Bamberg zurück in der Spur

Von vielen erhofft, von manchen erwartet: Bamberg gewinnt das zweite Finalspiel in Frankfurt und gleicht damit die Serie aus. Wären nicht diese katastrophalen Schlussminuten in Partie eins gewesen, dann könnte Freak-City am kommenden Sonntag mit einem weiteren Sieg bereits die Meisterschaft feiern. So aber wird es definitiv nächste Woche zu einem vierten Spiel kommen.

Selbst neutrale Beobachter müssen zustimmen, Frankfurt war am Mittwoch die klar unterlegene Mannschaft. Das Endergebnis von 77:68 drückt die Überlegenheit Bambergs nur zum Teil aus. Mit einigen taktischen Kniffen schaffte es Coach Fleming die Frankfurter aus dem Konzept zu bringen. Zonenabwehr, dies haben die Bamberger Fans in dieser Saison von ihrer Mannschaft noch nicht oft gesehen. Frankfurt schien auch nicht darauf vorbereitet, sie hatten teilweise erhebliche Schwierigkeiten in der Offensive zum Abschluss zu kommen. Resultierend aus der starken Abwehr kam Bamberg zu einigen Ballgewinnen, die nach Schnellangriffen (auch nicht unbedingt typisch für Bamberg) zu Punkten führte.

Völlig aus dem Tritt brachte die Oberfranken nach der komfortablen 17 Zähler Führung zur Halbzeit ein Zeitnahmelapsus, der in Frankfurt nicht zum ersten Mal vorkam. So versagte die offizielle Spieluhr und es mussten Ersatzanzeigen aufgebaut werden. Ziemlich peinlich für den Veranstalter, noch dazu in einem Finalspiel. Bamberg verlor fast völlig den Rhythmus, Frankfurt verkürzte den Rückstand Punkt um Punkt. Die Partie lief geradewegs auf einen Showdown zu, den man schon aus dem ersten Spiel kannte und den ich mir lieber nicht wünschte. Im Gegensatz zum letzten Sonntag hatte Bamberg aber seine Nerven in Griff und Roberts auf der Bank und dafür Gavel auf dem Feld. So wurden die letzten Minuten zwar noch etwas spannend aber nicht mehr dramatisch. Und hätte Bamberg an der Freiwurflinie besser getroffen, wäre das Endergebnis zweistellig ausgefallen. Dies hätte dem gefühlten Spielverlauf eher entsprochen.

Das Selbstvertrauen ist zurückgekehrt, in die Köpfe der Bamberger Akteure und auch in die Köpfe der Fans. An einen Erfolg habe ich immer geglaubt, jetzt bin ich felsenfest davon überzeugt, wir werden Meister. Mit Arroganz hat dies nichts zu tun. Dies ist das Resultat der Spielverläufe der bisherigen Play-off und insbesondere der beiden Finalspiele. Unter dem Strich war Bamberg gegen Frankfurt jedes Mal das bessere, aber nicht immer glücklichere Team.