Noch vor wenigen Monaten habe ich die Saison für die Bamberger Basketballer für beendet erklärt. Zum damaligen Zeitpunkt deutete nichts, aber rein gar nichts auf eine erfolgreiche Spielzeit hin. Ich habe mich getäuscht, und nicht nur ich. Viele, mit denen ich damals sprach, sahen die Sache genauso.
Und jetzt steht man im Halbfinale, zum sechsten Mal in den letzten sieben Jahren, nachdem am Dienstag Göttingen mit 84:68 besiegt wurde. Damit hat Bamberg die Serie 3-1 gewonnen und steht nun dem Dauerkontrahenten aus Oldenburg gegenüber. Beide Teams kreuzen zum gefühlten zehnten Mal in den Play-off die Klingen. Ganz so oft ist es sicher nicht, aber Bamberg hat aufgrund der Niederlage in der vergangenen Saison im Viertelfinale gegen Oldenburg,noch eine Rechnung offen mit den Norddeutschen.
Zum Erfolg gegen Göttingen gibt es noch einige Anmerkungen zu machen:
Das Feuerwerk bei der Bamberger Spielervorstellung ist nicht schlecht, man sollte jedoch in Zukunft darauf achten, dass nicht wieder ein kleines Feuer über dem Anzeigewürfel unter dem Dach ausbricht. Dies hat doch für einige Schrecksekunden bei zahlreichen Zuschauern und Offiziellen geführt.
Play-off Stimmung pur herrschte in der Jako-Arena, die nach den letzten Meldungen kurz vor einem Besitzerwechsel steht. Mehr dazu aber in den kommenden Tagen. Die Fans gaben alles, die Mannschaft auch. Besonders Elton Brown scheint sich mehr und mehr mit Freak-City zu identifizieren. Noch nicht oft hat man in Bamberg Spieler gesehen die so deutlich mit den Zuschauern interagieren und zu noch mehr Lautstärke auffordern. Solche Typen lieben die Fans.
Göttingen verdient großen Respekt für die Leistung in der für sie nun beendeten Spielzeit. Sie können mit dem Erreichten zufrieden sein, auch wenn für sie jetzt Schluß ist. Letztlich konnten sie den Ausfall von zwei wichtigen Akteueren nicht kompensieren. Die dadurch kürzere Rotation und die längeren Einsatzzeiten der restlichen Spieler verursachten einen körperlichen Verschleiß der besonders in der Schlußphase der letzten drei Partien deutlich zu sehen war.
Demond Greene sollte ab sofort immer mit Schutzbrille spielen, anscheinend trifft er damit besser. Er und, ich muss es zugeben, Robert Garrett waren die entscheidenden Figuren beim Sieg über Göttingen. Greene traf insgesamt vier Dreier und für ihn standen am Ende 16 Punkte zu Buche. Robert Garrett trat eigentlich nicht so sehr in Erscheinung, aber sein Dreier kurz vor Schluß, als die Gäste noch einmal gefährlich nahe auf sechs Zähler den Rückstand verkürzten, war sehr wichtig. Darum wird er diesmal besonders erwähnt.
Besondere Erwähnung muss auch Filiberto Rivera finden. Nicht nur beim gestrigen Spiel, auch schon in den Partien zuvor, war er der klar schwächere Aufbauspieler als John Goldsberry. Von ihm ging zuwenig Sicherheit aus. Fast permant hielt man die Luft an wenn er den Ball brachte und er war war ständig in Gefahr das Spielgerät von einem Göttinger geklaut zu bekommen. Daran muss er arbeiten, denn gegen Oldenburg wird es bestimmt nicht leichter werden.