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Nach dem FCB ist vor dem FCB

Ein Spiel gegen den FC Barcelona, noch dazu wenn es mit einer Niederlage endet, kann kein Gradmesser für den Zustand einer Mannschaft sein. Man darf ein Team nicht am Erfolg oder Misserfolg gegen eine der besten europäischen Mannschaften messen. Aber ein paar Bemerkungen müssen erlaubt sein.

Die alten Probleme sind geblieben, Besserung ist nicht in Sicht. Wie ich schon vor zwei Wochen an dieser Stelle schrieb, Bamberg ist immer noch ein Team ohne Führung. Mittlerweile bin ich mit meiner Meinung nicht mehr alleine. Mit wem ich auch nach dem Spiel gegen Barcelona am Donnerstag sprach, keiner zeigte sich mit dem Aufbau im Bamberger Spiel zufrieden. Auch die treuesten Goldsberry Fans erkannten (endlich) seine Defezite im köperlichen Bereich und übten starke Kritik an seiner Weiterverpflichtung im Sommer.

Auch Ford stand weder im Zentrum der Kritik, aber ich möchte seine Personalie nicht zum wiederholtem Male diskutieren. Meine Meinung zu ihm ist bekannt und dürfte sich auch in Zukunft nicht so schnell ändern.

Am Sonntag gibt sich der nächste FCB die Ehre. FC Bayern München ist der Gegner und nur die kühnsten Optimisten erwarten einen Sieg der Gäste. Mit der Leistung vom Donnerstag dürfte Bamberg diesmal gegen den anderen FCB die Oberhand behalten.

Team ohne Führung

Spätestens als sich die Leistungsträger vergangener Jahre verabschiedeten, musste den Fans klar sein, dass der Start in die Saison 2012/13 würde holprig werden. In der Phase des Umbruchs und Neuaufbaus ist es wichtig Spieler zu haben, die der Mannschaft Stabilität und Führung geben können. Dem Starting Five Aufbauspieler kommt dabei ganz entscheidende Bedeutung zu. Bamberg ging mit Gipson, Goldsberry, Schmidt und Gavel im Backcourt in die Saison. Sich auf Akteure zu verlassen, die entweder mehr als 1 Jahr verletzungsbedingt nicht gespielt haben (Goldsberry), noch lernen müssen (Schmidt), eigentlich keine richtigen Spielgestalter sind (Gipson & Gavel), war und ist sehr fahrlässig. Solch eine Strategie kann in Jahren gutgehen, in denen nicht die Mannschaft fast komplett neu zusammengestellt ist.

In der jetzigen Bamberger Lage muss man aber sagen, dass Experiment ist gescheitert. John Goldsberry machte zwar beim Sieg gegen Vilnius eine gute Partie, kann solche Leistungen aber zur Zeit nicht konstant bringen. Wann Daniel Schmidt nach seiner Erkrankung wieder auf dem Parkett stehen wird, ist noch unklar. Man sollte aber nicht den Fehler begehen, alle Hoffnungen auf Besserung im Spielaufbau alleine auf ihn setzen. Anton kann nicht in jedem Spiel den besten gegnerischen Akteur decken, im Angriff hochprozentig treffen und auch noch das Bamberger Spiel lenken. Alles zusammen funktioniert auf Dauer nicht.

Und Gipson ist sowieso ein spezieller Fall. Er ist mit unglaublichen Offensiven Fähigkeiten ausgestattet, ein Floor-General ist er aber nicht. Leitet er den Spielaufbau ist man als Fan hin- und hergerissen. Es gibt Tage, da überzeugt er als Regisseur, und dann gibt es Tage an denen er dem Bamberger Spiel kaum eine Struktur gibt. Diese Phasen können sich aber auch innerhalb einer Partie abwechseln. Konstant sieht aber jedenfalls anders aus. Und es soll keiner glauben, dass ein bald 33jähriger Basketballspieler sich noch groß weiterentwickeln kann. Wäre er 10 Jahre jünger, würde ich daran glauben.

John Goldsberry machte am Freitag gegen Vilnius ein gutes Spiel, er traf einen wichtigen Dreier und machte im Angriff keine großen Fehler. Aber kann man damit schon zufrieden sein? Kann er eine/seine Mannschaft dauerhaft führen? Ich habe da so meine Zweifel.

Ein weiteres Sorgenkind ist Sharrod Ford, der am Freitag ganz klar nicht seinen besten Tag hatte. Es kann nicht sein, dass am Ende der 24 Sekunden, die man im Angriff zur Verfügung hat, Sharrod Ford als letzte Option den Ball an der Dreierlinie bekommt und unter Zeitnot und Bedrängnis vom Gegner sein Glück suchen muss. Er ist nicht gerade als Dreiergott bekannt, dies sollte auch den Aufbauspielern bewusst sein. Und da kommt man wieder zum Eingangsthema Führung.

Latavious Williams wurde am Freitag früh beim McDonalds gesehen. Am Mittag erhielt ich die Nachricht, dass er nicht mehr für Bamberg spielen werde. Am Abend gibt brose baskets bekannt, Williams hätte sich einen Magen-Darm-Virus zugezogen und stehe deswegen nicht im Kader. Was stimmt jetzt? Was ist die Wahrheit? Ich weiß es nicht, man kann nur spekulieren. Vielleicht hat er sich wirklich nur den Magen verdorben, vielleicht steckt aber auch mehr dahinter. Spätestens am Montagabend werden wir es wissen, ob er der Partie gegen Frankfurt beiwohnt.

Ausnahmezustand

Ausnahmezustand herrschte gestern in Bamberg. Nein, nicht beim Basketball, sondern anschließend in der Konzerthalle. Das hessische Komikerduo Mundstuhl präsentierte ihr neues Program „Ausnahmezustand„. Was das mit Basketball zu tun hat? Eigentlich nichts, aber interessanter und unterhaltsamer war die Darbietung der beiden im Vergleich zum Basketballspiel von Bamberg gegen den MBC auf jeden Fall.

Die Mannschaft aus dem beschaulichen Weißenfels ist kein Basketballgigant, ganz im Gegenteil. Auch, wenn sie letzte Woche Bayern München am Rand einer Niederlage hatten, spricht das mehr für die Schwäche der Münchner als für die eigene Stärke. Die Bamberger Spieler schienen aus der herben Niederlage gegen Istanbul nur wenig gelernt zu haben. Schon bei den ersten beiden Angriffen des MBC offenbarten sie große Lücken in der Abwehr. So sah sich Coach Fleming schon nach nicht einmal 2 Spielminuten genötigt eine Auszeit zu nehmen. Dies habe selbst ich nach mehr als 30 Jahren als Zuschauer noch nicht erlebt.

12 Zähler betrugt am Ende die Differenz zugunsten Bambergs. Ist damit wieder alles Friede, Freude, Eierkuchen? Ist die fränksiche Basketballerseele zufrieden gestellt? Wohl kaum.

Die Partie gegen den MBC war eine Steigerung im Vergleich zum Euroleague gegen Istanbul. Jedoch gegen eine stärkere Mannschaft wäre es ungleich schwerer geworden zu siegen.
Einige Bamberger Akteure in der Einzelkritik:
Goldsberry: Bitte Coach Fleming, tue ihm, der Mannschaft und den Fans den Gefallen und nehme ihn aus dem Team. In der jetzigen Form hat er absolut nichts in einer Profimannschaft verloren. Das Fleming seinen Lieblingsspieler nach der schweren Verletzung nicht fallen ließ, ehrt ihn. Aber bei John Goldsberry ist leider seit Wochen keine Leistungssteigerung zu erkennen. Bamberg kann es sich nicht leisten einen Spieler „mitzuschleppen“, der auch nur annäherend nicht sein normales Leistungsniveau erlangt. Bitte nicht falsch verstehen: Ich bin ein Fan von John Goldsberry (nicht nur auf Faceboook) und war von seiner Art den Bamberger Aufbau zu leiten begeistert. Aber momentan ist er keine Hilfe, sondern eine Belastung für das Team. Ich fürchte seine Zeit ist rum, fast scheint es, er hat bei jeder Bewegung Angst sich neu zu verletzen. Nach dem Spiel behauptete jemand, mit 30 hat man auch ohne Verletzung das Verfallsdatum als Aufbau erreicht, wenn man keinen aussergewöhnlich guten Wurf hat. Soweit möchte ich nicht gehen, aber jede schwere Verletzung raubt einem Profispieler ein wenig mehr von seiner Spritzigkeit. Besonders, wenn man ein gewisses Alter erreicht hat.

Gipson: Mit ihm hat man nominell einen Vertreter für Goldsberry verpflichtet. Leider erfüllt er bislang zu selten die hohen Erwartungen. Er hat keine Defensive und eine mangelhafte Spielorganisation. Er vermag dem Bamberger Spiel zu wenig seinen Stempel aufdrücken. Sich im Angriff auf das Feld zu stellen, denn Ball ein paar Mal zu dribbeln und dann gelegentlich ein paar Punkte zu zocken, ist zu wenig für die hohen Bamberger Ansprüche. Er wäre bei einem Mittelfeldteam wie Tübingen oder Hagen (nichts gegen die beiden Mannschaften, sind nur Beispiele) besser aufgehoben. Dort wäre er der Einäugige unter den Blinden.

Ford: Dass ich nicht gerade ein Anhänger seiner Spielweise bin, dürfte hinlänglich bekannt sein. Daran ändern auch seine 18 Punkte gegen den MBC nichts. Gegen einen stärkeren Gegner wäre er sicher nicht so frei an der Dreierlinie gestanden und hätte von dort 9 Zähler erzielen können. Und wenn Abwehrarbeit so aussieht, den Gegenspieler erst vorbeizulassen und dann einen Block zu versuchen, dann habe ich das Spiel nicht verstanden.

Es ist keine einfache Zeit für die Bamberger Verantwortlichen, sie müssen sich sehr gut überlegen was zu tun ist und wie man reagiert. Meine Vermutung ist, dass die Rufe der Fans nach Ausstausch einiger Spieler ungehört verhallen werden. Es wird sich wahrscheinlich nichts am aktuellen Kader ändern.

Herbstkrise oder Wachstumsschmerzen?

Eitel Sonnenschein herrscht momentan nur am Himmel über Bamberg. Die Stimmung bei vielen Fans und sicherlich auch bei den Verantwortlichen ist zur Zeit dagegen etwas getrübt. Mit Problemen zu Saisonbeginn war zu rechnen, auch ich habe mehrfach betont, man muss der Mannschaft Zeit geben. Zeit, die man aber im Profisport normalerweise nicht hat. Und schon gar nicht, wenn man in den vergangenen 3 Jahren national alles gewann, was es zu gewinnen gab und die Konkurrenz nach belieben demütigte.

Das Anspruchsdenken der Fans ist riesig, denn an Erfolge gewöhnt man sich schnell. So richtig einschätzen kann ich die jetzige Situation auch nicht. Einerseits habe ich Verständnis, andererseits sind aber einige Probleme hausgemacht.

Viele Fans haben mit Unverständnis auf die Verpflichtungen von John Goldsberry und Sharrod Ford reagiert. Ich auch. Die Verdienste Goldsberrys sind unbestritten und gesund ist er der beste Point-Guard in der Liga. Und genau dies ist das Problem: Er war die vergangenen 4 Spielzeiten eben nie vollständig fit. Und mit seiner Krankenakte war die Vertragsverlängerung ein sehr großes Risiko. Hätte man einem anderen Spieler mit dieser Verletzungsgeschichte einen Vertrag gegeben? Wohl kaum! Wäre Goldsberry Mitte 20 und wäre es seine erste Verletzung gewesen, dann wäre auch die Prognose auf eine vollständige Gesundung positiver gewesen. An dieser Stelle muss ich mich mal selbst zitieren und auf meinen Beitrag vom August 2011 verweisen.

Ich war noch nie ein Mitglied im Fanclub von Sharrod Ford und werde es auch niemals werden. Seine Spielweise hat mir schon damals in Berlin nicht gefallen und sie gefällt mir auch heute nicht. Seine basketballerischen Fähigkeiten sind einfach limitiert. In der Abwehr lebt er von seiner Athletik und kommt dadurch in jeder Partie zu einigen spektakulären Aktion. So weit so gut. Offensiv hat er jedoch zu wenig Waffen um konstant eine Gefahr für den gegnerischen Korb darzustellen. Sein Wurf aus der Distanz ist zu wackelig, richtige Centerbewegungen hat er auch zu wenige in seinem Arsenal und ein Wühler unter dem Korb scheint er auch nicht zu sein.
Ein Vergleich mit PJ Tucker scheidet aus: Dieser lernte in der vergangenen Saison noch den Distanzwurf, jedoch war Tucker Mitte 20 und in gewissem Maße lernwillig und auch lernfähig. Beim 30jährigen Ford kann man große Entwicklungssprünge ausschließen.

Man kann uns Fans erzählen, was man will. Ich glaube nicht, dass Ford, Gibson und mit Abstrichen Ogilvy im Sommer die erste Wahl gewesen waren. Vielmehr liegt die Vermutung nahe, dass die wirklichen Wunschspieler nicht zu bekommen waren. Aus welchen Gründen auch immer.

Jammern und lamentieren hilft aber jetzt auch nicht weiter. Wie schon oben erwähnt, Wachstumsschmerzen waren zu erwarten und eine herbe Niederlage in der Euroleague gegen einen, zugegeben, starken Gegner aus Istanbul tut weh, ist aber kein Beinbruch. Man muss dem Team einfach noch Zeit geben. Auch wenn das Gedächtnis eines Bamberger Basketballfans sehr kurz zu sein scheint, man muss nur ein Jahr zurückdenken. Nicht wenige, auch ich gehörte dazu, mutmaßten, dass PJ Tucker Weihnachen 2011 nicht mehr in Bamberg spielt. So schlecht und inkonstant waren damals seine Leistungen.
Vielleicht nehmen Ford und Gibson eine ähnliche Entwicklung?

Auftakt gelungen

Jahrelang lief der Saisonauftakt für die Bamberger Basketballer nach dem gleichen Schema ab: Man gab den netten Gastgeber und überließ dem Gegner den Sieg. Achtmal in Folge war dies der Fall. Seit einigen Jahren nun hat sich der Trend umgekehrt, denn Bamberg startet erfolgreich in die neue Spielzeit. Da machte die Auftaktpartie gegen Bremerhaven keine Ausnahme. 85:68 lautete am Ende der Spielstand und diese Zahlen spiegeln exakt die Kräfteverhältnisse zwischen beiden Mannschaften wider. Letzten Endes ist nur der Sieg wichtig, weniger die Höhe des Erfolges. Jedoch gibt es schon ein paar Eindrücke anzumerken.

Obwohl Coach Fleming eisern an John Goldsberry festhält ist der Aufbauspieler offensiv überhaupt kein Faktor. Er trifft seine Würfe nicht, setzt im Spielaufbau zu wenig Impulse und kann dass Bamberger Spiel zu selten lenken. Dies wäre eigentlich seine Aufgabe. Nach einem Jahr Verletzungspause kann er aber natürlich noch nicht wieder an sein altes Leistungsniveau anknüpfen. Die Kernfrage ist aber, ob er jemals wieder der alte sein kann. Nicht wenige haben da große Zweifel. Eine Profimannschaft kann es sich in der heutigen Zeit nicht leisten einen Spieler durchzuschleifen, der nur bei 70% seiner Schaffenskraft steht. Nicht bei den Ansprüchen die in Bamberg herrschen und bei dem straffen Programm der nächsten Wochen und Monate. Für mich war es ein Fehler John Goldsberry im Sommer einen neuen Vertrag zu geben. Auch, wenn die Verantwortlichen wie Manager und Trainer von seiner Genesung überzeugt waren. Erschwerend kommt nun die neuerliche Knieverletzung hinzu, die sich John Goldsberry in der ersten Halbzeit zuzog. Wie schwer die Blessur ist, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch niemand sagen.

Nach dem Spiel fragte mich jemand, was Bostjan Nachbar eigentlich bei uns will, er ist doch viel zu gut für die Liga. Diese Frage habe ich mir auch schon gestellt. Ein Spieler seines Kalibers habe ich in der Liga schon sehr lange nicht mehr gesehen. Es gibt wenig, was er nicht kann. Am meisten beeindruckend ist jedoch seine Spielübersicht. Er weiß zu jedem Zeitpunkt, was er mit dem Ball anzufangen hat. Dass sein Wurf sehr sicher ist und hochprozentig in den Korb fällt, braucht man nicht extra erwähnen. Auch scheint er schon als Leader innerhalb des Team akzeptiert zu sein, wenn man sein Verhalten und vor allem das seiner Mitspieler in den Spielpausen beobachtet.

Will man ehrlich sein, dann ist Maik Zirbes offensiv schon besser, als es Tibor Pleiß in vielen Spielen war. Die Walz aus der Pfalz (für die Jüngeren: http://de.wikipedia.org/wiki/Hans-Peter_Briegel) versteht es seinen wuchtigen Körper zielgenau einzusetzen. Er ist sich nicht zu schade auch in das Getümmel unter den Körben zu gehen, also genau dort, wo es wehtun kann. Wo die Ellbogen der Gegner sehr spitz sein können und sehr schnell ein paar Zähne verloren gehen oder das Nasenbein Schaden erleiden kann. Maik Zirbes scheint also nicht an der Centerkrankheit zu leiden, die man schon so oft in Bamberg beobachten konnte. Dies Krankheit machte sich dadurch bemerkbar, dass die Spieler die Zone mieden, wie der Teufel das Weihwasser und lieber Würfe aus der Distanz bevorzugten. Walter Palmer und Tim Ohlbrecht waren die bekanntesten Vertreter dieser Spezies. Defensiv hat Zirbes noch Defizite, denn er versteht es noch nicht regelmäßig, Würfe seiner Gegner dadurch zu beeinflussen, dass er sie blocken könnte. Aber dafür ist ja Sharrod Ford da.

Sharrod Ford pumpt nicht schon nach wenigen Minuten wie ein Maikäfer. Dies ist für mich die wichtigste Erkenntnis der beiden Spiele gegen Ulm am vergangen Sonntag und gegen Bremerhaven. Seine körperliche Fitness konnte er verbessern und dies tut seinem Spiel gut. Defensiv strahlt er eine unheimliche Gefahr aus. Die Gegenspieler können sich nicht sicher sein, dass ihre Würfe nicht postwendend zurück zum Absender oder auf die Tribüne geschickt werden, frei nach dem Motto „return to sender“. Im Angriff hat er sich auch stabilisiert, zumindest trifft er jetzt regelmäßiger Distanzwürfe. Aber ganz warm werde ich mit ihm noch nicht, zu sehr habe ich ihn aus seiner Berliner Zeit als eindimensionalen Spieler in Erinnerung.

Teddy Gipson hat die Fähigkeit innerhalb weniger Spielminuten viele Punkte zu erzielen, er trifft dann aus allen Lagen. Dies zeichnet ihn aus. So schlecht wie ihn manche sehen, empfinde ich ihn nicht. Er ist schnell, hat einen sehr guten Wurf und rebounded für einen Aufbauspieler ausgezeichnet. Einzig an seiner Spielübersicht, an der Fähigkeit ein Spiel zu lesen und situationsbedingt die richtigen Entscheidungen zu treffen habe ich noch Zweifel. Es gibt Phasen innerhalb der Spiele, da dominiert er. Und es gibt nicht wenige Phasen, da taucht er komplett ab, kann das Spiel seiner Mannschaft kaum führen. Vielleicht muss man ihm und dem Team aber auch nur Zeit geben zueinander zu finden. Nach so relativ kurzer Zeit kann noch kein blindes Verständnis herrschen.

Phillip Neumann hat ganz klar einen Schritt nach vorne gemacht. Die Zeit im Sommer hat er genutzt um sich weiterzuentwickeln. Er scheint das Spiel immer besser zu verstehen. Bemerkbar wird dies daran, dass er nicht mehr nur zum Korb zieht und seine Mitspieler komplett übersieht. Er versteht es jetzt auch den besser postierten Akteur zu sehen und den Ball auch mal zu passen. Einen guten Center zeichnet aus, dass er nicht nur bedingungslos den eigenen Abschluss sucht, sondern auch passen kann.

Insgesamt war der Erfolg gegen Bremerhaven ein positiver Start in die neue Saison. Bamberg scheint auf dem Weg zur Titelverteidigung gut aufgestellt zu sein. Man muss den Spielern einfach Zeit geben sich zu finden, auch wenn es Rückschläge geben sollte.

Podcast Ausgabe 2

In der zweiten Ausgabe des Podcast lässt sich der Hausherr über das erste Spiel der Bamberger Basketballer gegen Olympiakos Piräus beim Domreitercup aus und erzählt über seine Eindrücke von der Premiere von brosebaskets.tv.
Die Länge des Podcast ist diemal mit 13:30 Minuten deutlich kürzer als die der Ausgabe 1.
Für Kritik und Anregungen bitte die Kommentarfunktion nutzen.

 

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Podcast Folge 2

Härtetest

Ab Freitag steigt der traditionelle Domreitercup. Leider nicht in Bamberg in der Stechert-Arena, sondern in Nürnberg in einer besseren Schulturnhalle. Dies ist einfach kein würdiger Rahmen für ein Turnier, das so gut besetzt ist wie noch nie zuvor. Olympiakos Athen (amtierender Euroleague-Champion und griechischer Meister), Khimki Moskau und Maccabi Tel Aviv (Serienmeister aus Israel) sind die Gegner der Bamberger Basketballer. Nach den eher besseren Trainingsspielchen bei einen Turnier an gleicher Stelle vor zwei Wochen geht es diesmal um mehr.

Nach dem Wochenende wird man wissen, wo man als Mannschaft steht, wo es noch offene Baustellen gibt. Der neue australische Center A.J. Ogilvy ist bislang so ein Sorgenkind, verbrachte er doch mehr Zeit beim Arzt als beim Training. Erst war es der Oberschenkel, zuletzt die Leiste. Wenn er nicht langsam fit wird, wie soll er dann die kommende stressige Spielzeit durchstehen? Die drei Spiele gegen die namhaften Gegner werden für ihn ein Lackmustest, danach wird man sehen, ob er in Bamberg eine Zukunft hat.

Es würde mich nicht wundern, wenn der Kader bis zum Saisonstart in zwei Wochen noch die ein oder andere Änderung erfährt. Aber sind nur Spekulationen, vielleicht auch nur Ausdruck meiner Wünsche. Die andere Baustelle war in den vergangenen Wochen Sharrod Ford, der klare Defizite im physischen Bereich offenbarte. Auch er muss sich an diesem Wochenende beweisen, zeigen, dass er an seiner körperlichen Leistungsfähig gearbeitet hat.

Ich habe 25 € ausgegeben und mir das Jahresticket bei brosebasket.tv gegönnt. Dadurch komme ich in den Genuss alle Partien des Domreitercups bequem vom heimischen Sofa aus anzusehen. Denn nach Nürnberg werde ich nicht fahren.

Podcast Ausgabe 1

Nach 16 Jahren erhält diese Webseite (heute sagt man Blog dazu) auch eine Stimme.

Ich habe mich entschlossen aus der geschriebenen Anonymität herauszutreten und meine Gedanken zum Bamberger Basketball in gesprochene Worte zu fassen und einen Podcast aufzunehmen. Ob die Premiere auch eine Fortsetzung erfährt, wird man sehen. Anmerkungen zur ersten Folge bitte in die Kommentare schreiben.

 

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Podcast Folge 1

Der Kessel kocht über

Die Gerüchteküche brodelt munter vor sich her, die Mutmaßungen über Spielertransfers werden immer kurioser. Immer mehr Namen werden gehandelt, Wunschkader zusammengestellt ohne Rücksicht auf Etats und Budgets. Beispiel gefällig? Hier eine Auswahl der Spieler, die zur Zeit im Mittelpunkt der Gerüchte stehen: Ante Tomic (ist allerdings mittlerweile vom Markt, er hat in Barcelona unterschrieben), Elias Harris (wurde angeblich schon in Bamberg zusammen mit Tibor Pleiß gesehen), Donte Greene (er ist Deutscher), Peja Suput (er soll sich wieder angeboten haben), Anton Gavel (soll wahlweise in München, Bamberg oder der Türkei schon unterschrieben haben).

Brain Roberts hat auch noch keinen neuen Vertrag in Bamberg unterzeichnet, er möchte erst einmal in den USA die Summerleague spielen und sich für höhere Aufgaben empfehlen.

Wie auch immer, die Bamberger Basketballanhänger müssen sich noch mindestens bis Monat gedulden. Dann soll einen Pressekonferenz stattfinden auf der es dann hoffentlich Neuigkeiten zu Spielertransfers zu erfahren gibt. Bis dahin kann weiter fröhlich spekuliert werden.

Ante Tomic ante portas

Bamberg scheint auf der Suche nach einem Nachfolger von Tibor Pleiss, der ja bekanntlich nach Vitoria (Spanien) wechselt, fündig geworden zu sein. Ante Tomic, ein 25 jähriger Kroate weilt zur Zeit im Bamberg zum Vorspielen und medizinischen Untersuchungen. Die letzten beiden Spielzeiten war er bei Real Madrid unter Vertrag und wäre es auch noch, wenn sein Vertrag nicht aufgelöst worden wäre. Deshalb ist er auf dem Markt und für ein Team wie Bamberg interessant. Sicherlich wird er keinesfalls so viel verdienen wie bei den Königlichen, einen gewissen Provinzabschlag würde er schon in Kauf nehmen müssen. Aber dafür hätte er in Bamberg die Chance seinen Marktwert durch gute Leistungen wieder zu steigern. Denn Bamberg hat sich in den letzten Jahren bestimmt einen guten Ruf erarbeitet, Spieler zu entwickeln und Sprungbrett für höhere Aufgaben zu sein. Beste Beispiele sind Hines, Pleiss, Slaughter und auch Tucker.

So weit ich mich an die beiden Spiele in der Euroleague gegen Real Madrid in der vorvergangenen Saison erinnere, ist Ante Tomic so eine Art Tibor Pleiss Klon. Lang, beweglich und nicht unbedingt der Brecher am Brett. Dafür hat man aber ja auch Maik Zirbes geholt, der deutlich mehr Muskelmasse in das Spiel am Brett einbringen wird. Tomic ist in Madrid gescheitert, für Bamberg scheint er gut genug zu sein, sonst hätten die Verantwortlichen um Coach Fleming und Manager Heyder ihn nicht einfliegen lassen. Ob es zu einer Verpflichtung kommt, werden die nächsten Tage zeigen.

Wer sich schon einmal einen Eindruck von Ante Tomic machen möchte, kann dies in den folgenden Videos tun: