Archiv für den Monat: Februar 2013

Abgehoben?

…nein, beileibe nicht!

Aber das gestrige Spiel gegen Lubu war doch sehr erfreulich für uns Zuschauer. Bisher selten gesehene Spielzüge wie Alleyhoop oder Nolookpässe lassen noch Einiges erwarten.

Anscheinend hat Wolfgang Heyder jetzt doch zwei „A-Lösungen“ gefunden?! Erst Massey und jetzt Walsh stellen meiner Meinung nach eine deutliche Verbesserung gegenüber Gipson dar. Und durch den freien Ausländerplatz haben wir ja stark an Quälität gewonnen. Die Meinung des Trainers zu Ogilvy möge jeder im Interview selbst anhören…

Jedenfalls sieht man, im Gegensatz zur Meinung Mancher bis vor Kurzem, dass auch die Abwehrarbeit immer besser wird. Auch der – immer irgendwie verschlafen wirkende – Massey mit einem extrem schnellen Händchen für Steals und der – lt. Fleming einen hohen Basktball IQ besitzende – Walsh setzen sich in der Verteidigung gut in Szene.

Zwar war Lubu nicht der Gegner, den man als Maßstab in der BBL setzt, aber ich denke, hätten diese beiden Spieler von Beginn an zur Mannschaft gehört, stünden wir insbesondere in der Euroleague wesentlich besser da als jetzt.

Auch die drei schmerzhaften Niederlagen gegen Berlin und Bayern wären so sicher nicht zustande gekommen. Wobei ich die Niederlage gegen Bayern – außer dass die Pokalverteidigung nicht mehr möglich ist – nicht bedauere. Eine Pause von nahezu zwei Wochen wird der Mannschaft und den einzuübenden Systemen sicher gut tun.

Im Übrigen muss man Wolfgang Heyder Recht geben, wenn er sich über die Unzufriedenheit mancher (sogenannter) Fans und (selbsternannter) Fachleute erregt. Wir haben mindestens 8 -12 Punkte Vorsprung auf unsere Verfolger in der BBL und haben mehr als ein Spiel in der Euroleague nur knapp und unglücklich verloren.

Es sieht also doch so aus, als würde einer erfolgreichen Titelverteidigung nur mehr wenig entgegenstehen, außer wir würden plötzlich von einer „Seuche“ befallen.

Also genießen wir die anstehenden Spiele, erfreuen uns an starken Gegnern in der Euroleague und feuern unsere Mannschaft an, anstatt sie auszupfeifen oder einzelne Spieler mit Schmährufen zu überziehen!

 

Knapp daneben ist auch vorbei

Ist es Unvermögen oder schlicht Pech, dass Bamberg nach der 65:68 Niederlage gegen Malaga, nun schon das vierte Spiel in der Runde der letzten 16 Mannschaften mit 3 oder weniger Punkten verliert? Ich würde es als Unvermögen einstufen. Bamberg ist trotz der Neuzugänge Massey und Walsh immer noch ein Team ohne Führung.
Der einbeinige Goldsberry ist weit von seiner Bestform entfernt und es ist nach wie vor sehr fraglich, ob er jemals wieder konstant gute Leistungen zeigen kann. Gerade in der Euroleague sieht man seine Defizite in der Athletik und Schnelligkeit ganz deutlich. Diese Mängel könnte man noch durch Spielintelligenz und Erfahrung wettmachen. Jedoch nicht mehr John Goldsberry. Noch ist es zu früh über den Kader für die nächste Saison zu sprechen. Aber für die Ambitionen Bambergs ist ein Goldsberry eher hinderlich.

Ob die Addition von „Tim-Begley-Reloaded“ Matt Walsh die Mannschaft besser macht, kann ich noch nicht beurteilen. Mir ist jedenfalls beim Aufwärmen vor der Partie aufgefallen, dass Walsh nur etwa jeden dritten Wurt traf. Dies setzte sich leider auch im Spiel fort. Aber ihm sollte man nicht nach einem Spiel beurteilen. Die Bamberger Verantwortlichen werden sich bei seiner Verpflichtung schon etwas gedacht haben, stand er doch schon länger auf dem Wunschzettel von Coach Fleming.

Wie ein roter Faden zieht sich seit Saisonbeginn die Schwäche auf den großen Positionen durch das Bamberger Spiel. Kein einziger Power Forward oder Center bringt auch nur annähernd konstante Leistungen. Maik Zirbes zahlt Partie für Partie Lehrgeld. Woher soll er auch die Erfahrung auf höchstem europäischen Level haben?
Gleiches gilt für Ford und Ogilvy, die in ihren bisherigen Stationen keine einzige Minute Euroleague-Erfahrung sammeln konnten. Trotz seiner 16 Punkte gegen Malaga sucht Boki Nachbar immer noch seine Form. Er will Verantwortung tragen und er will die Spiele entscheiden, doch bei der Wahl der Mittel greift er öfters daneben. Er will die Entscheidung häufig mit schlechten Würfen erzwingen, was leider nicht immer gelingt. Da wäre eine cleverere Schussauswahl manchmal hilfreich.
Karsten Tadda kann vor dem Spiel beim warm-up 100 Dreier treffen, in so einer engen Partie muss er einfach eiskalt seine Möglichkeiten nutzen. Zweimal hatte er gegen Malaga die Chance dazu, beides Mal fand sein Dreierversuch (obwohl in sehr freier Wurfposition) nicht den Weg durch den Ring. Wobei man wieder bei der Eingangs gestellten Frage ist: Unvermögen oder Pech? Die Fähigkeit die Big-Points zu machen, eiskalt seine Möglichkeiten zu nutzen kann man nur bedingt lernen. Entweder man hat es, oder man hat es nicht. Dies sind dann die Momente, wo Basketball zum Sport für echte Männer wird, durch deren Adern kein Blut sondern Eiswasser fließt. Von dieser Spezies scheint es leider im Bamberger Team 2012/13 nur wenige zu geben.

Wie oft in den vergangen Wochen hat man sich als Fan eigentlich darüber beklagt, die Spieler hätten nicht alles geben, sind zu spät aufgewacht, oder haben in der Abwehr Lücken gezeigt, die an einen Schweizer Käse erinnern? Die Antwort lautet: viel zu oft! Und trotzdem könnte man mit mehr Können oder Glück mit einer 4:4 Bilanz in der Euroleague sehr gut dastehen. Aber „hätte-wäre-wenn“ gibt es nicht, schon gar nicht im Basketball.

Bamberg kämpft sich zurück

Nach der schmerzhaften Niederlage gegen die FCB Basketballer gab es gegen Oldenburg nur eine mögliche Antwort: Ein Sieg musste her! Durch eine kämpferische Mannschaftsleistung ist das auch gelungen. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Es ging nicht darum hoch zu gewinnen, sondern die richtige Einstellung zum Spiel wieder zu finden.

Nach dem Spiel sagte Fleming in einem Interview:

„In dem Spiel für uns ging weniger um den Sieg und Tabellenplatz und so weiter, mir ging es um den Kampf und unsere Gemeinsamkeit als Team.“

Bingo! Genau das ist es. Auf dieser Leistung lässt sich wieder aufbauen und wenn noch eine Schippe drauf gelegt wird, dann sollte am Donnerstag – im letzten Spiel ohne Jeremiah Massey – auch der erste Sieg in der TOP16 gelingen.

Zalgiris Kaunas hat bisher nur zwei Siege für sich verbuchen können, und zwar gegen Malaga und gegen Berlin, genau die Mannschaften, gegen die sich Bamberg auch gute Chancen ausgerechnet hatte. Mit der Wut der beiden Niederlagen gegen Berlin und gegen die Bayern im Bauch, sollte es mit einer kämpferischen Leistung möglich sein, Kaunas zu schlagen. Lassen wir uns überraschen.

Die Bayern rasieren uns die Eier!

Ich fühle mich nur ungern bestätigt, aber der FC Bayern hat Bamberg beim gestrigen Spiel die Eier rasiert. Punkt.

Wie konnte es dazu kommen? Nach diesem Spiel könnte ich meinen vorherigen Beitrag beinah 1:1 abtippen, denn die Kernaussage bleibt dieselbe. Doch eben nur beinahe, weil im 3 Viertel (über die ersten zwei sollte lieber nicht mehr gesprochen werden) war all das, was zu so einem Spitzenspiel gehört, plötzlich vorhanden: Kampfgeist, Willenstärke, Mut und Teamgeschlossenheit.

Am Ende hat es trotzdem nicht gereicht, weil der Kraftakt -25 Punkte aufzuholen zu groß war und die Bayern im letzten Viertel einfach frischer wirkten. Da bringt es auch nichts die eine Situation mit Massey/Hamann zu diskutieren. Offensiv- oder Defensivfoul hin oder her, wäre die erste Hälfte nicht gewesen… Die Bayern haben verdient gewonnen, das steht außer Frage. Glückwunsch dafür! Sie spielten gerade in der ersten Halbzeit eine gnadenlose Defense, sie sprangen alle jedem Ball hinterher. Und Bamberg? Ja, sie versuchten es mal wieder rein spielerisch und ballerten lauter 3er von Außen. Es wirkte auf mich fast so, als fühlte sich Bamberg dem FCB überlegen und wolle sich die Finger nicht schmutzig machen. Es muss langsam angekommen sein, dass in solchen Spielen (und EL Spielen) einfach mehr dazu gehört, als der spielerische Glanz! Das haben die Bayern gestern eindrucksvoll demonstriert. Sie erinnerten mich an Bamberg von vor ca. 2-3 Jahren. Der alte Fuchs Pesic (Sweat is Love) macht aus den Bayern, wie im vorigen Beitrag bereits geschrieben, einen Meisterschaftskandidaten. Es gibt auch hier noch Vieles zu verbessern, aber das gestern war schon großes Kino!

Was die erste Halbzeit anbelangt – und das gilt für die beiden ALBA Spiele ebenfalls – hat der Kommentator „Buschi“ gestern ganz gut getroffen: „Den Bambergern fehlen die Mittel!“ Für einen amtierenden Triple-Sieger ist das wie ein Schlag ins Gesicht. Doch es stimmte. Was mich jedoch am meisten störte, war wieder die Tatsche, dass es keinen Spieler in Bamberger Reihen gab, der die anderen in dieser Phase mitgerissen bzw. ihnen den Marsch geblasen hätte. Zum Teil kann und muss der Trainer diesen Job übernehmen, dazu sind Auszeiten da, aber in solch schlechten Phasen muss ein LEADER auf dem Spielfeld Akzente setzen, das kann der Trainer nicht (auch wenn das fliegende Sakko auch schon mal ein probates Mittel ist). Wie die Akzente gesetzt werden, ob durch puren Kampf, unsportliche Fouls oder kleine Rangeleien mit dem Gegenspieler, ist dabei völlig egal! Wegen mir können das auch 10 3er in Folge sein. Ich frage mich in solchen Momenten immer, wo Nachbar ist?

Gestern kam wirklich alles zusammen: miserable 3er (in der ersten Halbzeit) und Freiwurf Quote, 18 (!!!) Turnovers und schlechte Rebound Werte. Dazu kam mangelnde Einstellung und Handlungsunfähigkeit in den ersten 20 Minuten. Was gegen den MBC gerade noch reichte, wurde gegen den FCB im höchsten Maße bestraft, leider in einem do-or-die Spiel. Ich verstehe es immer noch nicht. Ich kann mich nicht erinnern, wann Bamberg zu Hause zuletzt 22 Punkte in einer Halbzeit erzielte (auch gegen den MBC waren es auswärts 29!).

Doch lassen wir das, die Niederlage kam zu einem günstigen Zeitpunkt. Ein (eingeplanter) Titel ist schon mal weg! Jetzt wacht auch der letzte Verantwortliche auf und es müssen daraus die richtigen Lehren und Konsequenzen gezogen werden, lieber jetzt als im April oder Mai. Ich setze mal wieder auf Heyder/Fleming, die werden das schon richten, bisher haben sie Krisen immer sehr gut gemeistert. Es würde mich wirklich nicht wundern, wenn in der laufenden Saison noch personelle Veränderungen vollzogen würden.

Eines muss der Mannschaft auch eingestanden werden, sie hatten durch die wirklich vielen EL Spiele unter der Woche nicht die notwendige Zeit gehabt, ihre Spielzüge einzustudieren. Nach dem riesengroßen Umbruch im Sommer (Tucker, Slaughter, Pleiß, Roberts und Suput weg) wären intensive Trainings aber von höchster Bedeutung gewesen. Eine neue Mannschaft muss sich erst finden und die Systeme verinnerlichen. Das braucht Zeit. Mit der Verletzung von Ogilvy, der Ausländerbeschränkung in der BBL (ein Ausländer auf der Tribüne), der zu späten Verpflichtung von Massey für die EL, kommt weiteres hinzu. Die Mannschaft hatte nie über einen langen Zeitraum hinweg Gelegenheit dazu gehabt, richtig intensiv zu trainieren. Es würde mich nicht überraschen, wenn die Reisezeit in den letzten Monaten höher lag, als die reine Trainingszeit.

Nach dem gestrigen Spiel gegen den FC Bayern, den Spielen gegen ALBA und der bisherigen EL Saison kann ich für mich persönlich ein folgendes Zwischenfazit ziehen:

  • Das Saisonziel, Quali EL TOP16, wurde (mit viel Glück) erreicht
  • Das Saisonziel, Quali (und Sieg?!) Beko BBL TOP4 wurde verfehlt
  • In der Beko BBL ist Bamberg unangefochten auf Platz 1
  • In der EL ist Bamberg nicht konkurrenzfähig
  • Mit ALBA und dem FC Bayern München hat Bamberg in diesem Jahr im Kampf um die Meisterschaft zwei Mannschaften auf Augenhöhe, die auch in Best-of-Five Serien gegen Bamberg bestehen können. Ulm und Oldenburg traue ich das (noch) nicht zu.
  • Der Umbruch gestaltet sich schwerer als gedacht, vor allem Gipson, Ogilvy und Nachbar sehe ich derzeit sehr kritisch. Von Tadda muss auch mehr kommen.
  • Der Aufbau ist zu schwach besetzt, hier sollte nachgebessert werden. Tadda, Schmidt und Gipson haben sich bisher auf hohen Niveau als untauglich erwiesen. Goldsberry und Gavel brauchen Verstärkung.
  • Zirbes, Ford, Ogilvy, Neumann und Massey sollten für das Spiel unter den Körben eigentlich ausreichen. Ich werde jedoch in jedem Spiel nicht glücklich damit. Die Reboundstatistiken sprechen hier eine deutliche Sprache. Hinzu kommt, dass Bamberg kaum Spielsysteme für den Frontcourt kreiert. Mein „Bauchgefühl“ sagt mir zudem, dass wir Ogilvy nicht mehr lange sehen werden in Bamberg.
  • die Brösels sind derzeit zu sehr von seinen 3er Schützen abhängig. Läuft es nicht, haben die Franken kaum etwas entgegen zu setzen (Thema Training Spielzüge)
  • Wir brauchen Leader!

„Eier, wir brauchen Eier!“

Mit einem weltbekannten Zitat eines Titanen fange ich meinen ersten Beitrag bei wbeyersdorf.de an. Meiner Meinung nach passt dieser Satz wie die Faust aufs Auge auf die derzeitigen Darbietungen der Bamberger Basketballer. Doch dazu später mehr.

Ich bin von Anfang an Passivleser bei wbeyersdorf.de und das ist schon wirklich recht lange her. Ich war immer großer „Fan“ dieser Seite, denn die konstruktive Kritik spiegelte meistens auch meine persönliche Meinung wieder. Deswegen bin ich jetzt schon recht aufgeregt, selbst ein Teil dieser Fanseite zu werden. Ich bin kein Basketballlehrer. Ich bin ein passionierter kritischer Basketball- und Sport-Fan. Nicht mehr und nicht weniger.

Ich komme aber gleich zur Sache: Eier. Warum braucht Bamberg Eier? Schaut man sich die Spiele der gesamten EL Saison an (und die zwei Spiele gegen ALBA), dann wird ziemlich schnell deutlich, was der Bamberger Mannschaft in dieser Saison fehlt. Das sind Typen, die in kritischen Phasen die Eier in der Hose haben, das Spiel an sich zu reißen, die Mitspieler zu motivieren und notfalls auch in den Arsch zu treten und letztendlich, ein Spiel für ihre Mannschaft entscheiden zu können. Es gab in der EL genügend Spiele, in welchen solche Typen gefragt waren. Sie sind jedoch nicht erschienen und somit gingen die meisten davon auch verloren. Hätte Bamberg einen Anton Gavel nicht, der aus meiner Sicht der einzige ist, der dieses Kriterium einigermaßen erfüllt, dann hätte sich Bamberg noch nicht mal für die TOP16 qualifiziert. Mir läuft’s eiskalt den Rücken runter, wenn ich mich an das letzte und alles entscheidende Spiel gegen Zagreb erinnere. Mit viel Glück und wenig Verstand wurde das Spiel zwar gewonnen, doch die Frage ist wie. Wenn ich mir aber die ganzen Spiele in der TOP16 bisher ansehe, dann frage ich mich, ob das wirklich so gut war. In den letzten Minuten haben einfach Typen gefehlt, die das Feuer in den Augen hatten, was bei so einem Spiel zumindest erwartet werden muss. Stattdessen hatten alle Spieler die Hosen voll, gaben die Verantwortung ab oder versteckten sich.

Ganz schwindelig wird mir ebenfalls, wenn ich an das vorletzte Spiel in der Vorrunde gegen Rytas denke. Da hätte der Einzug in die TOP16 bereits gebucht werden können. Und auch die vielen „knappen“ EL Niederlagen sind aus meiner Sicht auf dieses Manko zurückzuführen. Bamberg spielt gut mit, so lange der Gegner es zulässt. Macht der Gegner ernst, dann beugt sich Bamberg mehr oder weniger seinem Schicksal und die Spiele gehen verloren. Hinterher sagen alle, wie traurig es ist, so knapp zu verlieren. Es „sei ungerecht“ aus so einem Spiel ohne „verdiente“ Belohnung raus zu gehen. Das ist die Fleming’sche Standardaussage nach diesen Spielen. Doch wer hat sich ernsthaft gewehrt, wer hat mit aller Macht gegen die Niederlage gekämpft? Ein Gavel alleine reicht dann einfach nicht. Die Gegner wissen das und stellen ihn zu. Doch wo sind dann die anderen Kandidaten? Nachbar, Jacobson? Fehlanzeige. Neumann, Schmidt und Tadda überfordert. Ogilvy verletzt oder neben der Kappe. Zirbes ist diesen Phasen oft mit zu vielen Fouls vorbelastet bzw. er schaut gegen EL Center ohnehin oft ganz schlecht aus. Goldsberry zeigt in diesen Phasen manchmal Eier, jedoch nicht konstant. Ford war in der Vorrunde eher ein Witz, aktuell wäre er nach Gavel ein zweiter Kandidat. Gipson ist mit sich selbst überfordert…

Doch wenn man in der EL TOP16 Spiele gewinnen will, oder gegen ALBA (autsch), dann reicht das schlicht und ergreifend nicht. Wir brauchen Eier in allen Mannschaftsteilen. Alle müssen heiß sein, alle müssen über sich hinauswachsen. Alle müssen den Schaum vor dem Mund haben. Ich habe das in dieser Saison bisher kaum, oder wenn man ehrlich ist, gar nicht gesehen. DAS ist das Hauptproblem! Deswegen wird man auch weiterhin die Spiele „knapp“ verlieren, wenn sich die Einstellung der Spieler nicht bald ändert.

Ich sehe das so: Man kann in den meisten Mannschaftssportarten durch folgende Kriterien erfolgreich sein:

  1. Qualität der Einzelspieler
  2. Mannschaftsgeschlossenheit
  3. Motivation
  4. Kampf

In der BBL gewinnt Bamberg derzeit hauptsächlich aufgrund des ersten Kriteriums nahezu alle Spiele, denn dafür reicht es noch. Die Erfolge der letzten Jahre sind jedoch vor allem auf die Punkte 2-4 zurückzuführen. Die Mannschaftsgeschlossenheit war der Star der Mannschaft. Das Mannschaftsgefüge war hervorragend. Wenn der Gegner es erforderte, dann wurde durch Motivation und Kampf der Gegner komplett an die Wand gefahren.

In der EL versucht Bamberg in dieser Saison die Spiele aufgrund des ersten Kriteriums zu gewinnen. Man misst sich mit den meisten EL Mannschaften auf Augenhöhe. Und genau das ist der Fehler. Bamberg hat nicht die Spieler, nicht die Qualität in der Mannschaft, um in der EL zu bestehen. Deswegen müsste gerade über die Bamberger Tugenden ins Spiel gefunden werden. Doch das ist leider zu oft nicht der Fall. Leider. Die zwei Niederlagen gegen ALBA waren ein Musterbeispiel dieses Vergleichs. Bamberg dachte, sie könnten wie in den Vorjahren leicht gegen Alba gewinnen. Als das nicht aufging, konnten sie in keinster Weise durch den Kampf, Motivation oder durch Mannschaftsgeschlossenheit die Lücke schliessen. Ein Jammer. Wie oft sehen wir in dieser Saison die Mannschaft sich gegenseitig abklatschen? Wie oft sehen wir die Mannschaft auf dem Feld diskutieren? Wie oft sehen wir die Mannschaft auf dem Feld in alter „Stafford“-Manier um jeden Ball kämpfen? Seien wir doch mal ehrlich.

Will man die EL (noch) rocken, will Bamberg die EL rocken, dann geht das NUR durch Mannschaftsgeschlossenheit, jeder Spieler muss über beide Ohren motiviert sein und bereit sein, auf dem Feld ein „Stafford“ zu sein. Oder: „Eier, wir brauchen Eier!“.

Schon in wenigen Tagen, am Donnerstagabend, hat Bamberg die Möglichkeit mich vom Gegenteil zu überzeugen. Es ist ein „alles oder nichts“ Spiel. Es ist ein Spiel der alten Bamberger Tugenden. Wird sich Bamberg auf die Qualität der einzelnen Spieler verlassen, geht das Spiel verloren. Besinnen sie sich wieder auf die Kriterien 2-4, dann freue ich mich auf das Spiel und einen grandiosen Sieg gegen den „großen“ FCB, der unter Pesic für mich persönlich zu einem Meisterschaftskandidaten reift.

P.S. Ich vermisse Suput, bzw. seine Eier.