Alles beim Alten

Nichts Neues an der EL TOP16 Front. Bamberg verliert erneut gegen eine mindestens eine Klasse bessere Mannschaft. Das muss man anerkennen und akzeptieren. Für unsere nicht eingespielte Mannschaft ein weiteres Trainingsspielchen, sich weiter einzuspielen und auf diesem Top-Niveau Erfahrungen zu sammeln. Diese werden in den Play-Offs noch Gold wert sein.

Ansonsten war alles beim Alten bis auf die Tatsache des nicht knappen Ergebnisses. Das war aber gut für die Nerven. Sonst:

  • Rebounds sind und bleiben die größte Bamberger Schwäche. Diesmal 24 zu 41. Einer hat mal gesagt, Rebounds sind reine Kopfsache…
  • Die 3er fielen mal wieder nicht (25%). Was macht Bamberg? Sie ballern einfach weiter. Gut, was bleibt sonst übrig? Die Bretter kann Bamberg gegen so eine Mannschaft  nicht für sich behaupten, das haben wir zu oft gesehen in dieser Saison. Für die Play-Offs ein großes Fragezeichen, vor allem gegen Alba und den FC Bayern mit ihren starken großen Männern.
  • Nachbar ist kein Faktor. Weder offensiv und schon gar nicht defensiv!

Viel spannender als das Spiel fand ich das Interview mit Heyder nach dem Spiel. Speziell zwei Punkte fand ich dabei erwähnenswert:

  1. AJ Ogilvy wird für Bamberg definitiv nicht mehr auflaufen, weder in der EL noch in der BBL. Nur wenn sich Ford verletzt, wäre er eine Option. Das ist aus meiner Sicht ein teurer Luxus, den sich Bamberg da gerade gönnt.
  2. Und: „Uns fehlt sicher momentan die mentale, geistige aber auch körperliche Frische.“

Dem ist nichts hinzuzufügen.

7 Gedanken zu „Alles beim Alten

  1. Albin

    Hallo Brose-Baskets-Fans,
    nachdem es im Internet nur noch wenige Möglichkeiten gibt, kritisch-konstruktive Diskussionsbeiträge einzubringen, schreibe ich an wbeyersdorf.de. Schließlich gibt es seit einigen Jahren das Diskussionsforum auf der offiziellen Vereins-Homepage nicht mehr, auch wurde das Diskussionsforum “Brose-Baskets-Winterkrise” erst vor kurzem bei „schoenen-dunk.de“ nach kurzer Zeit wieder geschlossen.
    Die Aussage von DRiW vom 07.03.13 „AJ Ogilvy wird für Bamberg definitiv nicht mehr auflaufen, weder in der EL noch in der BBL. … Das ist aus meiner Sicht ein teurer Luxus, den sich Bamberg da gerade gönnt“, sehe ich genauso. Schließlich ist es ein ähnliches Verhaltensmuster, wie in der Anfangszeit der Ära Fleming bei anderen Spielern praktiziert. Die radikale Ausgrenzung eines einzelnen Spielers – wie derzeit AJ Ogilvy – hat aus meiner Sicht fatale Wirkungen:
    1. Wirkung auf den Spieler: Ein Spieler, der derart heftig ausgegrenzt wird, wird grundlegend verunsichert und verliert jegliches Selbstvertrauen. Zudem wird er auch dann, wenn er wieder Spielzeit erhält, weil ein anderer Spieler ausfällt, längere Zeit brauchen, um wieder auf den früheren Leistungsstand zu kommen. Denn Spielpraxis ist durch nichts zu ersetzen.
    2. Wirkung auf den sportlichen Erfolg: Wie das Spiel gegen Moskau zeigt, werden derzeit sogar sportliche Nachteile wie klare Rebound-Unterlegenheit in Kauf genommen. Mittelfristig ist es weiterhin extrem waghalsig, einen erfahrenen Spieler derart zu verunsichern und auszugrenzen, weil sich jederzeit ein anderer Spieler auf den großen Positionen verletzen könnte.
    3. Wirkung auf die Mannschaft: Ich gehe davon aus, dass die systematische Ausgrenzung allen anderen Spielern die Härte des Führungsstils der sportlich Verantwortlichen aufzeigen soll. Dies hat aus meiner Sicht zur Folge, dass die anderen Spieler spüren, wie wenig die zweifellos vorhandene psychische Belastung eines einzelnen Spielers zählt. Ich behaupte, dass dies eine immer wieder angeprangerte Söldner-Mentalität fördert und den Teamgeist, den Zusammenhalt als Mannschaft systematisch zerstört.
    4. Wirkung auf die Fans: Die Begeisterung der Bamberger Fans, Freak City, lebt auch davon, dass sich jeder Fan und jeder Spieler mit jedem einzelnen Teil der Mannschaft verbunden fühlt. Die Ausgrenzung eines Spielers beeinträchtigt das Vertrauensverhältnis zwischen Verantwortlichen und Fans aus meiner Sicht erheblich und nachhaltig.
    5. Wirkung auf die Sponsoren: Viele Firmen geben fünf- oder sechsstellige Geldsummen dafür aus, dass gute Spieler unter Vertrag genommen werden und Erfolge für Bamberg holen. Wenn ihr Geld dann dafür hergenommen wird, Spieler zu kaufen, um sie dann nicht spielen zu lassen, werden auch Sponsoren nachdenklich. Kapital soll schließlich arbeiten und nicht brach liegen.
    Ich war in den vergangenen dreiundzwanzig Jahren bei fast jedem Heimspiel von TTL, TSK, GHP und BB Bamberg dabei, habe alle Höhenflüge und Tiefpunkte miterlebt. Sieben Trainer wirkten in diesen Jahren, darunter war auch das strenge Regiment von Dirk Bauermann. Aber ich kann mich nicht erinnern, dass irgendein Trainer einzelne Spieler – immer wieder dann, wenn es sportlich (jedenfalls in der Euroleague und den letzten Spielen gegen Alba und Bayern) einmal nicht so gut läuft – in einer derart drastischen Weise ausgegrenzt hat.
    Albin

  2. thomas

    Ich lese deine Anmerkungen gerne.
    Trotzdem versteh ich nicht, warum Nachbar bei aller defensiven Schwaechen hinter Massey gesetzt wird. Massey ist defensiv nicht besser aber offensive kann er nicht mithalten.
    Mir fehlt im Moment die Rollenverteilung und es fehlt ein defensivstarker grosser Spieler. Massey ist nicht der versprochene Rebounder und Defensivkuenstler, er versucht eher wie ein Nachbar-Klon zu spielen. Dazu hab ich noch mit Walsh einen Spieler der wie Jacobsen spielt. Fleming hatte bisher immer unterschiedliche Spieler fuer die Positionen gesucht, diesmal aehnliche Spieler? Irgenwie enden wir immer gegen Mannschaften mit defensiven Staerken im 3er-Boellern. Arbeit in der Zone und am Brett sehen wir bevorzugt leider nur von Neumann.

  3. DRiW

    Nun, da gebe ich Dir ebenfalls Recht. Massels Leistungen lassen in den letzten Wochen stark nach. Offensiv gelingt ihm nicht mehr viel und wenn, dann sind es die Dreier. Von ihm wünsche ich mir auch mehr Aktionen in der Zone, nicht solche wie in München gegen Hamann, sondern rackern, rebounden und punkten. Er sollte unsere jungen Center mehr unterstützen. Defensiv reisst er auch keine Bäume raus, wie es ab und zu Ford mit seinen tollen Dunks tut.

    Die Rollenverteilung ist wirklich noch nicht klar. Ich denke Fleming testet noch. Mit Renfroe und Walsh ist die Sache nicht ganz einfach. Die heutige Niederlage in Hagen zeigt ebenfalls, dass die Mannschaft zum einen übermüdet ist und zum anderen die Laufwege einfach nicht sitzen. Doch warum kämpft immer nur Gavel? Zu den Play-Offs ist der doch völlig fertig. Ich weiß nicht… Der bräuchte in der BBL ein paar Spiele Pause. Egel wenn noch Spiele verloren werden. Die Frische muss wieder her!

  4. wbeyersdorf

    @ Albin: Dirk Bauermann hat in seinem letzten Jahr Chris Ensminger ähnlich ignoriert wie jetzt Fleming A.J. Ogilvy.

  5. DRiW

    Hallo Albin,

    danke für Deinen Kommentar. Mit Ensminger kann man das wohl nicht verglichen, denn damals gab es auch keine Ausländerbeschränkung. Das war eine reine disziplinarische Maßnahme. Bei AJ ist das sicher anders. Trotzdem nicht einfach. In den letzten zwei/drei Interviews hat Fleming das eigentlich ganz gut erklärt, was da abgeht. Das kann ich auch nachvollziehen. Doch konsequent ist er nicht.

    Fleming behauptet, er muss AJ draussen lassen, da Bamberg zum einen bereits sechs Ausländer im Kader hat und zum anderen, Ford sei in der Crunch-Time der bessere Spieler. OK. Die anderen zwei Center sind zwei Deutsche: Zirbes und Neumann.

    In der BBL mag die Rechnung auch aufgehen. Doch in der EL ist das eine ganz andere. Zum einen gibt es keine Ausländerbeschränkung und Neumann hat in den letzten EL Spielen kaum bis gar nicht gespielt, da wohl erkannt wurde, dass das für ihn noch zu hoch ist. Doch Ogilvy spielt deswegen nicht mehr. DAS wundert mich so. Konsequent wäre es ihn in der EL entweder gar nicht spielen zu lassen oder eben neben Ford einen zweiten starken Center aufzustellen, der seine 10-20 Minuten bekommt. Ich denke, wenn er schon auf Neumann verzichtet, dann sollte Fleming AJ die nötige Zeit geben.

    Und Fleming braucht jetzt auch nicht argumentieren, das würde der Mannschaft nicht gut tun, wenn viel gewechselt wird. Ich kann nur sagen, im Spiel gegen Real haben Nachbar und Goldsberry gefehlt und die Mannschaft hat exzellent gespielt. Gegen Moskau war Nachbar wieder dabei, aber Goldsberry nicht. Renfroe darf ja EL nicht. Also wieder eine neue Mannschaft. In der BBL spielt Renfroe aber wieder. Im Spiel gestern wieder eine exzellente Mannschaftsleistung, ohne Goldsberry und ohne Renfroe. Neumann spielt keine Sekunde und AJ 3:50 Minuten. Wieder nicht konsequent aus meiner Sicht. Die 3:50 Minuten hätte Neumann auch geschafft. Irgendwie stimmt das alles nicht.

    Ich kann mir das tatsächlich nur so erklären. Fleming sieht AJ im Training und kann somit seine Leistungen gut beurteilen. In den wenigen Minuten, die er spielt, setzt er nicht das um, was Fleming erwartet und zack, ist er wieder auf der Bank. Doch dann sind wir wieder bei Deinen fünf Punkten von oben. Oder: teurer Luxus.

    Die Kurzauftritte könnten aber bewusst sein und anderen Vereinen symbolisieren: Hier, der Spieler ist nicht verletzt, aber er spielt nur so kurz oder gar nicht, weil wir ihn nicht mehr brauchen. AJ ist sicher nicht billig und auf diese Weise erhofft sich Wolle und Fleming ihn von der Gehaltsliste zu bekommen. Was sonst könnte es sein? Wie gesagt, andere Aufstellung EL und BBL ist an sich kein Problem. Das hat die Mannschaft bewiesen. Neumann ist nicht EL tauglich (auch wenn ich den Wühler echt mag) und somit AJ eine echte Hilfe darstellen könnte.

  6. thomas

    Die nächste Galadarbietung gegen Frankfurt.
    Auch Ogilvy hätte uns nicht geholfen, Rebound, Arbeit in der Zone, Ausboxen in der Defense sind Fremdwörter geworden.
    Die Offensive besteht aus Dreierwerfen.
    Ich kann den Handoff an den Center vorne an der Birne nicht mehr sehen.
    Wer soll sich dort um Zirbes oder Neumann kümmern, die Strahlen in der Position keine Gefahr aus.
    Ohne Walsh, Massey hat man solche Spiele noch heimgeduselt, ich frag mich ob die beiden für ein Mannschaftsgefüge gut sind?

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