Archiv der Kategorie: brose baskets Bamberg

Podcast Ausgabe 2

In der zweiten Ausgabe des Podcast lässt sich der Hausherr über das erste Spiel der Bamberger Basketballer gegen Olympiakos Piräus beim Domreitercup aus und erzählt über seine Eindrücke von der Premiere von brosebaskets.tv.
Die Länge des Podcast ist diemal mit 13:30 Minuten deutlich kürzer als die der Ausgabe 1.
Für Kritik und Anregungen bitte die Kommentarfunktion nutzen.

 

Hier der direkte Link zum Download (rechte Maustaste – Ziel speichern unter):

Podcast Folge 2

Härtetest

Ab Freitag steigt der traditionelle Domreitercup. Leider nicht in Bamberg in der Stechert-Arena, sondern in Nürnberg in einer besseren Schulturnhalle. Dies ist einfach kein würdiger Rahmen für ein Turnier, das so gut besetzt ist wie noch nie zuvor. Olympiakos Athen (amtierender Euroleague-Champion und griechischer Meister), Khimki Moskau und Maccabi Tel Aviv (Serienmeister aus Israel) sind die Gegner der Bamberger Basketballer. Nach den eher besseren Trainingsspielchen bei einen Turnier an gleicher Stelle vor zwei Wochen geht es diesmal um mehr.

Nach dem Wochenende wird man wissen, wo man als Mannschaft steht, wo es noch offene Baustellen gibt. Der neue australische Center A.J. Ogilvy ist bislang so ein Sorgenkind, verbrachte er doch mehr Zeit beim Arzt als beim Training. Erst war es der Oberschenkel, zuletzt die Leiste. Wenn er nicht langsam fit wird, wie soll er dann die kommende stressige Spielzeit durchstehen? Die drei Spiele gegen die namhaften Gegner werden für ihn ein Lackmustest, danach wird man sehen, ob er in Bamberg eine Zukunft hat.

Es würde mich nicht wundern, wenn der Kader bis zum Saisonstart in zwei Wochen noch die ein oder andere Änderung erfährt. Aber sind nur Spekulationen, vielleicht auch nur Ausdruck meiner Wünsche. Die andere Baustelle war in den vergangenen Wochen Sharrod Ford, der klare Defizite im physischen Bereich offenbarte. Auch er muss sich an diesem Wochenende beweisen, zeigen, dass er an seiner körperlichen Leistungsfähig gearbeitet hat.

Ich habe 25 € ausgegeben und mir das Jahresticket bei brosebasket.tv gegönnt. Dadurch komme ich in den Genuss alle Partien des Domreitercups bequem vom heimischen Sofa aus anzusehen. Denn nach Nürnberg werde ich nicht fahren.

Podcast Ausgabe 1

Nach 16 Jahren erhält diese Webseite (heute sagt man Blog dazu) auch eine Stimme.

Ich habe mich entschlossen aus der geschriebenen Anonymität herauszutreten und meine Gedanken zum Bamberger Basketball in gesprochene Worte zu fassen und einen Podcast aufzunehmen. Ob die Premiere auch eine Fortsetzung erfährt, wird man sehen. Anmerkungen zur ersten Folge bitte in die Kommentare schreiben.

 

Hier der direkte Link zum Download (rechte Maustaste – Ziel speichern unter):

Podcast Folge 1

Der Kessel kocht über

Die Gerüchteküche brodelt munter vor sich her, die Mutmaßungen über Spielertransfers werden immer kurioser. Immer mehr Namen werden gehandelt, Wunschkader zusammengestellt ohne Rücksicht auf Etats und Budgets. Beispiel gefällig? Hier eine Auswahl der Spieler, die zur Zeit im Mittelpunkt der Gerüchte stehen: Ante Tomic (ist allerdings mittlerweile vom Markt, er hat in Barcelona unterschrieben), Elias Harris (wurde angeblich schon in Bamberg zusammen mit Tibor Pleiß gesehen), Donte Greene (er ist Deutscher), Peja Suput (er soll sich wieder angeboten haben), Anton Gavel (soll wahlweise in München, Bamberg oder der Türkei schon unterschrieben haben).

Brain Roberts hat auch noch keinen neuen Vertrag in Bamberg unterzeichnet, er möchte erst einmal in den USA die Summerleague spielen und sich für höhere Aufgaben empfehlen.

Wie auch immer, die Bamberger Basketballanhänger müssen sich noch mindestens bis Monat gedulden. Dann soll einen Pressekonferenz stattfinden auf der es dann hoffentlich Neuigkeiten zu Spielertransfers zu erfahren gibt. Bis dahin kann weiter fröhlich spekuliert werden.

Ante Tomic ante portas

Bamberg scheint auf der Suche nach einem Nachfolger von Tibor Pleiss, der ja bekanntlich nach Vitoria (Spanien) wechselt, fündig geworden zu sein. Ante Tomic, ein 25 jähriger Kroate weilt zur Zeit im Bamberg zum Vorspielen und medizinischen Untersuchungen. Die letzten beiden Spielzeiten war er bei Real Madrid unter Vertrag und wäre es auch noch, wenn sein Vertrag nicht aufgelöst worden wäre. Deshalb ist er auf dem Markt und für ein Team wie Bamberg interessant. Sicherlich wird er keinesfalls so viel verdienen wie bei den Königlichen, einen gewissen Provinzabschlag würde er schon in Kauf nehmen müssen. Aber dafür hätte er in Bamberg die Chance seinen Marktwert durch gute Leistungen wieder zu steigern. Denn Bamberg hat sich in den letzten Jahren bestimmt einen guten Ruf erarbeitet, Spieler zu entwickeln und Sprungbrett für höhere Aufgaben zu sein. Beste Beispiele sind Hines, Pleiss, Slaughter und auch Tucker.

So weit ich mich an die beiden Spiele in der Euroleague gegen Real Madrid in der vorvergangenen Saison erinnere, ist Ante Tomic so eine Art Tibor Pleiss Klon. Lang, beweglich und nicht unbedingt der Brecher am Brett. Dafür hat man aber ja auch Maik Zirbes geholt, der deutlich mehr Muskelmasse in das Spiel am Brett einbringen wird. Tomic ist in Madrid gescheitert, für Bamberg scheint er gut genug zu sein, sonst hätten die Verantwortlichen um Coach Fleming und Manager Heyder ihn nicht einfliegen lassen. Ob es zu einer Verpflichtung kommt, werden die nächsten Tage zeigen.

Wer sich schon einmal einen Eindruck von Ante Tomic machen möchte, kann dies in den folgenden Videos tun:

Transfergeflüster

Das Fieber steigt, die Bamberger Basketballfans sind ganz unruhig, können es kaum noch erwarten. Was ist passiert? Geht die Saison doch noch weiter?

Nein, was die Anhänger zur Zeit bewegt, sind die vielen Gerüchte, die sich einzig und alleine um die Fragen drehen:
Welcher Spieler bleibt?
Welcher Spieler geht?
Und welcher Spieler kommt?

Kaum ein Tag vergeht, an dem ich nicht gefragt werde: Wie schaut es aus? Weißt du was? Hast du schon gehört?

Eines sei gleich mal klargestellt: Niemand weiß etwas genaues. Nicht 99% derjenigen, die irgendwelche Kaderpläne in diversen Internetforen posten. Nicht diejenigen, deren Schwager beim Stammtisch etwas aufgeschnappt hat. Und auch nicht ich.
Halten wir uns an die Fakten: Suput, Pleiß und Slaughter sind definitiv weg und Zirbes dockt neu in Bamberg an.
Gavel hat mit München verhandelt und ein sehr gutes Angebot erhalten. Ob die kolportierten Summen von über 400.000 € p.A. stimmen, werden nur er und seine Verhandlungspartner in München wissen. Angeblich (!) hat er aber bereits vor Wochen in Bamberg unterschrieben mit einer Ausstiegsklausel bis 30.06.2012, falls er doch noch ein besseres Angebot erhält. Ob ein besseres Angebot unbedingt mehr Geld beinhalten muss und welche Prioritäten Anton Gavel setzt, kann keiner wissen. Vielleicht geht es ihm gar nicht so sehr um das Geld, sondern ein intaktes Umfeld, ein guter Coach sind ihm wichtiger als noch mehr Geld auf dem Konto.

Ähnlich liegt der Fall bei Brian Roberts. Letztes Jahr versuchte er in Europa einen höher dotierten Vertrag zu erhalten, ist mit seinem Unterfangen aber ziemlich auf der Nase gelandet. So kam er dann kleinlaut wieder nach Bamberg zurück und Bambergs Manager Wolfgang Heyder wäre nicht der schlaue Fuchs, wenn er die (Not-)Lage der Familie Roberts nicht ausgenutzt und den Spielmacher im Preis gedrückt hätte.
In diesem Sommer sieht die Sache vermutlich anders aus, denn die gute Leistungen haben sich herumgesprochen und Brian Roberts dürfte sicherlich gute Angebote erhalten haben.
Auch für ihn stellt sich nun die Frage: Bleibe ich für weniger Geld in Bamberg und weiß, was ich habe, das Geld ist pünktlich am Monatsende auf dem Konto, meine Frau und Kind fühlen sich wohl? Oder wechsel ich für mehr Gehalt in ein Land, wo die Lage nicht so stabil ist wie in Deutschland und auch die sportliche Zukunft unsicher ist?
Es hängt halt immer von der persönlichen Einstellung ab. Manche Typen sind bodenständiger und bevorzugen Stabilität und Konitinuität (bestes Beispiel ist Chris Ensminger). Zu diesen Menschen zähle ich Brian Roberts. Es gibt aber auch die anderen Typen, solche wie Marcus Slaughter und auch P.J. Tucker.

Marcus Slaughter war in seiner gesamten Karriere schon immer ein Wandervogel, der gerne jedes Jahr woanders spielte. Darum verwundert mich sein Abgang aus Bamberg nicht. Ausserdem wird er bei Real Madrid sicher ein paar Euros mehr erhalten als im Frankenland.
P.J. Tucker ist auch der typische Vertreter eines Basketballsöldners. Dies soll keinesfalls abwertend gemeint sein. Wer würde nicht seinen Arbeitgeber wechseln, wenn er bei der neuen Stelle das doppelte verdient? Wie schon geschrieben, es kommt halt immer auf das persönliche Umfeld und auch auf die Herkunft an. Wenn man aus den Südstaaten der USA kommt und nicht unbedingt in einer privilegierten Umgebung aufgewachsen ist, dann kann ich die Einstellung, nur auf das Geld zu schauen und seine Talente an den meistbietenden zu verkaufen, sehr gut verstehen.
Darum glaube ich auch nicht an ein Verbleib P.J. Tuckers in Bamberg. Es wird sich garantiert ein Klub finden, der ihm so viel Geld bietet, dass er einfach nicht nein sagen kann. Und wenn es sein muss, dass er dann 9 Monate kaum Tageslicht sieht, weil er in einer Gegend spielt, wo der ewige Winter herrscht.

Vielleicht kommt es aber ganz anders und wir werden auch in der neuen Saison alle Spieler wieder im Bamberger Trikot auflaufen sehen. Denn: was wirklich hinter den Kulissen läuft, wissen nur die daran Beteiligten. Ausserdem sollte man nicht alles glauben, was so in der Öffentlichkeit erzählt wird. Wolfgang Heyder ist ein Meister seines Fachs, mit allen Wassern gewaschen und perfekt daran, zur rechten Zeit auch mal Nebelkerzen zu zünden, um seine wahren Absichten zu verschleiern. Ich vertraue ihm und seiner Arbeit und bin mir sicher, dass die Fans auch in der nächsten Spielzeit wieder eine Mannschaft sehen werden, die nicht schlechter ist, als die der abgelaufenen Spielzeit.

Dream Team

Bamberg ist das Dream Team dieser Dekade. Wie sagt man eigentlich zu diesem Jahrzehnt? In den 80ern und 90ern war es noch einfach einen Namen zu finden, aber das laufende Jahrzehnt zu benennen fällt schon schwer. Vorschläge dazu gerne in den Kommentaren. Aber zurück zum Thema.

Es gibt nur ein Dream Team. Die Mannschaft um Jordan, Johnson, Bird, Stockton, Malone, Pippen, Ewing, Laettner, Robinson, Mullin, Drexler und Barkley, die 1992 die olympischen Spiele so dominierten, dass der Sieg im Finale gegen Kroatien mit 32 Punkten Differenz der knappste Erfolg war. Dazu kann ich nur jedem diese absolut sehenswerte Dokumentation empfehlen. Sehbefehl!
Falls der Link mal wieder nicht funktionieren sollte, dann einfach bei Youtube nach „Dream Team Documentary“ suchen.

Ähnlich dominant sind seit mehr als zwei Jahren die Bamberger Basketballer. In der gerade eben abgelaufenen Bundesliga-Spielzeit verlor man nur fünf Partien. Waren schon letzte Saison viele Fans davon überzeugt, es gäbe keine Steigerung, wurden sie eines Besseren belehrt. Mit P.J. Tucker und Marcus Slaughter wurden zwei Akteure an Board geholt, die das Niveau noch einmal steigerten. Aber den Erfolg einzig diesen beiden zuzuschreiben, würde die Leistungen der anderen Spieler nicht gerecht werden. Gerade die Ausgeglichenheit des Kaders war die große Stärke Bambergs. Die Gegner konnten sich nie sicher sein, welcher Bamberger Akteur sie erledigen würde.

Einen ausführlichen Rückblick auf die Saison erspare ich mir. Vielmehr möchte ich Peja Suput würdigen.

Der Serbe zeigte viel Mut mit fast 30 Jahren den Schritt in ein ihm fremdes Land zu wagen. Der Sprache nicht mächtig, eine andere Kultur, war Bamberg für ihn nach einigen Stationen in Rest-Yugoslawien der erste Auslandsverein. Als ich ihn in den ersten Vorbereitungsspielen im September 2007 sah, war für mich schnell klar, Bamberg hat einen sehr guten Fang gemacht. Seine Cleverness, sein Spielverständnis, seine Beweglichkeit und seine Abschlusssicherheit suchte seines gleichen. Aber auch seine Defensearbeit wurde oft unterschätzt. Zumindest in den Bamberger Anfangsjahren konnte er seine Gegenspieler auch in der Defensive dominieren. Klar, er konnte sich nicht in allen Begegnungen voll motivieren. Aber oftmals war er in wichtigen Partien da und zeigte sein ganzes Offensivarsenal. Sein serbischer Tango in unmittelbarer Korbnähe verzückte die Bamberger Fans ein ums andere Mal und ließ die Gegner erst alt aussehen und dann verzweifeln.
Die Erfolge der letzten Jahre sind unzertrennbar mit seinem Namen verbunden. Peja, du wirst uns fehlen!
Ich fordere das Bamberger Management auf, sein Trikot unter die Hallendecke zu hängen. Ein Brauch und eine Ehre, die in der NBA verdienten Spielern zuteil wird und auch bei uns eingeführt werden muss.

Hier noch einige Highlights von Peja Suput.

Finale? Finale!

Privat wie im Berufsleben ist es doch erfreulich, wenn Ziele, die man sich steckt, erreicht werden. Die Bamberger Basketballer haben mit dem Finaleinzug ihr Mindestziel erreicht. aber wer im Finale steht, möchte sich damit nicht zufrieden geben. Nein, der Meistertitel muss das Ziel sein. Wie das zu schaffen ist, wissen die Bamberger ganz genau.

Für Finalgegner Ulm jedoch ist dies eine ganz neue Erfahrung. Warum sie die Hauptrunde auf Platz 2 abgeschlossen haben und durch die Playoff gepflügt sind, das wissen sie an den Donau wohl selbst nicht so genau. Klar, sie haben gute Spieler, die aber individuell betrachtet sicher nicht stärker sind, als die Bamberger. Also muss es das Kollektiv, die mannschaftliche Geschlossenheit sein, die für den Ulmer Höhenflug verantwortlich ist.
Mir scheint als hätten die Verantwortlichen bei der Ami-Lotterie die richtigen Lose, pardon Spieler, gezogen um erfolgreich Basketball spielen zu können. Die ist ja erst mal nicht verwerflich, man wird aber sehen müssen, wie sich das Ulmer Programm weiter entwickelt. Helfen würde auf jeden Fall eine deutsche Meisterschaft. Die Chancen dazu stehen nicht schlecht. Ich sehe die Finalserie als ausgeglichen an, mit leichten Vorteilen auf Bamberger Seite. Ausschlaggebend für Bamberg könnte der Heimvorteil sein, was im Übrigen auch Artland gespürt hat.

Jedenfalls sollten die Bamberger Basketballfans sich freuen die Mannschaft in der jetzigen Zusammenstellung zu sehen. Denn es ist schon klar, dass das Team in der nächsten Saison ein anderes Gesicht haben wird. Im worst case verliert Bamberg vier Spieler aus der starting five. Der Abgang Tibor Pleiss scheint schon fest zu stehen, die Frage ist nur wohin. Ob er gleich in die NBA zu Oklahoma City wechselt, oder erst noch ein Jahr im europäischen Ausland spielt, ist noch nicht geklärt. Ebenfalls besiegelt scheint der Wechsel Marcus Slaughter zu Real Madrid. Nachdem die Spanier ihn bereits im Winter haben wollten, und auch der Spieler einem sofortigen Wechsel nicht abgeneigt schien, soll der Wechsel nun im Sommer stattfinden.
Der dritte Kandidat für einen Abgang ist P.J. Tucker, der es entweder nochmal in der NBA versuchen möchte (aus meiner Sicht keine Chance, da zu klein) oder mit einem hochdotierten Vertrag irgendwo in Europa liebäugelt. Machen wir uns nichts vor, Tucker ist der Prototyp eines freiberuflichen Basketballakteurs. Er trägt seine Talent zwar nicht zum South Beach, aber dorthin, wo am meisten gezahlt wird. Loyalität oder auch Verbundenheit zu einem Basketballprogramm sind Eigenschaften die für ihn nicht an erster Stelle stehen. Aus seiner Sicht ist dieses Handeln durchaus verständlich, auch wenn es uns Fans schmerzt.
Un ob Brian Roberts nach dieser, auch für ihn persönlich, guten Saison in Bamberg zu halten sein wird, ist noch nicht entschieden.
Und der letzte, der auf der Wunschliste eines großen bayerischen Klubs steht ist Anton Gavel. Aber ist ja auch kein Geheimnis. Ob er sich für das ganz große Geld, oder doch für die Liebe entscheidet, steht noch nicht fest. Als Option gibt es noch einen Wechsel nach Spanien, um seiner Freundin wieder näher zu sein. Ob der Umbruch nun groß oder doch nur klein ausfallen wird, hängt auch davon ab, ob Bamberg wieder Meister wird und damit sich das Recht erwirbt in der Euroleague spielen zu dürfen.

Wie auch immer, es werden spannende Finalbegegnungen werden. Der Tisch ist gedeckt, mögen die Spiele beginnen.

Vom anderen Stern?

Spielen unsere Brösel zur Zeit „wie von einem anderen Stern“? Nein, beileibe nicht!
Gerade was sie uns gestern in der Anfangsphase des Spiels gegen Trier boten war echt enttäuschend.
Fast hatte man den Eindruck, sie spielten überheblich und arrogant, aber keineswegs sicher.

Aber dann! Dann kam P.J. Tucker! Und wie er auch noch von allen seinen Mitspielern in Szene gesetzt wurde war ein Augenschmaus. Gerade in der ersten Halbzeit hieß das Spiel ja fast Tucker gegen Trier, denn er hatte nur zwei Punkte weniger erzielt als die ganze Trierer Mannschaft zusammen.
Eine Trierer Mannschaft von der man einfach nur enttäuscht sein musste. Gerade nach dem knappen Hinspiel hätte man ein intensiveres und knapperes Spiel erwartet. Aber keiner in dieser Mannschaft entsprach auch nur annähernd den Erwartungen. Vor allem die zwei hoch gelobten Deutschen, Zirbes und Zwiener, brachten nicht viel zu Stande. Zirbes spielt viel mit Kraft aber ohne gute Centerbewegung und Zwiener erzielte keinen einzigen Korb – einfach enttäuschend!

Besonders zu erwähnen ist hier einmal mehr Peja Suput (oder sein jüngerer Bruder?). Vorne aber auch in der Verteidigung war er überaus präsent. Ein Leckerbissen sind seine Bewegungen (der „alten“ Schule) in Korbnähe. Drei Steals, hervorragende Pässe in der Zone und – diesmal – überzeugende Schnelligkeit, ihm merkt man den Spaß am Spiel manchmal direkt an. Gerade wenn ihm der Schalk aus den Augen blitzt, wenn er sich über gelungene Aktionen freut und wie er die Mitspieler zu solchen beglückwünscht.

Soviele Fastbreaks und Alley hoops haben wir in sieben Jahren Bauermann nicht gesehen wie sie jetzt in manchen einzelnen Spielen zu genießen sind!

Gratulieren muss man auch Chris Fleming und seinem Team zu der ausgezeichneten Coachingleistung. Jetzt ist die Gelegenheit günstig, dem Nachwuchs eine Chance zu geben und er tut das immer mehr. Und dieser dankt es ihm mit unbedingtem Einsatz und Fleiß.

Fast merkt man nicht, dass immerhin ein JJ noch auf der Bank sitzt und Roberts und Gavel gerade mal gute 20 Minuten auf dem Feld waren.

Bleibt zu hoffen, dass wir weiterhin vor schlimmen Verletzungen bewahrt bleiben und dass Wolfgang Heyder bald daran geht, den einen oder anderen Vertrag zu verlängern!

Europäische Träume beendet

Das Kapital Euroleague ist für Bamberg für diese Saison beendet, trotz einer guten Leistung unterlag man am Mittwoch in Athen mit 66:71. Man hätte beim griechischen Titelverteidiger gewinnen und Kaunas gleichzeitig gegen Zagreb verlieren müssen, dann hätte Bamberg den Aufstieg in die Runde der letzten 16 Mannschaften geschafft. Ein bisschen viel „hätte, wäre, wenn“ und Wunder passieren auch im Sport selten. Ab sofort kann man sich in Bamberg voll und ganz auf die Bundesliga konzentrieren.

Eigentlich bin ich ja froh. Nicht, dass Bamberg gescheitert ist, sondern, dass der Mannschaft sechs weitere Kräfte zehrende Partien erspart bleiben. Natürlich hätte ich sehr gerne Madrid, Barcelona oder Piräus in der Stechert-Arena gesehen, aber der Substanzverlust bei Körper und Geist wäre bei den Spielern sicher enorm gewesen. Kraft, die ab März, wenn es in die heiße Phase der Bundesliga geht, dringend benötigt wird. Schon gegen Ende der letzten Spielzeit war der Verschleiß bei vielen Bamberger Akteuren deutlich zu merken, nicht zuletzt aufgrund der Einsätze in der Euroleague.

Die Partie in Athen war ein Spiegelbild der vorherigen Spiele der Bamberger in der Euroleague. Das Motto „knapp daneben ist auch vorbei“ scheint wie für Bamberg gemacht. Drei Begegnungen (in heimischer Halle gegen Malaga und Moskau und auswärts in Athen) verlor man höchstens fünf Zählern. Die Niederlagen gegen Moskau und am Mittwoch schmerzen in der Rückschau nicht so sehr. Gegen beide Gegner kann man verlieren und wurden letzten Endes durch die individuelle Klasse einzelner Akteure entschieden. Das Moskaus Milan Teodosic ein krasser Spieler ist, hat er nicht erst bei seinem Siegkorb gegen Bamberg bewiesen. Er ist für solche Momente einfach geschaffen. Checkt dazu diesen Link: http://www.youtube.com/watch?v=5hlnQ69508E

Wie schon an dieser Stelle vor einigen Tagen zu lesen war, ist das Scheitern Bambergs keine Enttäuschung. Bamberg darf zwar im Konzert der Großen mitspielen, besetzt aber nicht die erste Geige oder eine Hauptrolle. Es bleibt nur die Rolle als Nebendarsteller, oder wie es im Englischen so nett heißt „Supporting Act“. Man muss Realist belieben, Bamberg wird sich international auf diesem Niveau immer schwer tun. Die gegnerischen Teams haben durchweg einen höheren Etat (bis auf Zagreb vielleicht) und können sich dadurch auch ganz andere Spielertypen leisten. Im Fußball sagt man „Geld schießt keine Tore“, im Basketball ist dies ein wenig anders.

In Bamberg spielen sicher nicht Akteure, die nicht wissen, wo der Korb hängt, auch haben sie nicht einen niedrigeren Basketball-IQ als andere. Nein, die Unterschiede liegen im körperlichen Bereich. Vergleicht man die Physis der Bamberger Aufbauspieler mit der der Gegner wird der Unterschied deutlich. Die Guards aus Moskau, Malaga, Athen und auch Kaunas sind teilweise nicht nur erheblich robuster, sondern auch größer. Dies ist nicht nur auf der Aufbauposition zu sehen, dieser Trend setzt sich auch auf den langen Positionen fort. Ein Tucker, der immer noch nicht weiß, ob er ein Dreier oder Vierer ist, lebt zwar von seiner Athletik, ist aber international einfach zu klein, um zu dominieren.

Länge ist nicht alles, das wissen Männer am besten. Aber auch in der Athletik haben Spieler wie Gavel, Roberts, Jenkins und Tadda Defizite. Ich will jetzt nicht behaupten die Bamberger wären nicht austrainiert. Nein, sie sind körperlich einfach limitiert. Würden aber einige Bamberger Spieler die körperlichen Voraussetzung mitbringen, dann würden sie eben auch nicht in Bamberg unter Vertrag stehen. Für Bamberg wird auf absehbare Zeit immer nur die zweite Wahl an Spielern übrig bleiben. Spielertypen wie zum Beispiel Kyle Hines letzte oder Tucker diese Saison. Basketballer die zwar talentiert sind, international ab und an ein Highlight zeigen, aber nicht konstant auf hohem Level agieren können.

Dies ist grundsätzlich nicht schlecht, sollte aber bei einer realistischen Betrachtung der Leistung nicht außer Acht gelassen werden. Gerade bei einigen Fans scheint der Sinn für die Wirklichkeit etwas abhanden gekommen zu sein.

Bambergs Stärken liegen woanders. Bamberg kann nominell besser besetzte Teams nur bezwingen, wenn alles passt. Bambergs Stärken liegen eindeutig im kämpferischen und spielerischen Einsatz und in der mannschaftlichen Geschlossenheit. Weicht auch nur ein Faktor von der Norm ab, wird es schwer zu gewinnen. Zu sehen war dies deutlich bei den Niederlagen gegen Kaunas und in Zagreb. Beides mal waren schlechte Trefferquoten und im Fall der Partie in Zagreb auch mangelnde Entschlossenheit und Siegeswille ursächlich für die Niederlagen. Am anderen Ende der Skala stehen die Siege gegen Athen und Malaga und auch die knappe Niederlage gegen Moskau. In diesen Spielen wurde typischer Bamberger Basketball geboten, es wurde aggressiv und entschlossen agiert und als Mannschaft zusammen gespielt. Aber dieses Niveau kann man eben nicht immer halten, Tagesform und Gegner lassen es nicht zu.

Was die Mannschaft im nun zu Ende gehenden Jahr 2011 geleistet hat, ist trotzdem nicht hoch genug einzuordnen. In der Bundesliga hat man nur achtmal (davon viermal in den Playoff) verloren, aber 35 mal gewonnen. Alle Begegnungen in heimischer Halle wurden gewonnen und selbst international schafften es nur Malaga, Moskau und Kaunas die Punkte aus der Stechert-Arena zu entführen. Wahrlich keine schlechte Bilanz für ein Jahr 2011, welches mit dem Gewinn von Pokal und Meisterschaft gekrönt wurde.