadträte haben damals erst nach langem Zögern ihre Zustimmung gegeben. Nicht umsonst möchte ich in Bamberg sein, wenn die Welt untergeht, denn dort kommt alles erst 10 Jahre später.

Aus dieser Erfahrung heraus bin ich skeptisch, dass es eine schnelle und klare Lösung geben wird. Hoffentlich gibt es nciht wieder eine „Premium Lösung“ (Zitat Oberbürgermeister Starke vor einem Jahr nach der, wie man jetzt weiß, nur kurzen Rettung der Jako-Arena), sondern ein dauerhaft haltendes Konzept.

Sommergewitter

Meisterschaft und Pokalsieg – waren dies die letzten Erfolge der Bamberger Basketballer für längere Zeit?

Mal wieder scheinen dunkle Wolken über Bamberg aufzuziehen, zumindest aus basketballerischer Sicht. Nachdem am Freitag eine Einigung mit dem neuen Namensgeber der Halle, der Firma Stechert, scheiterte, droht nun der Ausstieg des Hauptsponsors Brose. Michael Stoschek, seines Zeichens Chef des Coburger Automobilzulieferers, scheint den Stecker aus dem Projekt Basketball ziehen zu wollen.

Grund für seine Verärgerung ist aus seiner Meinung die mangelnde Unterstützung der Stadt Bamberg für den Basketball und die Halle. Die Einzelheiten, wer wie viel Geld und in welcher Konstellation beisteuert und ob dies viel oder zu wenig ist, spare ich mir an dieser Stelle. Ich blicke da schon lange nicht mehr durch. In dem Geflecht, wem die Halle nun wirklich gehört und wer das Sagen hat, wer für Parkplätze und Shuttle-Busse zahlen muss und wie viel Geld wohin fließt, da habe ich den Überblick verloren.

Hinter den Kulissen spricht man von gekränkten Eitelkeiten, von aufeinanderprallenden Egos, die so groß wie der Himalaya scheinen. Kurzum, mir scheint es geht zu wie im Kindergarten, wenn ein Kind dem anderen den Bagger wegnimmt oder nicht die Butter auf dem Pausenbrot gönnt.

Ich kann aber auch den Hauptsponsor verstehen, wenn ihn das Verhalten der Stadt in Person von Oberbürgermeister Starke stört. Dieser stellt sich bei der Meisterfeier hin und stimmt „Bamberg ist die geilste Stadt der Welt an“, lässt sich von den Fans feiern und auf der anderen Seite sieht man ihn so gut wie nie bei den Spielen. (Oder sind dies schon die Vorwehen des anstehenden Wahlkampfs?) Aber warum der Hauptsponsor nun mit Ausstieg droht verstehe ich auch nicht. Man sollte zu seinem Engagement stehen, egal ob andere Geldgeber knausrig sind.

Mir geht es gehörig auf den Wecker, dass mal wieder auf dem Rücken der vielen tausend Fans eine Provinzposse aufgeführt wird und der Basketball in Bamberg in unruhiges Fahrwasser gerät.

Neuer Name für Jako-Arena

Michael Stoschek, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Brose Unternehmensgruppe, die Hauptsponsor der Brose Baskets Bamberg ist, verriet in einem Interview mit der Neuen Presse Coburg wer neuer Namenssponsor für die Jako-Arena wird:

Die Jako-Arena erhält einen neuen Namen. Wie wäre es mit „Brose-Arena“?

„Da muss ich Sie enttäuschen. Es gibt einen neuen Namenssponsor, ein Unternehmen, das Sportstadien bestuhlt. Diese Entscheidung ist getroffen.“

Dieses Unternehmen kann eigentlich nur Stechert heißen und ist als Sponsor bereits seit geraumer Zeit bei Spielen der Bamberger Basketballer präsent. Die Firma Stechert hat vorzügliche Referenzen aufzuweisen. Die Reihe der Stadien die mit ihren Sitze ausgestattet ist, ist lang. Angefangen vom Olympiastadion in Berlin, über die BayArena in Leverkusen und die Stadien in Hamburg, Hoffenheim und Nürnberg bis zu drei Fußball-WM Arenen in Südafrika. In 2009 erwirtschaftete die Firma, die ihren Hauptsitz etwa 20 km westlich von Fürth in Wilhermsdorf hat, 26 Millionen Euro Jahresumsatz. Ob in ihrem Werbeetat die kolportierten 200-300.000 Euro Platz haben um die drittgrößten Halle Bayerns in Stechert-Arena umzutaufen, weiß ich nicht. Jedenfalls ist diese Summe für eine Firma dieser Größe schon ein Kraftakt.

Nach dem oben genannten Interwiew von Michael Stoschek scheint die Entscheidung ob nun die Halle Stechert-Arena heißt (gefällt mir nicht, klingt irgendwie schlüpfrig…) gefallen zu sein. Offiziell sollte die Präsentation in den nächsten Tagen erfolgen, denn bekanntlich läuft der Vertrag mit der Firma Jako zum 30.06.2010 aus.

So sehr ich das Engagement von Firmen wie brose, Stechert oder früher TSK befürworte, habe ich meine Zweifel, ob sich so etwas wirklich lohnt. Produkte dieser Firmen kann kaum ein Endverbraucher direkt erwerben, also ist das alte Marketing-Motto „win on sunday, sell on monday“ ausser Kraft gesetzt.

Gut, auch ich habe im letzten Jahrtausend während meines Studiums als Nebenfach Marketing gehabt und weiß seitdem, dass es nicht immer nur um direkte monetäre Auswirkung geht, sondern auch um Erzeugung vom Stimmungen und das Bekanntmachen einer Marke. Insofern kann sich ein Engagement doch lohnen. Aber dies können Marketingfachleute sicherlich besser erklären.

Trainingshalle in Planung

Endlich soll sie kommen, die lange ersehnte Trainigshalle für die Bamberger Basketballer. Gebaut werden soll sie gleich neben der Jako-Arena und soll den Hallennotstand beheben. Offiziell werden hauptsächlich Jugendmannschaften die Halle in Beschlag nehmen, so jedenfalls stand es in einem Artikel des Fränkischen Tags. Weiterhin war dort folgende Aussage von Manager Wolfgang Heyder zu lesen:

Sechs Korbanlagen, Kraftraum, zwei Büros sonst nichts.

Wohl höre ich die Botschaft, alleine mir fehlt der Glaube, um mal Goethe zu zitieren.
Will man wirklich eine Schmalspurhalle hinstellen? Wird hier nicht wieder eine Chance vertan, den Bamberger Basketball noch weiter zu profesionalisieren und zukunftssichere Strukturen zu schaffen? Gut, so eine Trainingshalle ist immer noch besser, als alles das, was bisher genutzt wird. Sprach man bislang aber nicht immer davon, dass permante Räumlichkeiten für Behandlungen und Besprechungen fehlen? Auch Umkleiden, die nicht den Charme von Schulturnhallen versprühen, wären den Profis sicher recht.

Oder wird jetzt der Öffentlichkeit nicht die ganze Geschichte erzählt und die Planungen gehen doch in die richtige Richtung? Es ist schon klar, man muss die ganze Sache taktisch angehen. Schließlich will und muss man ja den Segen der Stadt und obendrein noch erhebliche Zuschußmittel der öffentlichen Hand haben. Und da macht sich die Planung einer Trainingshalle für die Jugend immer besser, als dem ganzen Projekt von vornherein den Anstrich zu verleihen, es gehe hauptsächlich darum den Profis bessere Bedingungen zu verschaffen. Und das gewisse Stadträte immer noch nicht mit ganzem Herzen hinter dem Thema Basketball stehen, konnte man erst unlängst erleben. Denn zwei Politiker der Grünen zeigten sich mal wieder als die ewigen Nörgler und Bedenkenträger, als sie die Stadtwerkeentscheidung rund um den Verkauf der Jako-Arena im vergangenen Mai kritisierten.

Hätte ich Wünsche frei, würde ich die Halle gleich größer bauen und die Geschäftsstelle, eine kleine Hall-of-Fame (denn die Geschichte des Bamberger Basketballs wird von offizieller Seite fast totgeschiegen) und großzügige Behandlungs- und Besprechungsräume planen.  Auch vermisse ich ein Gesamtkonzept des Gebiets rund um die Jako-Arena. Warum baut man nicht gleich ein mittelpreisiges Hotel dazu? Bamberg hat sowieso Bedarf an Hotelzimmern. War nicht auch mal die Rede von Messehallen?
Aber Wünsche werden meist nur an Geburtstagen und Weihnachten wahr und beides ist zur Zeit nicht in Sicht.

Fazit: ich begrüße, dass endlich eine Trainingshalle in Angriff genommen wird, was ja auch Dirk Bauermann schon seit Jahren forderte.

Saisonvorschau 2009/2010

Bis zum ersten Spiel am 9. Oktober bei Meister Oldenburg sind es zwar noch ein paar Tage, aber Gedanken zur neuen Spielzeit kann man sich schon machen.
Was wird die Saison 2009/2010 für die Bamberger Basketballer bringen? Die Erwartungen sind hoch, nicht nur bei den Fans, sicherlich auch bei Mannschaft, Management und Geldgebern. Bislang hat noch niemand offiziell die Saisonziele formuliert. Aber ein „Halbfinale + X“ dürfte in dieser Saison mit diesem Kader nicht die Zielrichtung sein. Das Ziel kann und darf eigentlich nur sein, Titel zu gewinnen, sei es im Pokal oder Meisterschaft. Die Waffen – sprich Spieler – dazu dürfte man haben:
Im Aufbau regiert John Goldsberry, er ist der unumstrittene Stratege der das Spiel dirigieren soll. Hatte er nach seiner langwierigen Verletzung letzte Saison noch nicht beständig gute Leistungen gezeigt, sollte er jetzt endlich seinen Rhythmus gefunden haben. Ihm zur Seite gestellt wurde mit Brian Roberts ein Neuzugang, der ein deutliches Upgrade zu Filiberto Rivera darstellt. Roberts verfügt über einen stabilen Wurf und auch sein Zug zum Korb erinnert so manchen an Demond Mallet. Mal sehen, vielleicht entwickelt sich Roberts ja auch schnell zu einem Publikumsliebling.
Auf der Position 3 startet mit Casey Jacobsen mein absoluter Lieblingsspieler. Das alleine hat ja noch nichts zu bedeuten, aber die Qualitäten eines Casey Jacobsen sind unbestritten. Nach einem frustrierenden Jahr in der NBA und einer Spielzeit im Dress von Alba Berlin hat der verlorene Sohn also wieder den Weg zurück nach Bamberg gefunden. Dies allein kann man schon als Glücksfall bezeichnen. Ob er wieder eine so dominante Rolle wie im Meisterjahr 2007 spielen wird, daran glaube ich nicht. Nicht, dass er es nicht könnte, nein, dafür hat er diesmal deutlich stärkere Spieler neben sich auf dem Parkett, die das Talent und Können haben offensiv produktiv zu sein. Kurzum gesagt, er muss nicht mehr alleine die Last auf seinen Schultern tragen, er hat Verstärkung.
Kommen wir nun zur Position 4, die mit Peja Suput sehr stark besetzt ist. Wenn er will, ist er einer der besten Vierer der Liga. Er kann von Position 1 bis 4 alles spielen. Nicht nur wurfsicher von außen, er ist auch kräftig genug Gegenspieler durch die Zone zu schieben um sich Platz zu verschaffen. Spielte er die vergangenen beiden Spielzeiten mehr auf der Position 3 und hatte dadurch einen Größenvorteil, so hat er es auf der Vier mit ganz anderen Kalibern zu tun. Suput hat aber genug Qualität um sich auch hier durchzusetzen. Mit Roberts, Jacobsen und Suput hat Bamberg in der Starting Five schon echte Offensivgranaten, die jeder für sich locker 15 Punkte im Schnitt erzielen können. Alle drei können sowohl von außen, als auch unter dem Korb für Korbgefahr sorgen. Dadurch ist man für den Gegner schwer auszurechnen, was wiederum Platz für die anderen Akteure schafft. Unter dem Korb wird in der neuen Spielzeit wieder Elton Brown ackern, vor dem die meisten Gegner Respekt haben dürften. Ich kenne jetzt nicht die Kader der anderen Bundesligisten genau im Detail, aber einen so starken Center dürften nicht viele haben. Spontan fällt mir da nur Oldenburgs Boumtje² ein. Browns Stärken liegen ganz klar im Spiel in Brettnähe. Wenn man bei ihm eine Schwäche ausmacht, dann sind es seine Freiwürfe, deren Quote in der vergangenen Saison bei mageren 51% lag. Dies kann in engen Spielen schon mal auf ein „Hack-a-Brown“ der Gegner hinauslaufen. Aber machen wir ihn nicht schlechter als er ist, er hat auf jeden Fall das Talent die meisten seiner Gegner zu dominieren.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass sich Bambergs erste Fünf mit Goldsberry, Roberts, Jacobsen, Suput und Brown zwangsläufig ergibt. Außer Trainer Fleming hat andere Vorstellungen und beginnt, wie in der letzten Saison mit Wyrick oder Taylor. Soweit so gut, aber hinter der Starting Five klafft aus meiner Sicht ein kleines Loch.
Für die Positionen 1 und 2 hat man ihn Karsten Tadda ein hoffnungsvolles Talent. Aber ihn jetzt gleich in die Rollen eines Leaders zu stecken, kommt bestimmt noch zu früh. Ebenfalls ein Pfand für die Zukunft ist Neuzugang Tibor Pleiß auf der Centerposition, der bei der Europameisterschaft in Polen nicht besonders viel Spielzeit erhielt. Wenn er aber spielte deutete er an, dass er über mehr Centerbewegungen verfügt als Tim Ohlbrecht, der nun in Bonn eine neue Chance erhält endlich zu zeigen, dass er mehr als nur ein Talent ist.
Einen festen Platz in der Rotation dürften auch noch Robert Garrett, Beckham Wyrick und Eric Taylor finden. Alle drei sind solide Rollenspieler, die an guten Tagen einen Ausreißer nach oben haben, ansonsten aber über den Status des Ergänzungsspielers nicht hinauskommen werden. Dies ist nicht negativ gemeint, von zweien bin ich ein richtiger Fan, ich mag ihre Art zu spielen. Zu erraten wer der dritte ist, dürfte den regelmäßigen Lesern dieser Seite bestimmt nicht schwerfallen.

Die Gegner
Wer am Ende Meister wird? Keine Ahnung, die letzten Jahre konnten auch die wenigsten einen sicheren Tipp abgeben. Man kann aber mit Sicherheit davon ausgehen, dass die großen Drei Berlin, Oldenburg und Bamberg in der Tabelle oben mitspielen werden. Es wird bestimmt auch wieder eine Cinderella-Mannschaft geben, so wie es die letzten Jahre mit Göttingen, Artland und Ludwigsburg der Fall war. Bei der Verpflichtung seiner Amerikaner kann man Glück, aber auch Pech haben. Hat man Glück, bekommt man für wenig Geld sehr gute Akteure, die, wenn man noch mehr Glück hat, dann auch gut zusammenpassen. Hat man Pech, dann geht es auf dem Tabellenfahrstuhl auch mal ganz schnell nach unten. Bestes Beispiel ist dafür letzte Spielzeit Bremerhaven gewesen.

Die Erwartungen
Bis jetzt verlief die Saisonvorbereitung reibungslos und verglichen mit vor einem Jahr geradezu traumhaft. Wie schon oben geschrieben sind die Erwartungen in Bamberg hoch. Was man sich aber am meisten wünscht ist Konstanz und zwar in dem Sinn, dass man nicht zu Saisonmitte wieder hektisch nach neuen Spielern sucht, weil die alten entlassen wurden. Aber mit Roberts, Jacobson und Pleiß hat man Spieler neu verpflichtet, die man entweder schon kennt, oder auf den ersten Blick (im Fall von Roberts) einen guten Eindruck hinterlassen.
Der Druck auf Coach Fleming wird sicherlich nicht kleiner, denn die Sponsoren haben ihre Taschen nochmals geöffnet und mindestens genauso viel Geld zur Verfügung gestellt. Die ist im Hinblick auf die angespannte Wirtschaftslage keine Selbstverständlichkeit und zeigt deren Verbundenheit zum Basketball und spiegelt die hervorragende Arbeit des Managements wider. In der Vergangenheit haben sich die Geldgeber schon öfters gefragt, ob und wie ihr Geld optimal angelegt wurde. Bei dem, was am Schluss herauskam, waren solche Fragen auf jeden Fall erlaubt.
Der Namensgeber der Basketballer tritt zwar offiziell nicht als Halleninhaber auf, es gibt aber Stimmen, die genau das Gegenteil behaupten. Aber das Hallenthema ist ad-acta gelegt, die Zukunft der Jako-Arena ist gesichert.

Ich freue mich auf die neue Saison und ich bin mir sicher, wir Bamberger Basketballfans werden eine Menge Freude haben.

Parken nicht mehr umsonst

Was muss man denn heute im Fränkischen Tag  lesen: Jako-Arena: Parken kostet künftig Geld, nachzulesen hier.

Die Idee, auf diese Weise, einen Betrag zur Rettung der Veranstaltungshalle bereitzustellen, kam von Bambergs Alt-Oberbürgermeister Herbert Lauer und wurde auch von OB Andreas Starke unterstützt. So könne jeder Nutzer zur Sicherung des Basketballstandorts beitragen, hatte letzterer gesagt.

Schön und gut, dass jeder Besucher etwas zum Erhalt der Halle beitragen soll, kann ich ja verstehen. Aber wurden wir Dauerkartennbesitzer in der Vergangenheit nicht schon mit höheren Kosten belastet, das Argument hies damals Shuttlebusse. Mit der geplanten Einführung von Parkgebühren zahlen die Besucher in Zukunft doppelt: Einmal für die Shuttlebusse und zusätzlich für die Parktickets.

Und wie soll dies denn in der Praxis funktionieren? Steht an den Einfahrten der Parkplätze jemand, der die Gebühren kassiert? Dann sind Staus programmiert. Oder gibt es eine Art Dauerticket, gültig für alle Veranstaltungen? Oder lässt man sich die schlechteste aller Möglichkeiten einfallen, Parkautomaten aufzustellen? Ich bin jedenfalls gespannt, wie man die Idee umsetzen will.

Aber eines ist gewiss: Die Parkenden werden sich vermehrt auf die kostenlosen Stellplätze in der Umgebung der Jako-Arena verteilen. Und was deren Besitzer, und auch die Anwohner des Stadtteils Gereuth, dazu sagen, kann ich mir jetzt schon lebhaft vorstellen.

Jako-Arena ist gerettet – Klappan der neue Besitzer

Nicht ganz überraschend wurde am Mittwochabend auf einer Pressekonferenz verkündet, dass Hr. Peter Klappan der neue Eigentümer der Jako-Arena werden wird. Nichts neues, werden sich jetzt wohl die meisten denken. Stimmt, denn er war es bereits vor Jahren, der die Halle einer Frankfurter Bank abkaufte und anschließend an Fr. Sabine Günther weiterveräußerte. Laut Oberbürgermeister Andreas Starke wird die Transaktion finanziert durch die Sparkasse Bamberg, die dann sicherlich einen Kredit zu günstigen Konditionen bereitstellen wird. Weiterhin werden sich die städtischen Töchter wie Stadtbau und Stadtwerke „in erheblichem Maße“ mehr engagieren. Ich vermute, dass es einen Betriebskostenzuschuss für die SABO GmbH geben wird.

Hauptgesellschafter an der SABO GmbH, die weiterhin als Eigentümer der Halle auftritt, wird dann die Klappan Gruppe werden. Sabine Günther wird einen Minderheitsanteil behalten. Ob Klappan auch langfristig der Besitzer bleiben wird, wage ich zu bezweifeln. Auch war in der Pressekonferenz die Rede davon, dass die Besucher der Jako-Arena in Zukunft einen Anteil an Sicherung der Halle zu tragen haben. Denkbar ist dies in Form eines zusätzlichen Betrags, der auf jede Eintrittskarte erhoben werden soll.

Ebenfalls zu Wort kam als Vertreter von Hauptsponsor Matthias Drewniok, der die langfriste Zusage gab, dass die Firma Brose die Basketballer unterstützen wird. Meine Vermutung ist ja, dass Brose der Klappan Gruppe das Geld für den Kauf gibt. Aber dies ist nur reine Spekulation.

Gespräche mit einem international tätigen Betreiber laufen, Namen wurden keine genannt. Aber es ist ja kein Geheimnis, dass Hochtief Facility Managment Interesse gezeigt haben soll und es als wichtig erachtet, einen Ankermieter wie die Basketballer zu haben. Wie ich schon vor einiger Zeit an dieser Stelle schrieb, wirdes durch einen neuen Betreiber für die Basketballer sicher nicht leichter Trainingszeiten zu bekommen. Deshalb sollte mit aller Kraft der Bau eines Trainingszentrums angestrebt werden.

OB Starke und Sabine Günther sprachen von einer Premium Lösung, die nun erzielt werden konnte. Beide betonten ausdrücklich, dass sie vor Wochenfrist nicht mehr an ein positives Ergebnis glaubten. Der Durchbruch sei am letzten Freitag erzielt worden, als der Vorsitzende des Aufsichtsrats der brose baskets Karsten Bissel hartnäckig blieb und allen Beteiligten nochmals das jetzt vorliegende Konzept vorstellte.

Erwähnenswert ist, dass in der ganzen Pressekonferenz kein einziges Wort von oder über Wolfgang Heyder zu hören war. Zur Zeit ist er ja noch Betreiber der Jako-Arena. Nach dem Besitzer- und Betreiberwechsel wird sich seine Machtfülle sicherlich nicht erhöhen, ganz im Gegenteil. Ob dies, und wenn ja welche, Auswirkungen auf den Betrieb hat, ist abzuwarten.

Wie schon 1999, als der damalige OB Lauer, Wolfgang Heyder, Armin Andres und Günter Tröster es waren, die den Basketballstandort Bamberg vor dem Untergang bewahrten, wird es wieder eine lokale Lösung geben. Auch gut zu wissen, dass es anscheinend doch noch Politiker gibt, die über ihren Schatten springen können, pragmatische Lösungen vorantreiben und damit viele Menschen/Zuschauer/Fans glücklich machen.

Ein guter Tag für Bamberg!