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Schlechter Verlierer

Der folgende offener Brief wurde heute von Frau Hannah Schalk, „Vertrieb Stadion & Hörsaal, Fremdsprachenkorrespondentin“ (!), im Namen von Herrn Franz Stegner verschickt.
Beim Lesen soll sich jeder seinen eigenen Teil denken.

Offener Brief von Franz Stegner zum Thema:
Stoschek: „Die sinnlose Debatte muss ein Ende haben“

Die Auseinandersetzungen bei den Brose Baskets zwischen den Sponsoren, Fans und der Führung lassen mich nicht kalt. Auch wenn sich mein Unternehmen glücklicherweise inzwischen als Werbepartner zurückgezogen hat, ist der „Trommler Franz“ immer noch mit dem Basketball-Virus infiziert und drückt der Mannschaft in allen Wettbewerben ganz fest die Daumen.

Leider zeichnete sich das Hin und Her bereits im Frühjahr dieses Jahres ab. Deswegen haben wir unter anderem auch die Verträge fristlos gekündigt, um nicht in dieses befürchtete Schlamassel hineingezogen zu werden. So wie das im Augenblick abläuft, kann es nur Verlierer geben. Dem Verein fehlt eine seriöse und gut strukturierte Führung.

So große Verdienste der Geschäftsführer Wolfgang Heyder bei der Entwicklung des Projekts auch haben mag: Er blickte hinten und vorne nicht mehr durch, versprach jedem das Blaue vom Himmel, verstrickte sich in Widersprüche, verdrehte laufend die Tatsachen und war vor allem im kaufmännischen Bereich ein Chaot. Völlig daneben fanden wir, dass er unter Zeugen mehrmals den Hauptsponsor Michael Stoschek massiv beschuldigte und vor einer kompletten Übernahme durch das Unternehmen aus Coburg eindringlich warnte. Wir fragten uns schon damals: Was erzählt Herr Heyder wohl über Stechert bei anderen Gelegenheiten?

Jetzt ist die Katze aus dem Sack und Brose hat alle Fäden fest in der Hand. Vielleicht ist das eine gute Lösung. Denn auch ein professioneller Basketball-Verein muss wie ein Unternehmen mit klaren Strukturen geführt werden. Darin hat Michael Stoschek sicher große Erfahrung und mit seinen enormen finanziellen Möglichkeiten auch die Chance, die Brose Baskets auf europäischer Ebene dauerhaft in der Spitze zu positionieren.

Freilich sind auch unsere Erfahrungen mit Michael Stoschek nicht die besten. Noch heute bin ich sauer darüber, wie er mich im Herbst wegen einer Spielerverpflichtung über den Tisch zog. Wenn ich mein Engagement um weitere 100.000 Euro erhöhe, versprach er mir damals, werden wir sämtliche Stuhlaufträge von Brose erhalten. Das versicherte mir Michael Stoschek sogar per Handschlag. Doch sein Hallstadter Geschäftsführer Matthias Drewniok sorgte schnell wieder für Ernüchterung, als er unter Zeugen berichtete: Dieses Versprechen kann mein Chef gar nicht einhalten. Denn unsere Stühle und Tische kaufen wir China. Erst nach intensiver und längerer Nachfrage erhielten wir schließlich einen Auftrag über stolze 13.000 Euro.

Ehrlicherweise geht es mir nicht um das Geld. Ich bin von Michael Stoschek als Unternehmer-Persönlichkeit enttäuscht, die nicht ihr Wort hält.

Gerne hätten wir uns weiter als einer der großen Werbepartner in Bamberg engagiert. Mir und unseren Geschäftskunden gefiel das Basketball-Spektakel. Wir waren von den sportlichen Erfolgen restlos begeistert. Vor etwa einem Jahr hatten wir deshalb dem Bamberger Oberbürgermeister Starke bereits unsere Zusage gegeben, den Vertrag als Namens-Patron der damaligen Stechert Arena um drei Jahre zu verlängern. Starke klopfte mir in seinem Amtszimmer sogar auf die Schulter und lobte uns als Retter des Bamberger Basketballs. Doch dann wurden wir von Starke immer wieder vertröstet und an der Nase herumgeführt. Ich bin mir ziemlich sicher: Schon damals wurden wir nur hingehalten, um die große Lösung mit Brose vorzubereiten und zu realisieren. Einfach peinlich, wie wir vom Bamberger Oberbürgermeister abgekanzelt wurden. Ein typischer Fall von Mobbing. Die aktuelle Entwicklung bestätigt unsere Vorahnung.

Plötzlich spielt bei der Stadt Bamberg Geld für eine neue Bestuhlung, für ein neues Outfit und für einen neuen LED-Video-Würfel keine Rolle mehr. Mit uns wurde über eine neue Bestuhlung wie auf einem arabischen Kameltreibermarkt gefeilscht. Oberbürgermeister Starke jammerte immer wieder: Wir haben kein Geld.

Ich will nicht nachtarocken oder schmutzige Wäsche waschen, weil wir den Auftrag für die neue Bestuhlung der Arena nicht bekommnen haben. Das Leben geht weiter. Wir sind weltweit erfolgreich und bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien sind fünf Stadien mit unseren qualitativ hochwertigen Produkten ausgestattet. Wir sind an der Realisierung von europäischen Großprojekten wie der Elb-Philharmonie in Hamburg sowie den Konzertsälen der Philharmonie de Paris und von Radio France in der französischen Hauptstadt wesentlich beteiligt.

Aber wer den Franz Stegner kennt, weiß, dass ich mir kein Blatt vor den Mund nehme. Mit dieser teilweise primitiven, hinterfotzigen und unseriösen Art und Weise werden es die Brose Baskets zukünftig schwer haben, potente Sponsoren zu akquirieren. Die Wahrheit muss die Wahrheit bleiben.

Franz Stegner

geschäftsführender Gesellschafter der Stechert Stahlrohrmöbel GmbH

 

Stechert-Arena Teil 2

Und weiter geht es mit der Schlammschlacht:

Presse-Information der Stechert Stahlrohrmöbel GmbH vom 25.04.2013

Stechert kündigt fristlos das Namenspatronat für die Bamberger Stechert Arena

In seiner Wochenendausgabe vom 20. /21. April 2013 veröffentlicht der Fränkischen Tag auf Seite 9 einen Bericht mit der Überschrift „Stadt im Clinch mit Namensgeber“. Darin wirft Andreas Starke, der Oberbürgermeister der Stadt Bamberg, dem geschäftsführenden Stechert-Gesellschafter Franz Stegner vor, Lügen zu verbreiten.

Diese ehrenrührige Unterstellung weist die Geschäftsleitung der Stechert Stahlrohrmöbel GmbH aufs Schärfste zurück. Fakt ist, Franz Stegner hat nicht die Unwahrheit gesagt. Damit wollen wir das leidige Thema endgültig beenden, müssen aber auch die notwendigen Konsequenzen ziehen.

Aufgrund des massiv gestörten Vertrauensverhältnisses kündigt nun die Stechert Stahlrohrmöbel GmbH fristlos den Vertrag über das Namenspatronat der Stechert Arena zwischen der Stechert GmbH, der BAB Bamberg Arena Betriebsgesellschaft mbH, einem Tochterunternehmen der Stadt Bamberg, und der Sportholding Franken1st Bamberg Basketballgesellschaft mbH. Bereits am 3. April 2013 hatte Stechert angekündigt, den am 30. September 2013 auslaufenden Vertrag nicht mehr zu verlängern.

Eigentlich war Stechert gewillt, alle vertraglichen Verpflichtungen loyal zu erfüllen. Doch die geschäfts- und rufschädigenden Anschuldigungen des Bamberger Oberbürgermeisters Andreas Starke lassen uns keine andere Wahl. Es ist einfach nur traurig, wie mit einem Partner umgegangen wird, der vor drei Jahren bei der Insolvenz der Sabo GmbH als Sponsor in größter Not eingesprungen ist, um den Bamberger Spitzen-Basketball zu retten. Wir sind nur noch maßlos enttäuscht. Deshalb werden wird uns zum Thema „Stechert Arena“ auch nicht mehr äußern.

Alle Basketballfans der Brose Baskets bitten wir um Verständnis für unsere Entscheidung, zu der uns Oberbürgermeister Andreas Starke zwang. Wer Franz Stegner kennt weiß, dass ihm als leidenschaftlichen Basketball-Fan der Ausstieg als Namenspatron der Bamberger Stechert Arena sehr schwer fällt. Zumal ihn auch viele Fans angerufen und gebeten haben, eine Vertragsverlängerung doch noch zu überdenken. Im Inneren seinen Herzens war Franz Stegner bereit, den Bamberger Basketball weiter äußerst großzügig zu unterstützen. Aber als seriöser Geschäftsmann kann er sich nicht zum Lügner abstempeln lassen.

Der Mannschaft und dem Trainerteam der Brose Baskets drücken wir für die Playoffs um die deutsche Meisterschaft ganz fest die Daumen.

Für uns ist damit in der Öffentlichkeit das Kapitel Stechert Arena abgeschlossen. Zu weiteren Äußerungen oder Erklärungen werden wir ab sofort keine Stellungnahme mehr abgeben.

 

Stechert-Arena Teil 1

Und weiter geht es mit dem Waschen von schmutziger Wäsche. Herrlich! Ich hole mir gleich Popcorn… Und wie ich die Bamberger Verhältnisse so einschätze, dann wird es mit Sicherheit noch mindestens eine Fortsetzung geben.

Im Fränkischen Tag von heute ist hinter der Paywall zu lesen:

Von Michael Wehner

Stegner droht Bamberg mit einem Skandal

Die Fronten zwischen Stadt und dem Namensgeber der Stechert-Arena sind nach wie vor verhärtet. Die Stadt hält Stegners Angebote für unzureichend. Der droht damit, eine „Bombe platzen zu lassen“. Baskets-Manager Wolfgang Heyder will trotzdem die Wogen glätten.

Anfang 2012 ließ sich Franz Stegner noch feiern. Zu seinem 75. Geburtstag kamen mehrere hundert Gäste in die Halle, die seit drei Jahren nach seiner Firma benannt ist. Auch die Brose-Basket-Stars, Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) und der bekannte Chorleiter Gotthilf Fischer erwiesen dem fränkischen Unternehmer die Ehre.

Ein Jahr und drei Monate später ist von der Festtagsstimmung rund um die Stechert-Arena nichts mehr übrig: Stegner übt sich in einer Schimpfkanonade auf Bamberg . Er will nichts von seinen Vorwürfen zurücknehmen, die er vor vier Tagen in einer Coburger Zeitung erhoben hatte. Er spricht von einem Gedächtnisschwund des OB und von Machenschaften der Brose Baskets in Bamberg: „Mit jemanden so umzugehen, der wie ich geholfen hatte, als Not am Mann war – das ist eine Sauerei hoch drei.“

Auch an der Behauptung, dass zwei Sponsoren abgesprungen seien, mit denen die Stadt angeblich über die Namensrechte verhandelt habe, hält Stegner unbeirrt fest. Er habe sie „aus dem engsten Umfeld von Starke erfahren“. Glaubt man Stegner, ist es nur seiner Zurückhaltung zu verdanken, dass aus dem Streit um die Namensrechte nicht noch ein viel größerer Skandal wird: „Wenn ich die Bombe platzen lasse, dann haben die Brose Baskets ein großes Problem. Dann muss der, der am meisten für den Basketball in Bamberg getan hat, zurücktreten“, droht es unüberhörbar aus Wilhermsdorf in Mittelfranken.

Oberbürgermeister Andreas Starke will zu solchen „Rundumschlägen“ keinen Kommentar abgeben.Wie er sagte, entbehren die Spekulationen Stegners um ein Scheitern von Namensrechtverhandlungen in Bamberg jeder Grundlage. Die Stadt sondiere derzeit den Markt und befinde sich mit mehreren Partnern in aussichtsreichen Verhandlungen. Wer diese möglichen Sponsoren sind, lässt Starke nach wie vor offen: Bereits genannt wurde in der Öffentlichkeit allerdings der Name Franken Maxit. Der Azendorfer Baustoffhersteller würde nach eigenem Bekunden das Namensrecht gerne übernehmen.

Ob es dazu kommt oder ob andere, noch unbekannte Institutionen der drittgrößten Mehrzweckhalle in Bayern ihren Namen verleihen werden, soll noch vor der Sommerpause bekannt gegeben werden. Wie Starke betont, strebt er eine langfristige Absicherung der Halle möglichst für zehn Jahre an. Laut OB soll Schluss sein mit dem alljährlichen Fragespiel, wie die Halle demnächst heißen wird.

Für die Arena Betriebs GmbH stellen die Einkünfte aus der Vermarktung des Hallennamens eine unverzichtbare Grundlage dar, um die Kosten zu bestreiten, die die Halle alljährlich aufwirft. Rund ein Drittel von 1,2 Millionen Euro im Jahr kommen aus dem Namenssponsoring und der Miete der Basketballer. „Ohne diese Summe könnten wir die schwarze Null, die uns die Politik vorgegeben hat, nicht einhalten“, sagt Geschäftsführer Horst Feulner. Für ihn war die Absage an Stegner deshalb nicht zu vermeiden: „Dieses Angebot hätte nicht ausgereicht, um den Wirtschaftsplan der nächsten Jahre auszugleichen.“

Trotz der schweren gegenseitigen Vorhaltungen gibt es bei den Brose Baskets als wichtigstem Hallennutzer ein großes Interesse, die Wogen wieder zu glätten. „Diese Auseinandersetzung schadet uns doch allen“, sagt Wolfgang Heyder mit Blick auf die verheerende Außenwirkung. Der Brose Baskets Manager ist deshalb am Mittwoch nach Wilhermsdorf gefahren, um Stegner davon zu überzeugen, zum kooperativen Kurs der Vergangenheit zurückzukehren. „Unsere Zusammenarbeit war in den letzten Jahren von einem guten Miteinander geprägt. Stegner hat uns in einer schwierigen Zeit aus der Patsche geholfen.“

Ob es gelingt den cholerischen Firmenboss zu besänftigen, der als Sponsor auch beim VfL Frohnach und beim Club in Nürnberg schon manche Kontroverse ausgelöst haben soll? An seiner Grundeinschätzung hat sich bei Heyder nichts verändert. Die Vorwürfe Stegners gegenüber der Stadt seien haltlos. Darüber hinaus habe der Sponsor keinen Grund sich zu beschweren. Stegner habe nicht nur den Bekanntheitsgrad des Unternehmens Stechert erheblich gesteigert, sondern auch mehrere große Bestuhlungsaufträge durch Vermittlung aus Bamberg an Land gezogen.

Auch über die mögliche „Bombe“, die Stegner zünden könnte, glaubt man in Bamberg mittlerweile Bescheid zu wissen. Es handelt sich um eine mobile Tribüne, die seit Januar in der Strullendorfer Hauptsmoorhalle, steht. Hier weigert sich die Gemeinde Strullendorf den vereinbarten Preis zu zahlen. Doch Bürgermeister Andreas Schwarz (SPD) hat einen guten Grund, die öffentlichen Gelder zurückzuhalten: Das Bauwerk entspricht nicht dem, was wir bestellt haben. Es fehlen etliche Sicherheitszertifikate.“

Stechert-Arena bald Geschichte

Jetzt ist es offiziell: Wie man hier schon vor einigen Tagen lesen konnte, steigt die Firma Stechert als Namensgeber für die Bamberger Veranstaltungshalle aus.
In der Neuen Presse Coburg äußerte sich Franz Stegner, der Chef der Firma Stechert dazu:

Franz Stegner, Geschäftsführender Gesellschafter der Stechert Stahlrohrmöbel GmbH in Wilhermsdorf (Landkreis Fürth in Bayern), beendet den Sponsorenvertrag für die Arena in Bamberg. Das bestätigte Stegner, der aus Frohnlach bei Coburg stammt, der Neuen Presse am Karfreitag auf Anfrage. Stegner begründete seine Entscheidung damit, dass hinter seinem Rücken und ohne ihn zu informieren Verhandlungen zum künftigen Namenssponsoring der heutigen „Stechert-Arena“ aufgenommen worden seien. „Das mache ich nicht mit. Wenn man in Bamberg der Meinung ist, man müsse sich einen neuen Partner suchen, dann soll man das tun“, betonte Franz Stegner.

Update: Mittlerweile gibt es in der Neuen Presse Coburg hinter der Paywall weitere Informationen:

Franz Stegner, Geschäftsführender Gesellschafter der StechertStahlrohrmöbel GmbH in Wilhermsdorf (Landkreis Fürth in Bayern), beendet den Sponsorenvertrag für die Arena in Bamberg. Das bestätigte Stegner, der aus Frohnlach bei Coburg stammt, der Neuen Presse am Karfreitag auf Anfrage. Stegner begründete seine Entscheidung damit, dass hinter seinem Rücken und ohne ihn zu informieren Verhandlungen zum künftigen Namenssponsoring der heutigen „Stechert-Arena“ aufgenommen worden seien. „Das mache ich nicht mit. Wenn man in Bamberg der Meinung ist, man müsse sich einen neuen Partner suchen, dann soll man das tun“, betonte Franz Stegner.

Die Sporthalle, in der die Brose-Baskets spielen, wird von der BAB Bamberg Arena Betriebsgesellschaft mbH betrieben. Gesellschafterin ist die Stadt Bamberg. Die BAB hat für die Rechte am Namenssponsoring der Arena einen jährlichen Betrag von 250  000 Euro eingeplant, erläuterte Wolfgang Heyder, Manager der Brose-Baskets, gestern der NP. Der dazu mit dem Stahlrohrmöbelhersteller Stechert im Jahr 2010 geschlossene dreijährige Vertrag steht heuer zur Verlängerung an.

Franz Stegner erklärte, dass Stechert vom Kauf der Namensrechte der Bamberger Arena profitiert habe. Das mittelfränkische Unternehmen habe damit seinen Bekanntheitsgrad stark erhöhen können. Stechert stattet Sportstätten in aller Welt aus, beispielsweise Fußballstadien mit Schalensitzen. Auch die Besucher der HUK-Coburg-Arena sitzen auf Stechert-Produkten.

Franz Stegner betonte, er habe der BAB schon vor Weihnachten ein faires Angebot zur Verlängerung des Namenssponsor-Vertrags für die Stechert-Arena unterbreitet. Er sei aber immer wieder hingehalten und vertröstet worden; gleichzeitig seien Verhandlungen mit anderen möglichen Sponsoren geführt worden, ohne ihm dies mitzuteilen. Dies sei für ihn inakzeptabel.

Nach Informationen der Neuen Presse hat die BAB für die nächsten drei Jahre insgesamt 750 000 Euro für die Vergabe der Namensrechte an der Arena eingeplant. Das neue Angebot der Stechert GmbH sei zweigeteilt: die eine Hälfte in bar, die andere in Form von Stühlen, da das Unternehmen die Arena als Showroom für seine Produkte nutzen wolle. Da dies jedoch für die BAB einen Einnahmeausfall von 375 000 Euro bedeute, habe man sich auf die Suche nach weiteren Sponsoren begeben müssen. Weder von Franz Stegner noch von der Stadt Bamberg als Gesellschafterin der BAB gab es dazu am Karfreitag eine Stellungnahme.
Die Stechert-Arena in Bamberg ist die drittgrößte Mehrzweckhalle in Bayern. Seit Oktober 2010 wird sie nach einem Übernahmebeschluss des Stadtrats von der BAB Bamberg Arena Betriebsgesellschaft mbH betrieben. Die Arena bietet bis zu 8000 Plätze bei Konzerten und bis zu 6800 bei Sportveranstaltungen.

Dies wirft jetzt natürlich die Frage auf, wer an der Stelle von Stechert in Zukunft die Halle sponsert. Ein heißer Kandidat ist für mich die Firma Brose. Denkbar wäre das Engagement mit dem Neubau des Kompetenzzentrum des Automobilzulieferers an der Breitenau in irgendeiner Form zu verbinden. Frei nah dem Motto: „Du sponserst die Halle, dafür bekommst du den Strom billiger“

Einen kleinen Seitenhieb kann ich mir an dieser Stelle nicht verkneifen: Ich habe mir große Mühe gegeben, konnte aber beim besten Willen im Fränkischen Tag kein einziges Wort dazu finden. Nicht zum ersten Mal scheint das Bamberger Medienzentralorgan (von einigen auch fränkische Prawda genannt) Neuigkeiten nicht zu kennen oder nicht schreiben zu dürfen.

Fanseele

Mit der Fanseele ist es so eine Sache. Sie freut sich, wenn die Mannschaft gut spielt und gewinnt. Und sie weint, wenn es nicht so gut läuft. Insofern hat die (meine) Fanseele die letzten Wochen nicht gerade viel Grund zum Jubeln gehabt. Nach der Niederlage gegen den Erzrivalen aus Berlin stand mein Entschluss fest: Ich nehme eine Auszeit vom Basketball, ich gehe nicht zum Spiel gegen Athen. Meine Entscheidung war gefallen und hatte den Grund, dass ich mich selbst schützen wollte. Schützen vor der Aufregung, die in mir aufsteigt, wenn es auf dem Parkett mal wieder nicht so läuft, wie erhofft. Aber was soll ich sagen, am Mittwochabend spürte ich auf einmal wieder die Vorfreude auf ein Basketballspiel „meines“ Teams in mir aufsteigen. Und heute dann gab ich mir ein innerliches GO. Gerade in schwierigen Phasen hat die Mannschaft Unterstützung nötig – auch von mir.

Angeblich soll es bald vorbei sein mit der Namensgebung Stechert-Arena. Aus unbestätigten Quellen habe ich erfahren, dass bereits nach einem Nachfolger gesucht wird, der die Namensrechte der Halle für einen niedrigen 6-stelligen Betrag pro Jahr erwerben soll. Ob das mehr als nur ein Gerücht ist, werden die nächsten Monate zeigen.

 

TOP 4 fällt aus!

Riesenschock bei den Verantwortlichen der BBL, den beteiligten Mannschaften und den Fanlagern: Das eigentlich an diesem Wochenende geplant Finalpokalturnier muss ausfallen!

Bei einer routinemäßigen Überprüfung des Brandschutzes in der Stechert-Arena wurde am späten Donnerstag Nachmittag festgestellt, dass unter dem Dach ein Paar Spitzohrfledermäuse brüten. Diese in Franken schon als ausgestorben geltende Spezies hat in den letzten Tagen ihr Nest auf einen der Stahlträger gebaut, die das Dach der Basketballhalle tragen. Die sofort gerufenen Tierschutzexperten der Stadt Bamberg und des Bund Naturschutz erklärten spontan ein sofortiges Veranstaltungsverbot für die nächsten 18 Tage. Solang dauert die Brutzeit der äußert scheuen Tiere. Wie das Pärchen den Weg in die Halle gefunden hat, darüber rätseln noch die Experten.

Mit Unverständnis reagierte nicht nur BBL-Vorsitzender Jan Pommer: „Wochenlange Vorbereitungen sind mit einem Schlag zunichte gemacht. Ich bin sehr enttäuscht.“ Eine Ersatzhalle kann man natürlich nicht in der kurzen Zeit zur Verfügung stellen. Die Arena in Nürnberg wäre eine Alternative, doch sie ist an diesem Wochenende bereits belegt. Es findet dort – welch eine Zufall – eine Ausstellung von Brieftauben statt. Ein namentlich nicht genannt werden wollender US-Spieler reagierte trotzig: „Daheim in Texas würden wir das Problem auf unsre Art regeln. Schließlich haben wir doch alle Gewehre.“ Für ein fried- und tierliebendes Volk ist dies natürlich keine Lösung.

Auch von Sport 1, die eigentlich am Samstag und Sonntag alle Spiele live ausstrahlen wollten, gibt es schon eine Reaktion. Kommentatorlegende Frank Buschmann sagte zu, dass statt Basketball eben die seltenen Vögel gezeigt werden: „Sport 1 wird eine Kamera installieren, die die Fledermäuse beim Brüten beobachtet. Immer, wenn sich etwa tut, werden wir live dorthin schalten. Ist eine gute Gelegenheit das Profil von Sport 1 zu schärfen und unsere Kompetenz im Nachrichtensektor zu stärken.“

Berlin, Berlin, wir waren in Berlin!

Zum Spiel selbst hat Walter schon alles geschrieben. Es war für uns Anwesende wirklich eine Augenweide, auch wenn die Entfernung vom Spielfeld in dieser großen Halle Einiges am Genuss schmälerte.

Ich will vielmehr ein großes Lob an den Fanclub loswerden! Ich war mit einem Freund als Nichtmitglied in einem der drei Busse bei der Dreitagesfahrt dabei. Von der Abfahrt bis zur Rückkehr fantastisch organisiert! Begrüßt mit einer gut gefüllten Brotzeittüte brachen wir pünktlichst auf. Im Bus überraschte uns der Fahrer der Fa. Schnabel mit der Ankündigung von Freikaffee und kostenlosem Gebäck. Es gab weiterhin vom Fanclub einen Gutschein für ein Freigetränk an Bord. Während der Fahrt wurden an- und aufgeregte Gespräche über das bevorstehende Ereignis geführt. Ein Programm des Reiseablaufs wurde verteilt ebenso ein Plan für die „Schlachtgesänge“.

Bei der Ankunft in Berlin erfolgte ebenso reibungslos und unkompliziert die Zimmerverteilung, danach ging es nach kurzer Verschnaufpause mit dem eigenen Bus weiter zu einer tollen Stadtrundfahrt mit einem ausgezeichneten Stadtführer.

Der Abend und der Samstag waren zu freien Verfügung, was bei – glücklicherweise – schönem,  allerdings kaltem Wetter ausgiebig genutzt wurde.

Rechtzeitig vor Spielbeginn ging es wieder mit dem Bus zur O2 World. Eine wirklich beeindruckende Halle mit guter Infrastruktur und angenehmem Komfort, wie z.B. gepolsterten Sitzen für alle.

Das Spiel selbst setzte uns einem Wechselbad der Gefühle aus. Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt: 5 Fehlversuche von Casey Jacobsen zu Beginn, eine wie entfesselt aufspielende Berliner Mannschaft. Zur Pause dann nur noch ein Punkt Rückstand – Hoffnung. Nach ausgiebiger Stärkung in der Halbzeit Jubel über eine 10-Punkteführung, die aber leider schneller schmolz als der Schnee zu Ostern.

Dann im letzten Viertel wieder die von mir schon öfters erwähnten Tugenden. Harte Verteidigung,  super Kondition, ein Basketballgott namens Suput und überforderte Berliner, die sich nur noch mit Fouls zu retten versuchten. Und obwohl zu diesem Zeitpunkt bereits vier Bamberger Spieler je vier Fouls hatten, musste nur der Berliner Radulica mit fünf  Fouls vom Feld.

Nach dem Spiel kamen dann nach den obligatorischen Interviews nach kurzer Zeit die Spieler zum Fanblock um gemeinsam mit den Fans den verdienten Sieg zu feiern. Die Spieler freuten sich wie kleine Kinder!

Mit dem Bus ging es wieder zurück zum Hotel, das wohl an diesem Abend einen Rekordumsatz an Getränken verzeichnen konnte.

Am nächsten Morgen fuhren wir nach dem Frühstück nach Potsdam, wo wiederum eine ausgiebige Stadtrundfahrt angesagt war. Anschließend blieb auch noch Zeit, die Stadt aus der Fußgängerperspektive zu besichtigen.

Nach einer geruhsamen Rückfahrt, während der manche Mitreisende entweder den Restalkohol verdampften oder andere das Level wieder auffüllten, waren wir am frühen Abend wohlbehalten zurück an der Stechert Arena.

So sei an dieser Stelle dem Fanclub nochmals ausdrücklich gedankt, auch Nichtmitgliedern dieses tolle und erfolgreiche Wochenende ermöglicht zu haben!

Am Ende kackt die Ente

Ein Sieg in letzter Sekunde ist das Schönste was es gibt. Er löst unbeschreibliche Glücksgefühle aus, setzt Emotionen frei, die es sonst nur selten gibt. Nach der 67:68 Niederlage am Donnerstag gegen Rom durften nur die Gäste dies erleben. Bamberg jubelte – aber nur bis 1,7 Sekunden vor dem Ende.

Brian Roberts hatte gerade mal wieder einen seiner unglaublichen Dreier getroffen und Bamberg mit 2 Zählern in Front gebracht. Aber ein Spiel dauert bekanntlich 40 Minuten und nicht nur 39:58,3 Minuten. Schade – dieses Wort hörte man nach der Partie häufiger. Bamberg hat nun in der Euroleague die dritte Partie in Folge mit 4 oder weniger Punkten verloren. Mit etwas mehr Glück, oder Begünstigung der Schiedsrichter, könnte unsere Bilanz wesentlich besser aussehen.

Die Niederlage tut weh, zeigt aber auch deutlich, Bamberg kann in der europäischen Königsklasse mithalten und eine durchaus respektable Leistung zeigen. Was zählt sind aber nur Siege, Meister der Herzen ist ein Titel für den man sich nichts kaufen kann. Sechs Spieltage sind in der Euroleague absolviert, gesehen habe ich alle, sei es nun live in der Stechert-Arena oder vor dem PC mittels eines Internetstreams.

Das Bamberg in Europa so gut mithalten kann liegt sicherlich zum Großteil an der geschlossenen Mannschaftsleistung. Um aber Duftmarken zu setzen, sprich Erfolge zu haben, bedarf es aber auch Einzelkönnern, die sich über das Kollektiv erheben. Spieler, die den Unterschied machen, hat Bamberg im Grund nur zwei, vielleicht drei.

Brian Roberts gehört auf jeden Fall zu den Akteuren, die konstant auf hohem Niveau agieren. Er hat den Killerinstinkt schwierige Würfe zu treffen, im Tennis würde man sagen, er macht die „Big Points“. Seine Leistungskurve zeigt nach oben, er hat sich zur letzten Saison verbessert, Er nimmt sich zwar immer noch seine Auszeiten, trifft aber, wenn es darauf ankommt.

Der zweite Spieler, die europäisch mithalten kann ist Kyle Hines. Erwarten konnte man dies nicht, ist er doch mit offiziell 1,96 Metern seinen Gegenspielern auf der Centerposition um mindestens einen Kopf unterlegen. Er ist aber so schnell, wendig und mit soviel Kraft und Athletik ausgestattet, dass er sich am Korb immer wieder durchsetzen kann – und dies konstant in fast jedem Spiel.

Dahinter kommen mit Abstrichen Casey Jacobsen und Peja Suput. Beides sind Akteure, die mal ein Highlight – ich spreche nur von der Euroleague – setzen können, dies aber nicht jeden Spieltag. Ganz klar blieben den Beweis europäischer Tauglichkeit bislang Reyshawn Terry und Tibor Pleiß schuldig. Terry ist ein Backup für Peja Suput, mehr nicht. Er kann ihn nicht vollwertig ersetzen, dazu trifft er aus der Distanz zu schlecht. Und Tibor Pleiß muss endlich den nächsten Schritt machen, zur Zeit verharrt er auf einem Leistungsstand, welcher nicht gerade nach europäische Klasse oder gar NBA klingt.

Leichter wird die Aufgabe die nächste Runde zu erreichen durch die Niederlage nicht, zwei Erfolge sind sicherlich noch nötig um den Aufstieg zu schaffen. Realistische Möglichkeiten ergeben sich höchstens bei den Spielen in Charleroi und gegen Madrid. In Piräus oder Malaga auf einen Erfolg zu hoffen, wäre übertrieben.

Neuer Name für Jako-Arena

Michael Stoschek, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Brose Unternehmensgruppe, die Hauptsponsor der Brose Baskets Bamberg ist, verriet in einem Interview mit der Neuen Presse Coburg wer neuer Namenssponsor für die Jako-Arena wird:

Die Jako-Arena erhält einen neuen Namen. Wie wäre es mit „Brose-Arena“?

„Da muss ich Sie enttäuschen. Es gibt einen neuen Namenssponsor, ein Unternehmen, das Sportstadien bestuhlt. Diese Entscheidung ist getroffen.“

Dieses Unternehmen kann eigentlich nur Stechert heißen und ist als Sponsor bereits seit geraumer Zeit bei Spielen der Bamberger Basketballer präsent. Die Firma Stechert hat vorzügliche Referenzen aufzuweisen. Die Reihe der Stadien die mit ihren Sitze ausgestattet ist, ist lang. Angefangen vom Olympiastadion in Berlin, über die BayArena in Leverkusen und die Stadien in Hamburg, Hoffenheim und Nürnberg bis zu drei Fußball-WM Arenen in Südafrika. In 2009 erwirtschaftete die Firma, die ihren Hauptsitz etwa 20 km westlich von Fürth in Wilhermsdorf hat, 26 Millionen Euro Jahresumsatz. Ob in ihrem Werbeetat die kolportierten 200-300.000 Euro Platz haben um die drittgrößten Halle Bayerns in Stechert-Arena umzutaufen, weiß ich nicht. Jedenfalls ist diese Summe für eine Firma dieser Größe schon ein Kraftakt.

Nach dem oben genannten Interwiew von Michael Stoschek scheint die Entscheidung ob nun die Halle Stechert-Arena heißt (gefällt mir nicht, klingt irgendwie schlüpfrig…) gefallen zu sein. Offiziell sollte die Präsentation in den nächsten Tagen erfolgen, denn bekanntlich läuft der Vertrag mit der Firma Jako zum 30.06.2010 aus.

So sehr ich das Engagement von Firmen wie brose, Stechert oder früher TSK befürworte, habe ich meine Zweifel, ob sich so etwas wirklich lohnt. Produkte dieser Firmen kann kaum ein Endverbraucher direkt erwerben, also ist das alte Marketing-Motto „win on sunday, sell on monday“ ausser Kraft gesetzt.

Gut, auch ich habe im letzten Jahrtausend während meines Studiums als Nebenfach Marketing gehabt und weiß seitdem, dass es nicht immer nur um direkte monetäre Auswirkung geht, sondern auch um Erzeugung vom Stimmungen und das Bekanntmachen einer Marke. Insofern kann sich ein Engagement doch lohnen. Aber dies können Marketingfachleute sicherlich besser erklären.