Über den am Wochenende stattgefundenen Domreiter-Cup möchte ich gar nicht mehr viel schreiben. Wichtig war die Partie gegen Göttingen, denn da war die Mannschaft erstmals in der Vorbereitung spielerisch und emotional richtig gefordert. Die klaren Siege in den Wochen vorher gegen schwächere Gegner sind zwar gut für das Selbstvertrauen, sagen aber nicht viel über die wahre Stärke aus.
Aber die Vorbereitung könnte für die Katz sein, wenn der Stadtrat in seiner heutigen Sitzung am Mittwoch den Stecker aus der Jako-Arena zieht. Denn dann finden die Spiele der Bamberger Basketballer nicht hier, sondern in Nürnberg statt. Dies wäre der Super-Gau für das Projekt Profi-Basketball in Bamberg. Ich für meinen Teil würde die Fahrerei in die mittelfränkische Metropole nicht auf mich nehmen, ich wüsste mit der dann vergeudeten (Fahr)Zeit besseres anzufangen. Zum Beispiel würde sich Familie & Hund bestimmt freuen. Ich will MEINE Mannschaft in MEINER Halle sehen und nicht in der Diaspora.
Abert soweit muss es ja nicht kommen. Ein (wahrscheinliches) Szenario skizzierte in der der Sendung Blickpunkt Sport am Montag Abend Oberbürgermeister Andreas Starke. Er sprach davon, dass Stadtbau und Stadtwerke die Halle übernehmen könnten, allerdings vorbehaltlich der Zustimmung des Stadtrates. Und dieser soll laut seinen Worten bereits am Dienstag Mittwoch hinter verschlossenen Türgen tagen. High Noon in der Harmonie (dem Tagungsort des Stadtrats)?
Die Lösung könnte so aussehen: die Firma Stechert wird der neue Namensgeber der Halle (nun doch) und bürgt gleichzeitig mit der Firma Brose (wahrscheinlicher aber deren Macher Michael Stoschek), während die städtischen Töchter Stadtbau GmbH und/oder die Stadtwerke die Halle offiziell besitzen. Betreiber wird dann die ebenfalls in städtischer Hand befindliche Stadthallen GmbH, die auch schon die Konzert- und Kogresshalle verwaltet und betreibt. Dann hätte deren Chef Horst Feulner bereits zum zweiten Mal das Sagen über die Jako-Arena, denn bereits nach der Fertigstellung 2001 war er Herr der Halle bevor es ihn in städtische Obhut zog. Und sind wir doch einmal ehrlich: Einen anderen Weg zur Rettung der Jako-Arena wird und kann es nicht geben, die Stadt Bamberg ist jetzt gefordert. Die Alternativen sind entweder übernehmen oder zusperren.
Interessant war auch der Auftritt Wolfgang Heyders in der schon angesprochen Sendung im Bayerischen Fernsehen. Er forderte ein klares Bekenntnis und größere Unterstützung zur Halle durch die Stadt, verweigerte aber seinerseits – trotz Nachfrage der Moderatorin – ein klares Statement für den Standort Bamberg. So eierte er bei der Frage, ob er seine Beratertätigkeit für den FC Bayern München in der Zukunft ausbaue, herum und sprach davon, dass man sich im „Januar zusammensetzen werde“ und „schaut, wie es in Bamberg weitergeht“. Er forderte auch eine langfristige Zusage der großen Sponsoren für den Bamberger Basketball. Ein klares Bekenntnis pro Bamberg ohne Wenn und Aber klingt für mich anders.