Die ersten 15 Minuten gehörten mit zum Besten, was die Bamberger Basketballfans in dieser Saison von ihrer Mannschaft gesehen haben. Dank einer aggressiven Abwehrarbeit und einer ausgezeichneten Trefferquote führte man mit 40:15 und für die Artländer deutete sich ein Debakel an. Das die Partie dann aber doch nicht zum Schlachtfest wurde, dafür gab es zwei Gründe: Bamberg schaltete was die Intensität betraf vom fünften in den ersten Gang zurück und Artland traf plötzlich seine Würfe. Binnen fünf Minuten legten die Dragons einen amtlichen 23:0 Lauf hin und waren damit wieder im Spiel. Es ist immer wieder erstaunlich wozu Mannschaften im positiven wie im negativen Sinn fähig sein können. Die Bamberger agierten von einer Minute auf die andere wie gelähmt, ohne Selbstvertrauen, so als wüssten sie nicht mehr wo der Korb hängt. Die Halbzeitpause kam gerade zur rechten Zeit, wohl selten zuvor wurde ein Viertelende so herbeigesehnt.
Im dritten Viertel fand Bamberg dann aber wieder in die Erfolgsspur zurück und machte den Sieg letztlich perfekt. Ganz überzeugt bin ich von der Mannschaftsleistung noch nicht, die Dominanz vergangener Monate ist nicht mehr vorhanden. Artland ist auf dem Weg zur Titelverteidigung ein schwerer Brocken und ein echter Prüfstein. Sie nutzten die Schwächphase der Oberfranken im zweiten Viertel gnadenlos aus und hätten die Partie fast noch gedreht.
Ich möchte jetzt auch nicht das Haar in der Suppe finden. Bambergs Ausgeglichenheit kann keine anderes noch im Play-off Rennen vertretendes Team aufbieten. Am Dienstag waren es wieder fünf Akteure, die im zweistelligen Bereich punkteten. Entscheidend war auch, dass den Artländern Brice und Bailey, die vor der Pause noch für zusammen 27 Punkte verantwortlich wraen, in den Vierteln 3 und 4 nur noch drei Zähler gestattet wurden.
In den Play-off zählt nur der Sieg, wie hoch und wie er zustande kam, dies ist egal. Es steht in der Serie 1:0 für Bamberg, bleiben noch 5 Siege bis zur Titelverteidigung. Den nächsten Schrit dorthin kann man am Samstag machen, wenn man im Artland zu Gast ist.