Hagen gleicht aus

Bamberg verliert in Hagen und in der Viertelfinalserie steht es nun 1:1. So weit die nüchternen Fakten.

Im Grunde genommen war die Niederlage ein Spiegelbild der gesamten Saison, die alten Probleme sind immer noch die aktuellen.
Übt der Gegner Druck auf die Bamberger Aufbauspieler auf, haben diese unheimliche Schwierigkeiten. Schon in der Vergangenheit hatte man mit Göttingens Guard-Terror ähnliche Probleme.
Wenn der Gegner dann auch noch wilde Würfe nimmt und mit athletischen Spielern viel rotiert, dann potenzieren sich die Bamberger Probleme. In der Abwehr gibt es auch zu viele Akteure, deren Athletik limitiert ist.

Den Willen und die Leidenschaft will ich Bamberg überhaupt nicht absprechen, die Einstellung hat gepasst. Aber nur routiniert den Stiefel herunterspielen und hoffen, dass man mit der Erfahrung aus den Euroleague Spielen (von denen man, nebenbei erwähnt, nur 3 von 24 gewinnen konnte) eine Play-off Partie gewinnt, ist gefährlich und selten von Erfolg gekrönt. Man muss auch mal in der Defensive mehrere Gänge hochschalten. Wenn man in den Play-offs in der Crunchtime noch nicht die Mannschaftsfoulgrenze errreicht hat, dann hat man etwas falsch gemacht.

Man muss dem Gegner seine Spielweise aufzwingen, ihn über das gesamte Spiel hinweg beherrschen. Simpler ausgedrückt: man muss seinen Willen brechen.
Dies ist Bamberg in den beiden bisherigen Begegnungen nur teilweise gelungen. Auch in Spiel 1 war das Spiel enger als es der Stand am Ende weismachen will.

Trotzdem bin ich immer noch davon überzeugt, dass sich Bamberg letztlich durchsetzen wird. Ein Adam Hess wird sicher keine 8 Dreier mehr treffen und der Heimvorteil ist immer noch in den Händen Bambergs.
Aber man muss zu den alten Bamberger Tugenden zurückfinden: Nur über den Kampf kann man in den Play-offs bestehen. Meister wird man ausserdem nicht in der Offensive, sondern in der Abwehr. 95 Zähler von Hagen sind einfach zu viel.

Stechert-Arena Teil 2

Und weiter geht es mit der Schlammschlacht:

Presse-Information der Stechert Stahlrohrmöbel GmbH vom 25.04.2013

Stechert kündigt fristlos das Namenspatronat für die Bamberger Stechert Arena

In seiner Wochenendausgabe vom 20. /21. April 2013 veröffentlicht der Fränkischen Tag auf Seite 9 einen Bericht mit der Überschrift „Stadt im Clinch mit Namensgeber“. Darin wirft Andreas Starke, der Oberbürgermeister der Stadt Bamberg, dem geschäftsführenden Stechert-Gesellschafter Franz Stegner vor, Lügen zu verbreiten.

Diese ehrenrührige Unterstellung weist die Geschäftsleitung der Stechert Stahlrohrmöbel GmbH aufs Schärfste zurück. Fakt ist, Franz Stegner hat nicht die Unwahrheit gesagt. Damit wollen wir das leidige Thema endgültig beenden, müssen aber auch die notwendigen Konsequenzen ziehen.

Aufgrund des massiv gestörten Vertrauensverhältnisses kündigt nun die Stechert Stahlrohrmöbel GmbH fristlos den Vertrag über das Namenspatronat der Stechert Arena zwischen der Stechert GmbH, der BAB Bamberg Arena Betriebsgesellschaft mbH, einem Tochterunternehmen der Stadt Bamberg, und der Sportholding Franken1st Bamberg Basketballgesellschaft mbH. Bereits am 3. April 2013 hatte Stechert angekündigt, den am 30. September 2013 auslaufenden Vertrag nicht mehr zu verlängern.

Eigentlich war Stechert gewillt, alle vertraglichen Verpflichtungen loyal zu erfüllen. Doch die geschäfts- und rufschädigenden Anschuldigungen des Bamberger Oberbürgermeisters Andreas Starke lassen uns keine andere Wahl. Es ist einfach nur traurig, wie mit einem Partner umgegangen wird, der vor drei Jahren bei der Insolvenz der Sabo GmbH als Sponsor in größter Not eingesprungen ist, um den Bamberger Spitzen-Basketball zu retten. Wir sind nur noch maßlos enttäuscht. Deshalb werden wird uns zum Thema „Stechert Arena“ auch nicht mehr äußern.

Alle Basketballfans der Brose Baskets bitten wir um Verständnis für unsere Entscheidung, zu der uns Oberbürgermeister Andreas Starke zwang. Wer Franz Stegner kennt weiß, dass ihm als leidenschaftlichen Basketball-Fan der Ausstieg als Namenspatron der Bamberger Stechert Arena sehr schwer fällt. Zumal ihn auch viele Fans angerufen und gebeten haben, eine Vertragsverlängerung doch noch zu überdenken. Im Inneren seinen Herzens war Franz Stegner bereit, den Bamberger Basketball weiter äußerst großzügig zu unterstützen. Aber als seriöser Geschäftsmann kann er sich nicht zum Lügner abstempeln lassen.

Der Mannschaft und dem Trainerteam der Brose Baskets drücken wir für die Playoffs um die deutsche Meisterschaft ganz fest die Daumen.

Für uns ist damit in der Öffentlichkeit das Kapitel Stechert Arena abgeschlossen. Zu weiteren Äußerungen oder Erklärungen werden wir ab sofort keine Stellungnahme mehr abgeben.

 

Stechert-Arena Teil 1

Und weiter geht es mit dem Waschen von schmutziger Wäsche. Herrlich! Ich hole mir gleich Popcorn… Und wie ich die Bamberger Verhältnisse so einschätze, dann wird es mit Sicherheit noch mindestens eine Fortsetzung geben.

Im Fränkischen Tag von heute ist hinter der Paywall zu lesen:

Von Michael Wehner

Stegner droht Bamberg mit einem Skandal

Die Fronten zwischen Stadt und dem Namensgeber der Stechert-Arena sind nach wie vor verhärtet. Die Stadt hält Stegners Angebote für unzureichend. Der droht damit, eine „Bombe platzen zu lassen“. Baskets-Manager Wolfgang Heyder will trotzdem die Wogen glätten.

Anfang 2012 ließ sich Franz Stegner noch feiern. Zu seinem 75. Geburtstag kamen mehrere hundert Gäste in die Halle, die seit drei Jahren nach seiner Firma benannt ist. Auch die Brose-Basket-Stars, Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) und der bekannte Chorleiter Gotthilf Fischer erwiesen dem fränkischen Unternehmer die Ehre.

Ein Jahr und drei Monate später ist von der Festtagsstimmung rund um die Stechert-Arena nichts mehr übrig: Stegner übt sich in einer Schimpfkanonade auf Bamberg . Er will nichts von seinen Vorwürfen zurücknehmen, die er vor vier Tagen in einer Coburger Zeitung erhoben hatte. Er spricht von einem Gedächtnisschwund des OB und von Machenschaften der Brose Baskets in Bamberg: „Mit jemanden so umzugehen, der wie ich geholfen hatte, als Not am Mann war – das ist eine Sauerei hoch drei.“

Auch an der Behauptung, dass zwei Sponsoren abgesprungen seien, mit denen die Stadt angeblich über die Namensrechte verhandelt habe, hält Stegner unbeirrt fest. Er habe sie „aus dem engsten Umfeld von Starke erfahren“. Glaubt man Stegner, ist es nur seiner Zurückhaltung zu verdanken, dass aus dem Streit um die Namensrechte nicht noch ein viel größerer Skandal wird: „Wenn ich die Bombe platzen lasse, dann haben die Brose Baskets ein großes Problem. Dann muss der, der am meisten für den Basketball in Bamberg getan hat, zurücktreten“, droht es unüberhörbar aus Wilhermsdorf in Mittelfranken.

Oberbürgermeister Andreas Starke will zu solchen „Rundumschlägen“ keinen Kommentar abgeben.Wie er sagte, entbehren die Spekulationen Stegners um ein Scheitern von Namensrechtverhandlungen in Bamberg jeder Grundlage. Die Stadt sondiere derzeit den Markt und befinde sich mit mehreren Partnern in aussichtsreichen Verhandlungen. Wer diese möglichen Sponsoren sind, lässt Starke nach wie vor offen: Bereits genannt wurde in der Öffentlichkeit allerdings der Name Franken Maxit. Der Azendorfer Baustoffhersteller würde nach eigenem Bekunden das Namensrecht gerne übernehmen.

Ob es dazu kommt oder ob andere, noch unbekannte Institutionen der drittgrößten Mehrzweckhalle in Bayern ihren Namen verleihen werden, soll noch vor der Sommerpause bekannt gegeben werden. Wie Starke betont, strebt er eine langfristige Absicherung der Halle möglichst für zehn Jahre an. Laut OB soll Schluss sein mit dem alljährlichen Fragespiel, wie die Halle demnächst heißen wird.

Für die Arena Betriebs GmbH stellen die Einkünfte aus der Vermarktung des Hallennamens eine unverzichtbare Grundlage dar, um die Kosten zu bestreiten, die die Halle alljährlich aufwirft. Rund ein Drittel von 1,2 Millionen Euro im Jahr kommen aus dem Namenssponsoring und der Miete der Basketballer. „Ohne diese Summe könnten wir die schwarze Null, die uns die Politik vorgegeben hat, nicht einhalten“, sagt Geschäftsführer Horst Feulner. Für ihn war die Absage an Stegner deshalb nicht zu vermeiden: „Dieses Angebot hätte nicht ausgereicht, um den Wirtschaftsplan der nächsten Jahre auszugleichen.“

Trotz der schweren gegenseitigen Vorhaltungen gibt es bei den Brose Baskets als wichtigstem Hallennutzer ein großes Interesse, die Wogen wieder zu glätten. „Diese Auseinandersetzung schadet uns doch allen“, sagt Wolfgang Heyder mit Blick auf die verheerende Außenwirkung. Der Brose Baskets Manager ist deshalb am Mittwoch nach Wilhermsdorf gefahren, um Stegner davon zu überzeugen, zum kooperativen Kurs der Vergangenheit zurückzukehren. „Unsere Zusammenarbeit war in den letzten Jahren von einem guten Miteinander geprägt. Stegner hat uns in einer schwierigen Zeit aus der Patsche geholfen.“

Ob es gelingt den cholerischen Firmenboss zu besänftigen, der als Sponsor auch beim VfL Frohnach und beim Club in Nürnberg schon manche Kontroverse ausgelöst haben soll? An seiner Grundeinschätzung hat sich bei Heyder nichts verändert. Die Vorwürfe Stegners gegenüber der Stadt seien haltlos. Darüber hinaus habe der Sponsor keinen Grund sich zu beschweren. Stegner habe nicht nur den Bekanntheitsgrad des Unternehmens Stechert erheblich gesteigert, sondern auch mehrere große Bestuhlungsaufträge durch Vermittlung aus Bamberg an Land gezogen.

Auch über die mögliche „Bombe“, die Stegner zünden könnte, glaubt man in Bamberg mittlerweile Bescheid zu wissen. Es handelt sich um eine mobile Tribüne, die seit Januar in der Strullendorfer Hauptsmoorhalle, steht. Hier weigert sich die Gemeinde Strullendorf den vereinbarten Preis zu zahlen. Doch Bürgermeister Andreas Schwarz (SPD) hat einen guten Grund, die öffentlichen Gelder zurückzuhalten: Das Bauwerk entspricht nicht dem, was wir bestellt haben. Es fehlen etliche Sicherheitszertifikate.“

Immer noch mehr ratlos

Nach dem tollen Erfolg gegen den Erzrivalen Alba Berlin am Wochenende hat das Formpendel wieder in die andere Richtung ausgeschlagen. In Bremerhaven verloren die Bamberger Basketballer am Dienstag nach Verlängerung.

Hat man angesichts des sicheren Tabellenrang eins das Spiel locker angehen lassen, oder war man durch den kurzfristigen Ausfall Boki Nachbars einfach nicht besser?
Oder war die Niederlage einfach die Fortsetzung der schwankenden Darbietungen der letzten Wochen?

Die Wahrheit wird wohl wie immer in der Mitte liegen, jedenfalls ist der Sieg Bremerhavens für die Tabellensituation Bambergs unerheblich. Man grüßt immer noch von ganz oben in der Tabelle und der Rang eins ist Bamberg auch nicht mehr zu nehmen.

Der Sieg gegen Alba Berlin am vergangenen Samstag gab den Fans die Hoffnung an erfolgreiche Play-off zurück. Wurde damit der Schalter für die Titelverteidigung umgelegt? Fast schien es so – bis Dienstag Abend.

Ich bleibe bei meiner Meinung: Ich traue dem Braten noch nicht, die Karten werden/müssen erst mit Beginn der Play-off auf den Tisch gelegt werden. Bis dahin wissen wir alle nicht, wie die Play-off ausgehen werden.

Immer noch ratlos

Die Bamberger Mannschaft lässt mich Woche für Woche ratlos zurück. Erst werden fast ein dutzend Spiele in Folge verloren, dann wird die Spitzenmannschaft aus Ulm vernichtend geschlagen und zuletzt verliert man zuhause gegen Quakenbrück. Und am Samstag wird Alba Berlin erwartet.

Für mich ist dieses Team zur Zeit wie eine Heinerle Wundertüte: Man weiß nie, was man bekommt.
Auf und ab wechseln sich mit schöner Regelmäßigkeit ab, konstante Leistungen gibt es zur Zeit nicht. Und genau dies macht eine Prognose für die Play-off so schwierig. In der entscheidenden Saisonphase entscheidet die Abwehr, ob man Meister wird oder nicht. Nicht zu unrecht heißt es „Offense wins games, defense wins championships“. Wer in dieser Spielzeit die Partien der Bamberger Basketball ansah, wird festgestellt haben, dass die Abwehr alles andere als sattelfest ist. Gerade die großen Leute offenbarten einige Schwächen. Nachbar, Ogilvy, Neumann und Zirbes sind nicht gerade als Defense-Monster bekannt, sie als Abwehrallergiker zu bezeichnen wäre dann aber übertrieben. Auch Ford zähle ich nicht unbedingt zu den stärksten Abwehrspieleren, auch wenn ich mit dieser Meinung sicherlich anecke. Für mich winkt er zu oft seinen Gegenspieler durch in Richtung Korb, nur um dann zu versuchen ihn zu blocken.

Durch die Hereinnahme von Renfroe, die Verletzung von Goldsberry, Walsh, Zirbes und neuerdings wieder Ogilvy hatte man kaum Gelegeneit sich einzuspielen. Dies wird sich in den wenigen Wochen bis zu Beginn der Play-off hoffentlich ändern. Aber jetzt plötzlich den Schalter umlegen und darauf hoffen, dass das Team auch als solches zusammenspielt, ist sehr gewagt. Und Selbstbewusstein, Vertrauen in sich und den Mitspieler aufbauen, kann man nicht als Trainer verordnen. Dies muss durch Erfolge, noch dazu gegen gute Gegner geschehen.

Manche werden jetzt argumentieren, Bamberg stehe aber immer noch an der Spitze der Tabelle. Doch ich behauptet: die Tabelle lügt! Das einzig positive an dem Tabellenstand ist, dass Bamberg es in den ersten zwei Dritteln der Spielzeit schaffte die vermeintlich einfachen Spiele gegen Teams aus den Niederungen der Tabelle zu gewinnnen. Dies gelang den direkten Konkurrenten nicht durchgehend. Dieser Nimbus ist durch die Niederlagen der vergangenen Wochen auch dahin.

So sieht die Bilanz gegen die folgenden Spitzenmannschaften aus:

Oldenburg 2 gewonnen, 0 verloren
Ulm 2 : 0
München 1 : 1
Berlin 0 : 3 (Euroleague mit eingerechnet)
Artland 0 : 2

Zusammengerechnet ergeben sich 5 Siege und 6 Niederlagen gegen unmittelbare Gegner um den Meistertitel. Dies lässt den Bamberger Fan nicht unbedingt hoffnungsvoll in Richtung Play-off blicken.

Nochmal ganz deutlich: Ich wünsche mir gute Spiele, erfolgreiche Play-off und den erneuten Meistertitel.
Momentan sehe ich aber Bamberg nicht als Topfavorit, dazu passen längst nicht alle Puzzlesteinchen zusammen und es gibt zu viele Baustellen im Team. Wunder gibt es immer wieder, aber im Basketball ist es aber (zum Glück) fast immer so, dass sich am Ende doch die bessere Mannschaft durchsetzt. Bamberg ist dies zur Zeit nicht.

httpv://www.youtube.com/watch?v=Nm1eHE5domI

 

Danke Bayreuth!

Danke für die Niederlage gegen uns am letzten Wochenende und noch viel mehr Dank für den Sieg gestern gegen Oldenburg!

Heute nur kurz: Man hatte im ersten Viertel fast den Einduck, als hätten die Spieler nicht gemerkt, dass sie ein andersfarbiges Heimtrikot an hatten. Die Pässe gingen fast ausschließlich an die Weißen!

So viele Fehlpässe in einem Viertel habe ich selten erlebt. Dazu ein Buckman in weit überdurchschnittlicher Qualität.

Das Comeback von Goldsberry wird aus meiner Sicht überbewertet, ob er wirklich die spielerische Hilfe ist, muss sich zeigen, kämpferisch und psychologisch aber auf jeden Fall!

Auf SD schrieb ein Teilnehmer, Fleming sei ein ausgezeichneter Trainer aber kein guter Coach. Ähnlich würde ich das auch beurteilen. Wie viele Situationen gibt es, in denen fast jeder (basketballerisch bewanderte) Zuschauer ein anderes Coaching erwartet, als Fleming es – leider oft erfolglos – macht. Besonders das Foulen am Schluß enger Spiele oder auch seine Auswechselpolitik – für Viele ein großes Rätsel.

Nun hoffen wir, dass der eine noch benötigte Sieg noch geholt wird – am Besten am Samstag gegen Alba – und dass wir einige schöne, erfolgreiche Playoffspiele erleben dürfen!

Wird jetzt alles besser?

Ich wäre jetzt ein reicher Mann, wenn ich vor der Partie gegen Ulm auf einen Bamberger Sieg in dieser Höhe gewettet hätte. Die Stimmung bei den Fans prognostizierte eher eine Niederlage. Aber es kam anders, wie vieles an diesem Mittwochabend.

Bamberg zeigte von Anfang alte Tugenden, die in den letzten Wochen so nicht immer zu sehen waren. Es schien so, als wollte man gemeinsam als Einheit ein Statement setzen. Das dies mit einem 34 Punkte Differenz Sieg gegen Ulm gelang, konnte nun wirklich keiner ahnen.

Man kämpfte um jeden Ball, bemühte sich beim Rebound, forcierte das Passspiel, ging aggressiv in der Abwehr auf die Gegenspieler und zeigte eine Galligkeit die den Ulmern früh den Zahn zog.

Für mich war die Leistung die beste in diesem Jahr. Immerhin war der Gegner nicht irgendeine Mannschaft aus den Niederungen der Tabelle. Deshalb ist der deutliche Erfolg auch ein Statement an die Liga, frei nach dem Motto: „Schaut her, wir leben noch“. Aber bekanntlich macht eine Schwalbe noch keinen Sommer. Es bleibt also abzuwarten, ob dies der Beginn einer deutlichen Leistungssteigerung und die Tendenz wieder nach oben zeigt, oder ob der klare Sieg eine Eintagsfliege bleibt.

Zu wünschen wäre es, auch, weil die Fans nach Erfolgen lechzen. Nach der Partie war die Erleichterung unter den Anhängern mit Händen greifbar.

An diesem Abend passte einfach alles. Dies dachte sich auch der glückliche, der jetzt einen neuen Geschirrspüler sein eigen nennen kann, weil er beim Beko-Wurf von der Dreierlinie traf. Endlich nach langer Zeit gelang dies mal wieder einem Fan. Wie gesagt, am Mittwoch passte einfach alles, zumindest, wenn man Bamberger Anhänger war.

Stechert-Arena bald Geschichte

Jetzt ist es offiziell: Wie man hier schon vor einigen Tagen lesen konnte, steigt die Firma Stechert als Namensgeber für die Bamberger Veranstaltungshalle aus.
In der Neuen Presse Coburg äußerte sich Franz Stegner, der Chef der Firma Stechert dazu:

Franz Stegner, Geschäftsführender Gesellschafter der Stechert Stahlrohrmöbel GmbH in Wilhermsdorf (Landkreis Fürth in Bayern), beendet den Sponsorenvertrag für die Arena in Bamberg. Das bestätigte Stegner, der aus Frohnlach bei Coburg stammt, der Neuen Presse am Karfreitag auf Anfrage. Stegner begründete seine Entscheidung damit, dass hinter seinem Rücken und ohne ihn zu informieren Verhandlungen zum künftigen Namenssponsoring der heutigen „Stechert-Arena“ aufgenommen worden seien. „Das mache ich nicht mit. Wenn man in Bamberg der Meinung ist, man müsse sich einen neuen Partner suchen, dann soll man das tun“, betonte Franz Stegner.

Update: Mittlerweile gibt es in der Neuen Presse Coburg hinter der Paywall weitere Informationen:

Franz Stegner, Geschäftsführender Gesellschafter der StechertStahlrohrmöbel GmbH in Wilhermsdorf (Landkreis Fürth in Bayern), beendet den Sponsorenvertrag für die Arena in Bamberg. Das bestätigte Stegner, der aus Frohnlach bei Coburg stammt, der Neuen Presse am Karfreitag auf Anfrage. Stegner begründete seine Entscheidung damit, dass hinter seinem Rücken und ohne ihn zu informieren Verhandlungen zum künftigen Namenssponsoring der heutigen „Stechert-Arena“ aufgenommen worden seien. „Das mache ich nicht mit. Wenn man in Bamberg der Meinung ist, man müsse sich einen neuen Partner suchen, dann soll man das tun“, betonte Franz Stegner.

Die Sporthalle, in der die Brose-Baskets spielen, wird von der BAB Bamberg Arena Betriebsgesellschaft mbH betrieben. Gesellschafterin ist die Stadt Bamberg. Die BAB hat für die Rechte am Namenssponsoring der Arena einen jährlichen Betrag von 250  000 Euro eingeplant, erläuterte Wolfgang Heyder, Manager der Brose-Baskets, gestern der NP. Der dazu mit dem Stahlrohrmöbelhersteller Stechert im Jahr 2010 geschlossene dreijährige Vertrag steht heuer zur Verlängerung an.

Franz Stegner erklärte, dass Stechert vom Kauf der Namensrechte der Bamberger Arena profitiert habe. Das mittelfränkische Unternehmen habe damit seinen Bekanntheitsgrad stark erhöhen können. Stechert stattet Sportstätten in aller Welt aus, beispielsweise Fußballstadien mit Schalensitzen. Auch die Besucher der HUK-Coburg-Arena sitzen auf Stechert-Produkten.

Franz Stegner betonte, er habe der BAB schon vor Weihnachten ein faires Angebot zur Verlängerung des Namenssponsor-Vertrags für die Stechert-Arena unterbreitet. Er sei aber immer wieder hingehalten und vertröstet worden; gleichzeitig seien Verhandlungen mit anderen möglichen Sponsoren geführt worden, ohne ihm dies mitzuteilen. Dies sei für ihn inakzeptabel.

Nach Informationen der Neuen Presse hat die BAB für die nächsten drei Jahre insgesamt 750 000 Euro für die Vergabe der Namensrechte an der Arena eingeplant. Das neue Angebot der Stechert GmbH sei zweigeteilt: die eine Hälfte in bar, die andere in Form von Stühlen, da das Unternehmen die Arena als Showroom für seine Produkte nutzen wolle. Da dies jedoch für die BAB einen Einnahmeausfall von 375 000 Euro bedeute, habe man sich auf die Suche nach weiteren Sponsoren begeben müssen. Weder von Franz Stegner noch von der Stadt Bamberg als Gesellschafterin der BAB gab es dazu am Karfreitag eine Stellungnahme.
Die Stechert-Arena in Bamberg ist die drittgrößte Mehrzweckhalle in Bayern. Seit Oktober 2010 wird sie nach einem Übernahmebeschluss des Stadtrats von der BAB Bamberg Arena Betriebsgesellschaft mbH betrieben. Die Arena bietet bis zu 8000 Plätze bei Konzerten und bis zu 6800 bei Sportveranstaltungen.

Dies wirft jetzt natürlich die Frage auf, wer an der Stelle von Stechert in Zukunft die Halle sponsert. Ein heißer Kandidat ist für mich die Firma Brose. Denkbar wäre das Engagement mit dem Neubau des Kompetenzzentrum des Automobilzulieferers an der Breitenau in irgendeiner Form zu verbinden. Frei nah dem Motto: „Du sponserst die Halle, dafür bekommst du den Strom billiger“

Einen kleinen Seitenhieb kann ich mir an dieser Stelle nicht verkneifen: Ich habe mir große Mühe gegeben, konnte aber beim besten Willen im Fränkischen Tag kein einziges Wort dazu finden. Nicht zum ersten Mal scheint das Bamberger Medienzentralorgan (von einigen auch fränkische Prawda genannt) Neuigkeiten nicht zu kennen oder nicht schreiben zu dürfen.

Keine Rettung in Sicht

Das Spiel gegen Athen als Offenbarungseid zu bezeichnen wäre vielleicht zu stark ausgedrückt. Es kommt aber nahe ran. Athen spielte stark und legte die Bamberger Schwächen gnadenlos offen. Auch in Bestform hätten sich die Bamberger Basketballer sehr schwer getan die Griechen zu besiegen. Aber darum soll es jetzt gar nicht gehen.

Die Frage ist vielmehr warum befindet sich Bamberg zur Zeit in einer Krise und welche Möglichkeiten gibt es die Saison noch zu retten?

Die Ursachen liegen aus meiner Sicht weit zurück, nämlich im Sommer des vergangenen Jahres. Die Verantwortlichen haben schlicht und ergreifend die falschen Spieler verpflichtet. Man stellte eine Ü30 Truppe zusammen, der es augenscheinlich an Athletik mangelt. Auch die Weiterverpflichtung eines John Goldsberrys war ein sehr großes Risiko. Man wusste um seine Verletzungsgeschichte und nicht wenige Fans prophezeiten einen erneuten Ausfall, wie er nun eingetreten ist.

In den Kommentaren schreibt ein Leser:

„Was aus dem hochgelobten Scouting-System der BBB geworden ist, frag ich mich, Moechtegernstars, abgehalfterte Abzocker ohne Entwicklungsmoeglichkeiten statt Spieler mit Rollenbewusstsein und dem Willen sich zu beweisen. Da der Kern der Mannschaft weiter altert, wird das eine noch groessere Aufgabe.“

Dies trifft den Kern der Problematik sehr genau.

Mit der Nachverpflichtung von Massey hat man sich augenscheinlich ein faules Ei (übrigens: Frohe Ostern!) in das (Mannschafts-)Netz gelegt. Man wusste auch, dass Massey kein leichter Charakter ist, glaubte aber ihn hinbiegen zu können. Dies war wohl ein Trugschluss. Massey setzte man Nachbar vor die Nase und machte damit die nächste Baustelle in der Mannschaft auf.

Gleiches gilt wohl auch in Sachen Matt Walsh. Seitdem er zur Mannschaft stieß halbierten sich die Durchschnittspunkte und der erzielte Effikitivätsindex von Casey Jacobsen. Ich glaube jetzt nicht, dass sich Jacobsen hängen läßt und nur noch Dienst nach Vorschrift ableistet. Aber nach Harmonie im Team schreien die Folgen der Nachverpflichtungen auch nicht gerade.

Die Stragetgie in der Causa A.J. Ogilvy verstehe ich auch nicht. Erst fliegt er auf Geheiß des Trainers aus der Rotation, gleichzeit wird er aber für Kurzauftritte auf das Parkett geschickt. Jetzt, nachdem sich Massey durch seine Eskapade selbst ins Abseits gestellt hat, darf der Australier wieder ran. Allerdings fast ohne Spielpraxis und mit geringem Selbstvertrauen. Und so ein Akteur soll in der jetzigen Situation den Karren aus dem Dreck fahren? Ich habe da so meine Zweifel. Nicht an der spielerischen Qualität von Ogilvy, sondern dass jetzt alles besser werden soll.

Wenn schon die letzten Wochen und Monate die Mannschaft offensichtlich nicht funktionierte, warum bitte soll sich jetzt plötzlich alles zum Guten wenden und der Schalter umgelegt werden?
Nur, wenn ab sofort alles optimal läuft, die Mannschaft als Team agiert, die Zuschauer ihr Feuer wiederfinden (bitte aber ohne das Lied „Stern über Bamberg“, ich kann den Song einfach nicht mehr hören!), nur dann könnte es etwas werden mit der Verteidigung der Meisterschaft.

Glaubt man den Reaktionen nicht weniger Anhänger in der letzten Zeit, dann hat die Identifikation mit dem Bamberger Basketballprogramm schwer gelitten. Auch ich habe mich schon öfters ertappt, dass es mir eigentlich egal ist, ob eine Partie ansteht, ob Bamberg gewinnt oder verliert. Vieles rund um die Basketballveranstaltungen hat sich abgenutzt, beginnend bei dem immer selben Ablauf während der Spiele. Das ist aber ein anderes Thema und wert, einmal extra betrachtet zu werden.

Fanseele

Mit der Fanseele ist es so eine Sache. Sie freut sich, wenn die Mannschaft gut spielt und gewinnt. Und sie weint, wenn es nicht so gut läuft. Insofern hat die (meine) Fanseele die letzten Wochen nicht gerade viel Grund zum Jubeln gehabt. Nach der Niederlage gegen den Erzrivalen aus Berlin stand mein Entschluss fest: Ich nehme eine Auszeit vom Basketball, ich gehe nicht zum Spiel gegen Athen. Meine Entscheidung war gefallen und hatte den Grund, dass ich mich selbst schützen wollte. Schützen vor der Aufregung, die in mir aufsteigt, wenn es auf dem Parkett mal wieder nicht so läuft, wie erhofft. Aber was soll ich sagen, am Mittwochabend spürte ich auf einmal wieder die Vorfreude auf ein Basketballspiel „meines“ Teams in mir aufsteigen. Und heute dann gab ich mir ein innerliches GO. Gerade in schwierigen Phasen hat die Mannschaft Unterstützung nötig – auch von mir.

Angeblich soll es bald vorbei sein mit der Namensgebung Stechert-Arena. Aus unbestätigten Quellen habe ich erfahren, dass bereits nach einem Nachfolger gesucht wird, der die Namensrechte der Halle für einen niedrigen 6-stelligen Betrag pro Jahr erwerben soll. Ob das mehr als nur ein Gerücht ist, werden die nächsten Monate zeigen.