Archiv für den Monat: Februar 2014

Köpferollen

Mit Wright und diesem Velidingsbums haben zwei Spieler Bamberg verlassen (müssen), um die es spielerisch nicht besonders Schade ist. Beide haben sich nicht nachhaltig in das Bamberger Fangedächtnis eingebrannt. Sportlich auf keinen Fall, eher durch die Umstände.

Das Bamberger Management muss sich kritische Fragen gefallen lassen: Wie kann man mit Velickovic einen Spieler verpflichten, der in den letzten Jahr mehr im Wartezimmern und OP-Sälen verschiedener Ärzte verbrachte, als in Trainingshallen. Im Herbst sagte ein Bamberger Akteur hinter vorgehaltener Hand, dass er schon viele ältere und angeschlagene Spieler erlebte, aber noch nie einen wie Velickovic, der in einem dermaßen desolaten körperlichen Zustand sei. Er prophezeite eine Trennung schon bis Weihnachten. Dass es jetzt doch Ende Februar wurde, ehe man sich trennte, lag wohl an der Verletzung Sharrod Fords. Wie kann sich die komplette Führungsriege in Person von Stoschek, Heyder und Fleming noch vor wenigen Wochen beim Fan-Talk hinstellen und behaupten Velickovic sei fit?

Als normaler Fan würde ich mir doch total verschaukelt vorkommen!

Die nächste kritische Verpflichtung war im letzten Sommer Zack Wright, für den an St. Petersburg eine Ablöse in Höhe von angeblich 150.000 € für bezahlt wurde. Anstatt sich von Knieproblemen zu kurieren, spielte der gebürtige US-Amerikaner lieber für Bosnien bei der Europameisterschaft Anfang September. Sein Engagement für den Balkanstaat wurde ihm sicherlich fürstlich entlohnt. Man spricht von einer 6stelligen Summe um ihn zu bewegen einen bosnischen Pass anzunehmen. So kam er angeschlagen von der Europameisterschaft zurück und konnte die ihm angedachte Rolle als Kopf, als Leader der Mannschaft nur annähernd ausführen.

Rechnet man die Ablösesumme dem Gehalt hinzu, war Zack Wright ein teures Missverständnis, da kam das Angebot aus Athen für ihn gerade zur rechten Zeit. In der letzten Off-Season hatte man die Möglichkeit den Bonner Jared Jordan als Point-Guard zu verpflichten, auch mit dem jetzt in München die Aufbau-Fäden ziehenden Malcolm Delaney war man in Kontakt. Unter dem Strich war dieser auch nur unwesentlich teurer als Zack Wright. Ich möchte Wright nicht schlechter machen als er ist. Er hat speziell in der Abwehr und beim Zug zum Korb seine Stärken. Aber er war fast nie in der Lage dem Spiel seinen Stempel konstant aufzudrücken, in kritischen Phasen den Aufbau sicher zu lenken und, was einen guten Point-Guard ausmacht, die Mitspieler besser zu machen.

Einen neuen Aufbauspieler wird es dem Vernehmen nach nur geben, wenn noch ein weiterer Akteur abgegeben werden kann. Man muss nicht lange spekulieren, dass Jamar Smith auf der Abschussliste ganz oben stehen soll.

Wird jetzt alles besser? Man muss abwarten, wichtig wird sein die Spieler, die das Herz des Bamberger Basketballs in den vergangenen Jahren waren, wieder mehr einzubinden und zu alter Stärke zu führen. Gerade Anton Gavel und Casey Jacobsen machten in den letzter Zeit nicht unbedingt einen glücklichen Eindruck. Auch D’or Fischer schien öfters kurz davor Zack Wright an die Gurgel zu gehen, wenn er wieder sein Ego-Zock machte.

Jedenfalls müssen der Trainerstab und die Mannschaft jetzt liefern, sonst wird es im kommenden Sommer einen größeren Umbruch geben, als sich mancher jetzt wünschen würde.

 

ENDE !

Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende…

Das habe ich – und mit mir sicher auch viele andere treue Anhänger der Brose Baskets gedacht, als die Spiele, die man sah, mehr schlecht als recht gespielt wurden.

Nun wurde also (zunächst) auf Spielerseite die Reißleine gezogen und die vermeintlichen zwei Schwachstellen in unserer Mannschaft „beseitigt“. Dass Wolfgang Heyder es auf sich nimmt, von „Fehlern im Recruiting“ zu sprechen, ehrt ihn.

Nun also ein neuer Spieler…  Hoffen wir, dass diesmal der große Coup gelingt und man einen Spieler erwischt, der bereit ist, sich schnell zu integrieren, der von Verletzungen verschont bleibt, und den man vielleicht mit einem längerfristigen Vertrag binden kann.

Gleichzeitig muss man aber jetzt schon die Weichen für die nächste Saison stellen. Wenn möglich, Fischer und Sanders einen neuen Vertrag anbieten (ggf. auch zu erhöhten Bezügen) und die Fühler nach einem wirklich guten Aufbauspieler, der diesen Namen auch verdient und vielleicht gleichzeitg ein bisschen korbgefährlicher ist, als die beiden aktuellen, ausstrecken.

Ob das unbedingt Jared Jordan aus Bonn sein muss (mir hätte er zu Beginn der Saison schon gut gefallen) oder „irgendein“ anderer, sollten wir dem „Recruitingteam“ überlassen. Man muss hoffen, dass sie aus den Fehlern der vergangenen zwei Jahre (Ogilvy, Velickovic, Gipson, Massey) gelernt haben.

Nach dem Ausscheiden aus den europäischen Ligen kann man sich auf jeden Fall jetzt voll auf den Pokal und die Meisterschaft konzentrieren, was z.B. Ulm und Alba so nicht können. Vielleicht sind auch zwei Unruheherde durch die Verkleinerung der Ausländerkontingentes verschwunden – hoffen wir es und freuen uns auf ein hoffentlich versöhnliches Ende dieser unrühmlichen Saison.