Ja, richtig gelesen, der große Fußballklub FC Bayern München spielt auch Basketball. Die älteren unter uns werden sich noch erinnern, die Münchner waren in den 90ern sogar schon mal in der Bundesliga und spielen momentan in der ProA. Noch. Jedoch werden den Münchner Verantwortlichen Interesse an der Bundesliga-Wildcard nachgesagt, die es wahrscheinlich geben wird. Denn der zweite der ProA, Cuxhaven, obwohl sportlich aufgestiegen, hat den Verzicht auf die Bundesliga schon bekanntgegeben.
Aber kann Basketball in München funktionieren, kann es neben Fußball noch andere Götter geben?
Betrachtet man die Münchner Sportszene, wird deutlich, dass es eigentlich nur den FC Bayern München gibt, der die Massen zieht. Selbst 1860 München hat schon Probleme das Stadion halbwegs zu füllen. Eishockey fristet nur ein Nischendasein und überlegt, nach der Absage der DEL zum Aufstieg, ob sie sich nicht der österreichischen Liga (!) anschließen sollen. Es gibt dann noch die Volleyballer aus Unterhaching, aber das war es dann auch schon mit der höherklassigen sportlichen Vielfallt in der bayerischen Landeshauptstadt.
Also, was liegt dann näher als wenn der Branchenprimus das Projekt Basketball selbst in die Hand nimmt. Hier kann nur das Motto lauten: „Nicht kleckern, sondern klotzen“. Das Modell kann nur funktionieren, wenn von Anfang an viel Geld in die Hand genommen wird. Dazu müssen Namen auf und neben dem Basketballfeld stehen, mit denen nicht nur die Insider und Hardcore-Fans was anfangen können. Nur so ist es dann möglich ausreichend Zuschauer für den Sport zu begeistern, so wie es in der Anfangszeit auch einmal in Köln der Fall war.
Es muss medial und marketingmäßig in die Vollen gegangen werden, die Erfahrung und Manpower hätte nur der FC Bayern München. Sportlich müsste man aber fast bei Null anfangen, mit ausreichend Geld sollte es aber möglich sein, eine Mannschaft zusammenzustellen, die den Abstieg verhindern kann. Zielsetzung kann dies aber für den großen FCB nicht sein. Ziel muss es sein, dauerhaft in Europa eine Rolle zu spielen. Und dann wird es wieder teuer. Ein zweistelliger Millionenbetrag pro Jahr sollte es dann schon sein.
Um einmal ein paar Namen in den Ring zu werfen:
Als Trainer können nur Dirk Bauermann oder Svetislav Pesic erste Wahl sein. Beide sind auch Nicht-Insidern bekannt und dürften alleine schon für viel Aufemrksamkeit sorgen. Auch sollte man versuchen namhafte deutsche Spieler zu verpflichten. Akteure, die schon bekannt sind und die medial „verwertbar“ sind. Spontan fallen mir da Steffen Hamann, Pascal Roller und Heiko Schaffartzik ein.
Mal sehen, ob etwas daraus wird. Bislang hat sich noch kein Verantwortlicher wirklich zu den Zielen geäußert.
Aber Achtung, außer Hamann, Roller und Schaffartzik gibt es auch noch Spieler, die derzeit für die Brose Baskets auflaufen. Bayern München, das ist für mich wieder so ein Retortenverein wie seinerzeit Köln und nun Frankfurt. Schade, dass die Cuxhavener, die den Aufstieg sportlich geschafft haben, nicht hoch kommen; wohl aus finanziellen Gründen. So regiert immer mehr das Geld, wer beim Abenteuer BBL teilnehmen kann.
Passend dazu:
http://www.sport1.de/de/basketball/artikel_244101.html