Archiv für den Tag: 26. Mai 2011

Nur noch 4

Nach E.M. Luft muss ich auch noch meinen Kommentar zum Spiel loswerden:

Politisch ist es nicht ganz korrekt, aber Bambergs Erfolg am Dienstagabend gegen Artland war ein Sieg des Willens. Wenn die Bamberger Mannschaft mit der richtigen Einstellung in eine Partie geht, wenn der Kampfgeist und das Engagement stimmen, dann ist es höchstwahrscheinlich, dass man am Ende als Sieger das Parkett verlässt. Eigentlich sollte man diese Eigenschaften in jeder Partie erwarten, doch auch Basketballspieler sind nur Menschen.

Ein Bekannter sagt immer, in solchen Spielen zeigt sich, wer für Männersport bereit ist. Auf Bamberger Seite war jedenfalls der Einsatz höher, man hob das Energielevel auf ein für die Artländer nicht zu erreichendes Niveau.

Spätestens seit dieser Begegnung sind die Bamberger in den Köpfen der Niedersachsen. Besonders deutlich ist dies bei Ruben Boumtje-Boumtje zu merken, der wiederum zweimal spektakulär von Kyle Hines geblockt wurde. Vermutlich träumt er die nächste Zeit von ihm. Die Verunsicherung beim Drachen ist spürbar und überträgt sich mittlerweile auf den gesamten Frontcourt der Quakenbrücker. Auch ein Robert Kurz und Nathan Peavy waren ein Schatten ihrer selbst, spielten ohne Elan und Durchsetzungsvermögen.

Bambergs Abwehrarbeit war auf dem Level, welches man die gesamte Saison über gewohnt war. Das Beeindruckte bei Bamberg war nicht zum ersten Mal die Ausgeglichenheit des Kaders.

Diesmal war es Anton Gavel, der in der Abwehr Rice und Bailey schwer zusetzte und auch offensiv mit 20 Punkten glänzte.
Kyle Hines lieferte nicht nur in der Defensive wie schon beschrieben eine Galavorstellung ab, sondern setze sich unter dem Artländer Korb glänzend durch. Es ist immer wieder imponierend wie er das Mismatch gegen wesentlich längere Gegenspieler für sich auszunutzen versteht. Er ist beweglich wie ein Aufbauspieler, hat dafür die Sprungkraft einer Gazelle. Seinen Druckkorbleger (auch als Dunking bekannt) aus dem Stand ließ die Zuschauer von den Sitzen aufspringen.
Einen Fleißpunkt verdiente sich auch Reyshawn Terry, der von Coach Fleming ganz offensichtlich Wurfverbot aus der Distanz erhalten hatte. Dies hielt er zwar nicht ganz durch, aber nach vier krachenden Windwill und Alley-Oop Dunks ging es mit ihm durch und er nahm zwei Würfe, die er dann aber nicht traf. Er sollte in Phasen, in denen seine Mannschaft seine Unterstützung braucht nicht versuchen mit dem Kopf durch die Wand zu gehen und den Korberfolg erzwingen. Dies war, neben anderen Faktoren, einer der Gründe für die Niederlage im zweiten Spiel.

Es steht nun in der Serie 2:1 für die Oberfranken und ich bin mir ziemlich sicher, es wird keine fünfte Partie mehr geben. Bamberg wird die Serie am Samstag in Quakenbrück entscheiden. Nachdem in den Play-off bislang die großen Überraschungen ausgeblieben sind, kein Team plötzlich einen Höhenflug starten konnte, also sich die Form der Hauptrunde in den Ergebnissen widerspiegelt, wird Bamberg sich nicht nur gegen Artland, sondern auch in einem möglichen Finale durchsetzen.

Kraft und Selbstvertrauen

Diese beiden Eigenschaften haben gestern den Brose Baskets zu einem ungefährdeten Sieg gegen die bisher fast ebenbürtigen Drachen aus Entenhausen verholfen.

Deutlich anzumerken war die Einstellung, die John Goldsberry als Starter auf dem Feld auch seinen Mitspielern einimpfte. Der „Guardterror“ mit zeitweiliger Doppeldeckung des ballbringenden Spielers der Drachen führte zu einer deutlichen Überlegenheit unserer Verteidigung, so dass die Zeit für den Angriff manchmal doch recht knapp wurde.

Hinzu kam noch der starke Kräfteverschleiß der Drachen die anfänglich noch 8 von 8 Freiwürfen trafen, mit zunehmender Spieldauer jedoch unkonzentrierter und kraftloser wurden.

Ganz anders bei unseren Brösels. Kein Spieler war mehr als 30 Minurten auf dem Feld, trotzdem trafen noch vier wieder zweistellig. Im vierten Viertel meinte man in unserer Reihe „ach ja Suput und Jacobsen haben wir ja auch noch“ als diese gar nicht mehr ins Spiel eingreifen mussten.

Neben Gavel und Hines würde ich heute das Abwehrverhalten unserer Diva und die veränderte Spielweise von Terry loben.  Mehrfach verzichtete Terry auf Dreierversuche zugunster der besser treffenden Mitspieler und zeigte eine ausgezeichnete Abwehr. 12 Steals, seine zwei Monsterblocks und die Superdunks von ihm lassen hoffen, dass es Fleming gelingen könnte, seine Spielweise doch in unserem System unterzubringen.

Eines möchte ich noch besonders erwähnen, nämlich die Entwicklung von Roberts und Hines. Roberts ist inzwischen ein recht passabler Aufbauspieler geworden, der meist auch in der Abwehr seinen Mann steht.

Hines hat in dieser Saison gelernt, Freiwürfe zu treffen und auch mal den Ball im Spiel halten oder sogar zu dribbeln. Für einen Center eher ungewöhlich.

Dieses Lob muss aber auch an den Coach und seine zwei Assistenten gehen, denn hier merkt man im Gegensatz zu früher deutliche Unterschiede!

In diesem Sinne: Weiter so, wir wollen die Meisterschaft und das Double!